Berlin | Otto macht Mode NEU |
Fünfte Veranstaltung Otto macht Mode zur Fashion Week mit Mode, Schmuck und Kunst
Modelabels aus Magdeburg: In der Berliner Landesvertretung des Bundeslandes Sachsen-Anhalt fand zum fünften Mal die erfolgreiche Veranstaltung „Otto macht Mode“ statt. Die Landeshauptstadt Magdeburg stellte im Rahmen der Berliner Fashion Week unter Beweis, gute, innovative und tragbare Mode muss nicht unbedingt aus Paris oder Mailand stammen. Kaum bekannt ist hierzulande, seit 100 Jahren kommt gute und tragbare Mode aus Magdeburg. Der 1871 in Perleberg geborene Künstler und Pädagoge Paul Gustav Rudolf Bosselt übernahm 1911 die Leitung der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Magdeburg. Ein Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs sah er es als Schande an, dass der Kriegsgegner Frankreich federführend in Sachen Modeproduktion und Modedesign war. So gründete Bosselt 1915 an dieser Schule eine Abteilung für Mode.
Heute bildet Magdeburg immer noch erfolgreiche Modegestalter aus. Es muss konkret heißen, seit 1991 wieder. Da erfolgte die Gründung der Schule für Mode & Design. Dozent Lutz Liebecke bildet die Schülerinnen und Schüler des Fachs Modegestaltung in den Arbeitsgängen Design bis zur praktischen Umsetzung aus. Die Ausbildung umfasst praxisorientierte Projekte in der Modeindustrie mit der Theorie. Seine Schülerinnen und ihr Lehrmeister Lutz Liebecke zeigten auf dem Laufsteg in der Landesvertretung, was sie alles gelernt haben. Jacken, Abendkleidung aber auch Kleidung für den Alltag und den Beruf stammen von diesen Modegestaltern. Der Dozent betonte: „Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass jede Kleidung irgendwann einmal von irgendeinem designt worden ist. Das trifft auf jede Kleidung uneingeschränkt zu, sei es nun die Dienstkleidung der Feuerwehr in Magdeburg oder einer anderen Stadt.“ Es sei angemerkt, die Absolventen der Modeschule kreieren sehr oft Dienstkleidung. „Es handelt sich dabei durchaus um lukrative Aufträge. Denken Sie bitte daran, der bekannte deutsche Modedesigner Heinz Ostergaard hat einst sogar die Polizeiuniformen Berlins entworfen“. www.schulefuermodeunddesign.de
Jung, frisch, sexy und im Piercing look
be:strange handmode streetwear - „Ich fertige individuell an“, sagt Inhaberin Kristin Rakel, www.be-strange.com
Eine erfolgreiche Schülerin der Schule für Mode und Design ist Jeannette Schlenzig und ihr Modelabel Loliya. Ihre Kollektion Zauberzeit besteht aus einem breiten Spektrum an farbenfrohen, klassischen und Musterreichen Designs. Von Schlichtheit bis Extravaganz ist alles vertreten. www.loliya.de
Die Moderatoren des Abends und einige Mannequins traten in Kleidung aus der Gründerzeit der ersten Magdeburger Schule auf. Das es tragbare und ansehnliche Kleidung aus Anno Domini 1915 gab, verdankten die Beteiligten dem Theater Magdeburg. Der Fundus des Hauses konnte problemlos die passende Kleidung stellen. www.theater-magdeburg.de
Wer der Meinung sein sollte, Mode bezieht sich nur auf Kleider, Jacken und Hosen, irrt gewaltig. Die Handschuhe gehören auch dazu. Das sind Handschuhe die im Winter wärmen sollen als auch als modisches Beiwerk dienen. Claus Schmidt legte 1955 die Meisterprüfung ab und gründete zusammen mit seinem Urgroßvater Kurt Schmidt den Familienbetrieb Handschuh-Schmidt. Selbstredend gehören auch orthopädische Maßhandschuhe weiterhin zum Programm des Fachbetriebes. Viktoria Wilkens übernahm 2013 von ihrem Großvater den Familienbetrieb. Die junge Magdeburgerin sorgt für eine einzigartige Passform und erklärte: „Das allerwichtigste in meinem Beruf ist das Vermessen beider Hände“. Die Betonung liegt auf „beide.“ Kaum ein Mensch hat deckungsgleiche Hände, was die Größe angeht. Selbst wenn die Unterschiede nur wenige Nuancen betragen sollten, eine Hand ist größenmäßig selten so wie die andere geformt. Viktoria Wilkens bietet sechs Lederarten und fünf Futterarten an. www.handschuhschmidt.de
