Potsdam | Im Kern einzigartig |
Erlebnis Altstadtlust: Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg
Zukunft Altstadtlust: In der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg sind 31 Städte Mitglied, von Angermünde über Beeskow und Perleberg bis zu Ziesar. Zum Start in das neue Jahr wurden in Potsdam Einblicke und Ausblicke in die zahlreichen Projekte und Aktivitäten im Jahresverlauf gegeben.
Frank Steffen - Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, seine Stellvertreterin Annett Jura und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Mitgliedsstädte informierten im Rahmen der gut besuchten Veranstaltung.
In diesem Jahr widmet sich die Arbeitsgemeinschaft unter dem Motto "Zerstört - Erhalten - Gerettet: Lebenswerte Altstädte" der baulichen Entwicklung in den Städten, seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Reihe "Denkmal des Monats" präsentiert Bauwerke, die erhalten werden konnten.
„Land Brandenburg unterstützt die Kommunen“
Brandenburger Kommunen mit historischen Stadtkernen können auch künftig auf Förderungen im städtebaulichen Denkmalschutz hoffen. Bei der Neuordnung der Förderung bleibe der Bereich unangetastet, sagte Guido Beermann - Infrastrukturminister Land Brandenburg.
Durch die Reduzierung von einst acht Förderprogrammen auf drei könnten Projekte effektiver unterstützt und vorangetrieben werden, betonte Beermann. Er könne Sorgen in den Kommunen um Qualität und Vielfalt verstehen, betonte er weiter. Auch entsprechende Befürchtungen: „Wir müssen das aber als Chance begreifen“.
Seit 1990 wurden nach seinen Angaben insgesamt 827 Millionen Euro für den städtebaulichen Denkmalschutz im Land bereit gestellt. Nach 46 Millionen im Jahr 2019 stünden für das Land in diesem Jahr rund 45,7 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir wollen zukünftig die positive Entwicklung der historischen Stadtkerne weiter unterstützen", sagte der Minister. Vorhaben würden weiter nach folgendem Schlüssel gefördert: 40 Prozent vom Bund, 40 Prozent vom Land und 20 Prozent durch die Kommune.
"Wir wollen lebendige Zentren, mit einem nachhaltigen Zusammenhalt und auch viel Erneuerung", betonte Frank Steffen, Bürgermeister von Beeskow (Oder-Spree).
Mit einem Euro Förderung könnten etwa sieben Euro Investitionen angeschoben werden. Es sei wichtig, dass auch künftig weiter die Besonderheiten des städtebaulichen Denkmalschutzes bedient werden. Es sei gut, einen Dialogprozess in Gang gesetzt zu haben. Zur Weiterentwicklung der historischen Stadtkerne sei eine verlässliche Ausstattung mit finanziellen Mitteln durch Bund und Länder notwendig.
In den Städten sollen sich die Menschen wohlfühlen, sagte Annett Jura (parteilos), Bürgermeisterin von Perleberg (Prignitz). Es gehe nicht nur um das Leben und Arbeiten. Auch Dienstleistungsangebote, medizinische Betreuung, Kitas und Schulen müssten vorhanden sein.
Unter dem Titel „Zerstört — Erhalten — Gerettet: Lebenswerte Altstädte" richtet die Arbeitsgemeinschaft ihren Blick auf die für die räumliche und bauliche Situation der für die Städte wichtigen Entwicklungsphasen und Meilensteine der letzten 75 Jahre seit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945.
Stadtraumausstellungen und Audioführungen im Rahmen der Beteiligung am Themenjahr von Kulturland Brandenburg unter dem Motto „Krieg und Frieden" erzählen spannende Geschichten und Hintergründe über den Wert der teilzerstörten, erhaltenen, sanierten und genutzten Altstädte als lebenswerte und attraktive Lebensmittelpunkte. Sie würdigen darüber hinaus die Leistungen und das Engagement Einzelner in der Pflege und dem Erhalt der Häuser in den Altstädten.
Mit der Aktion „Denkmal des Monats" wird ebenfalls Monat für Monat das Engagement für die positive Entwicklung der Altstädte gewürdigt. Mit der schon traditionellen Sommertheatertournee in historischen Stadtkernen sorgt theater 89 in 2020 mit dem Stück „Der zerbrochene Krug" für lebendige Altstädte und einen touristischen Anziehungspunkt.
Was macht lebenswerte Altstädte aus?
Annett Jura, Bürgermeisterin der Stadt Perleberg berichtete von anschaulichen Beispielen: „In unserem Mehrgenerationenhaus Perle-Treff werden Begegnung und Austausch großgeschrieben. Bei der Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt oder dem Jugend-Foto-Kurs kommen Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen, um voneinander zu lernen. In der Nähgruppe werden herzförmige Kissen für Krebspatienten hergestellt. Im Offenen Treff oder der Spielstube ist Begegnung aber auch einfach nur so möglich. Der Perle-Treff befindet sich in einem historischen Gebäude zentral am Großen Markt, ganz in der Nähe unseres Rolands und bildet für uns einen wichtigen Identifikationsort in der Altstadt."
Auch in Zukunft gilt es die Lebensqualität in den Altstädten zu stärken und Altstadtlust zu befördern. Dies ist ein andauernder Prozess, der nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure gelingen kann.
„Für die qualitätvolle Weiterentwicklung der historischen Stadtkerne ist auch künftig eine rechtliche Sicherung der Gebiete, eine verlässliche Mittelausstattung zur Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen sowie eine hervorragende fachliche Begleitung durch den Bund und die Länder notwendig." so Frank Steffen, Bürgermeister der Stadt Beeskow. „Mit einem ausgeprägten Verständnis um Geschichte und Bautraditionen möchten wir weiterhin daran arbeiten, zukunftsfähige Mittelpunkte für Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung und Freizeit zu schaffen. Wir wollen auch in Zukunft punktgenaue Investitionen tätigen. Dritte für ein über rein wirtschaftliche Interessen hinausgehendes Engagement gewinnen und so unsere Stadtgeschichte(n) lebendig werden lassen."
Zum Abschluss der Präsentation wurden die Gewinner des Gewinnspiels „Erlebnis altstadtlust“ gezogen. Anschließend bot die Theatergruppe theater89 eine musikalische und szenische Kostprobe aus ihrem Bühnenprogramm.
Das Stück „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist wird bei der Sommertheatertournee in historischen Stadtkernen viele Bewohner und Gäste begeistern.
ReiseTravel Fact: Sanierte Häuser und Plätze, Wohn- und Arbeitsräume in räumlicher Nähe zu Infrastrukturen, regionale Produkte und kulinarische Genüsse, kulturelles Erleben, das Ambiente im Stadtraum sowie die Nähe zur umgebenden Landschaft machen das Leben in den historischen Stadtkernen attraktiv. Dabei stellen die 31 Mitgliedsstädte immer wieder unter Beweis, dass alte Gemäuer und historische Stadtstrukturen sich mit modernen Lebensanforderungen gut verbinden lassen. Im Kern einzigartig.
AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg. Voltaireweg 4, D-14469 Potsdam. info@ag-historische-stadtkerne.de - www.ag-historische-stadtkerne.de - www.historische-stadtkerne-entdecken.de
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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