Stettin

Die Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin hatte zu einem unterhaltsamen Abend geladen, bei dem „die schöne Unbekannte“ vorgestellt wurde: Stettin!

An der Oder: Dabei handelt es sich um die 127 km von Berlin entfernte größte polnische Stadt der an Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern angrenzenden Woiwodschaft Westpommern, die in ihren Mauern rund 400.000 Einwohner zählt.

Die Attraktivität der alten Hansestadt hat in den letzten Jahren zugenommen. Stettin will Metropole werden und setzt dabei vor allem auf junge Menschen. Hier sind rund 45.000 Studenten an der Technischen Universität, der Medizinischen Universität und der Universität Stettin immatrikuliert. Außerdem gibt es mehrere private Hochschulen, wie die Business School. Zunehmend studieren hier auch Studenten aus dem Ausland.

Tradition: Stettin entstand Ende des 12. Jahrhundert aus kleinen Siedlungen, die 1243 dann Stadtrecht erhielten. 1309 wurde Stettin die Residenzstadt von Pommern. Im 17. und 18. Jahrhundert herrschten hier einige Jahre die Schweden bis der preußische König Friedrich Wilhelm I. die Stadt endgültig übernahm.

Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg richteten große Schäden an, wobei die Altstadt und der Hafen zu 90 Prozent und das übrige Stadtgebiet zu 70 Prozent zerstört wurden. Nach den schweren Zerstörungen wurde die Altstadt teilweise wieder aufgebaut.

Am höchsten Punkt der Altstadt befindet sich das ehemalige Residenzschloss der Herzöge von Pommern, das ebenfalls schwer beschädigt wurde. Schon 1345 wurde mit dem Bau von Teilen des Schlosses begonnen, das 1573 nach Plänen eines italienischen Baumeisters umgebaut wurde. Von 1958 bis 1980 baute man das Schloss dann im Renaissance-Stil wieder auf. Alle Stunde schlägt die Schlossuhr und zeigt das aktuelle Datum und die Mondphase.

Die Jakobskathedrale, auch Jakobikirche genannt, steht im Zentrum der Altstadt. Es ist die größte Kirche von Pommern.  An dem backsteingotischen Bau wurde vom 13. bis zum 15. Jahrhundert gebaut. Nach den Zerstörungen 1944 wurde die Ruine 1971 von der katholischen Kirche instandgesetzt. Der 110 Meter hohe Turm hat eine Aussichtsterrasse, die man über zwei Fahrstühle erreichen und den Ausblick über die Stadt genießen kann.

Im Stadtzentrum steht die St. Peter und Paul Kirche, die im 12. Jahrhundert aus Holz erbaut wurde. 1425 wurde dann das gotische Bauwerk errichtet, das 1960 umfassend renoviert wurde. Es ist die älteste Kirche der Stadt.

Die 500 Meter lange Hakenterrasse ist das bekannteste Bauensemble in Stettin, das nach dem Oberbürgermeister Hermann Haken (1878-1907) benannt wurde. Hier befindet sich das Nationalmuseum Stettin.

Sehr stolz sind die Stettiner auf ihr neues Konzerthaus, die Philharmonie am Solidarnosc-Platz (früher Klosterplatz), das 2014 feierlich eingeweiht wurde und mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis ausgezeichnet wurde. Bis zur Eröffnung des neuen Hauses wurde ein Saal des Stettiner Rathauses für Konzerte genutzt.

Der aus Stettin angereiste Stadtpräsident von Stettin, Piotr Krzystek, ist optimistisch, dass die Stadt gute Entwicklungschancen durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg hat. Er hofft auf noch mehr Touristen, die die interessante ehemalige deutsche Stadt besuchen. Wie schön Stettin ist, kann auch vom Wasser aus besichtigt werden. Die Schiffe der Weißen Flotte „Odra Queen“ und "Peene Queen“ liegen direkt gegenüber der Hakenterrasse.

Ein Beitrag für ReiseTravel von Edelgard Richter / Dela Press

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