Berlin | Die Sammlung Solly |
Vom Bilder „Chaos“ zur Gemäldegalerie
Sonderausstellung der Gemäldegalerie: Der Erwerb der Gemäldesammlung des englischen Kaufmanns Edward Solly (1776–1844) becherte Berlin im Jahr 1821 eine öffentliche Kunstsammlung von Weltrang.
Mit Meisterwerken von Raffael, Giotto, Rembrandt, Jan van Eyck oder Hans Holbein d. J. bildet die „Sammlung Solly“ bis heute den Grundstock der Berliner Gemäldegalerie.
Anlässlich des 200. Jubiläums würdigt die Sonderausstellung diesen europaweit einmaligen Coup und stellt die Werke und Protagonisten – neben Solly u.a. Karl Friedrich Schinkel, den Archäologen Aloys Hirt und den damaligen Kultusminister Karl von Stein zum Altenstein – dieses unschätzbaren Glücksfalls für die Berliner Museen vor.
Leihgaben des Kupferstichkabinetts, der Staatsbibliothek und des Geheimen Staatsarchivs sowie der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten runden die Präsentation ab. Darüber hinaus sind alle Gemälde aus der ehemaligen Sammlung Solly in den Ausstellungsräumen der Gemäldegalerie mit einem zusätzlichen Hinweis markiert, auf Gemälde aus der ehemaligen Sammlung Solly wurden in allen Sälen des Hauses angebracht.
Eröffnung der Ausstellung: „Sammlung Solly“:
Katja Kleinert - kommissarische Leiterin, Gemäldegalerie. Robert Skwirblies - Kurator der Ausstellung. Neville Rowley Kurator der Ausstellung, Gemäldegalerie (v. l. n. r.)
ReiseTravel Fact: Robert Skwirblies ist der Kurator dieser Ausstellung. Über den englischen Kaufmann und Kunstsammler Edward Solly hat er promoviert. Solly sprach perfekt Deutsch und seine Leidenschaft war die Kunst, Bilder aus der niederländisch-flämischen Zeit zunächst, später konzentrierte er sich auf italienische Malerei. „Solly war ein Großkaufmann. Er hat im Ostseeraum mit Holz und Getreide gehandelt. Er war nur ungefähr fünf Jahre in Berlin. In dieser Zeit hat er die 3.000 Bilder zusammengekauft“.
Allerdings mutete die Sammlung manchem Zeitgenossen recht chaotisch an. „Denken Sie sich eine Zusammenhäufung von circa 8-9 Tausend Bildern wovon höchstens 400 sage Vierhundert aufgestellt sind", schrieb Johann Wolfgang von Goethes Sohn August „ganz verwirrt" und mit zu hoher Schätzung im Mai 1819 an den Vater.
Im November 1821 war Kaufmann Solly knapp bei Kasse und brauchte dringend frisches Geld. Gleichzeitig wollte Berlin ein Museum aufbauen, die Gemäldegalerie wurde neun Jahre später 1830 eröffnet. Der Preußische Staat kaufte die Sammlung für 500.000 Taler in Gold. Kein gutes Geschäft für Solly, der vermutlich mit Transport und anderen Nebenkosten nach Berechnung von Kurator Robert Skwirblies wohl mehr als eine Million bezahlt hatte.
Die Sammlung Solly - Vom Bilder „Chaos“ zur Gemäldegalerie:
Mit 700 Werken bildet die Sammlung Solly noch immer den Grundstock der Gemäldegalerie, deren Bestand etwa 3.000 Arbeiten umfasst. Die aktuelle Ausstellung konzentriert sich auf zwei Räume des Museums.
Zu sehen sind etwa Raffaels „Maria mit dem Kind", das um 1502 entstand. In Sollys Sammlung noch kaum beachtet, heute ein Höhepunkt in der Gemäldesammlung ist Rembrandts „Jakob ringt mit dem Engel" von etwa 1659.
Die Sammlung Solly 1821–2021. Vom Bilder „Chaos“ zur Gemäldegalerie. Eine Sonderausstellung der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin.
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Stauffenbergstraße 41, D-10785 Berlin. www.smb.museum
Das Buch zur Ausstellung:
Die Sammlung Solly 1821–2021 - Vom Bilder-„Chaos“ zur Gemäldegalerie
Der Grundstein für eine öffentliche Kunstsammlung von Weltrang in Berlin wurde 1821 gelegt: Damals erwarb der preußische Staat für das zu gründende Berliner Museum die Gemäldesammlung des Kaufmanns Edward Solly (1776-1844). Dieser kosmopolitische Kunstfreund brachte in Berlin zwischen 1815 und 1820 Tausende Gemälde vor allem aus Italien, Deutschland und den Niederlanden zusammen, viele stammten von bis dahin kaum bekannten, seitdem und bis heute aber hochgeschätzten Künstlern. Die Ausstellung und der begleitende Katalog stellen Meisterwerke, Wiederentdeckungen und „historische Merkwürdigkeiten" in einem repräsentativen Querschnitt vor und eröffnen den Blick in eine Zeit, die einerseits unsere Vorstellungen von Kunst und Museen prägte, andererseits doch so ganz anders auf die Werke blickte, als wir es heute tun.
Herausgegeben von Robert Skwirblies, Roberto Contini, Neville Rowley, Stephan Kemperdick, Katja Kleinert und Sarah Salomon.
Die Sammlung Solly 1821–2021. 112 Seiten mit 65 farbigen Abbildungen, 28 x 22 cm, Broschur. ISBN: 978-3-422-98663-3. www.deutscherkunstverlag.de
Das Buch kostet 36,00 Euro.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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