Auch beim Schmuck wird großen wert auf Design gelegt und das stellte Goldschmiedemeister Krietsch unter Beweis. Die Inhaberin des Handwerksunternehmens Uhren-Meyer ist seine Gattin Jana Krietsch, eine Goldschmiedin. Das Ehepaar Krietsch zeigte Schmuck aus zahlreichen Epochen und neuwertige handgefertigte Produkte. So manches junge Mädchenherz und die Herzen von reiferen Damen schlugen vor Freude hoch, als sie den Schmuck zur Probe tragen durften. Ein Mannequin meinte: „Dieser Schmuck ist wunderschön. Ich werde meinem Freund einmal sagen, was ich mir demnächst von ihm wünsche“.
Schmucke Stücke Goldschmiede Krietsch
Zwei Dingen müssen auch verkündet werden: Erstens gibt es Schmuck aus dem Hause Uhren-Meyer für den durchschnittlichen Geldbeutel und zweitens für den Herrn. Goldschmiedemeister Krietsch sagte: „Natürlich wünschen sich auch Herren tragbaren und vorzeige fähigen Schmuck. Es sind nicht nur Damen, die zu unserer Kundschaft gehören“. Wie langfristig eine Ausbildung zum Goldschmied andauert, erklärte der Magdeburger Handwerksmeister. Nach drei Jahren Ausbildung muss zuerst erfolgreich die Gesellenprüfung abgelegt werden. Dann dauert es knapp weitere vier Jahre, bevor die Meisterprüfung abgelegt werden darf. Nach sieben schweren Ausbildungsjahren hat der Goldschmied das Recht, sich Meister zu nennen. Ein Juwelier ist man sofort bei Firmeneröffnung eines Schmuckladens. Der Titel Juwelier ist nicht geschützt. Meister Krietsch bietet wie seine anderen Meisterkollegen und Kolleginnen auch einen besonderen Service an: Die Restauration von Schmuck. Voller Stolz wies er daraufhin, in Magdeburg gibt es seit 1257 eine Innung der Goldschmiede. Nur die 1237 in Braunschweig gegründete Goldschmiedeinnung ist älter. Der Magdeburger möchte auch eines zum Ausdruck bringen und schmunzelt mit: „Garantiert bin ich kein Gründungsmitglied der Magdeburger Goldschmiedeinnung.“ www.goldschmiede-krietsch.de
Ein sehenswerter Lichtblick in der Landesvertretung war das Model Micaela Schäfer. Die auch als Moderatorin, Sängerin und Schauspielerin wirkende Berlinerin ist bekannt aus der RTL-Show „Ich bin ein Star-Holt mich heraus“. Sie präsentierte Kleidung aus Magdeburg und erntete viel Beifall. www.micaela-s.de
Der Sänger Arnulf Wenning „Die Geigenspielerin“ erfreute sich wie viele andere Gäste am Anblick aller Models und zeigte sich begeistert. „Ich war hier schon mehrfach zu Gast bei den Veranstaltungen Otto macht Mode. Jedes Mal war ich fasziniert, was die Landesvertretung alles auf die Beine stellt“. www.arnulfwenning.de
ReiseTravel Fact: Sachsen Anhalt stellte in Berlin wieder einmal unter Beweis, welche hervorragende Mode aus diesem Bundesland kommt. So betonten die befragten Besucher und Besucherinnen übereinstimmend mit: Wir haben chice Mode gesehen, die wir kaufen und selber tragen würden.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Volker T. Neef.
Unser Autor berichtet aus der Bundeshauptstadt und ist in Berlin wohnhaft.
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