Martin Knofler | Lebensader – Haymon Verlag |
Anlässlich des 50. Jahrestages der Eröffnung der Felbertauernstraße widmet sich ein Buch dem langen und letztlich erfolgreichen Kampf um diese essenzielle winterfeste Nord-Süd-Verbindung durch die Alpen.
Felbertauernstraße: Die am 25. Juni 1967 in Betrieb genommene Route Mittersill–Matrei in Osttirol kann als „Lebensader“ für den Bezirk Lienz und den Salzburgischen Pinzgau bezeichnet werden. Zusätzlich wurden die nächstgelegenen Bezirke Kitzbühel und Kufstein in Nordtirol sowie Spittal an der Drau in Kärnten mit erschlossen. Man sprach damals sogar von einer „europäischen“ Dimension der neuen Straße, als es ja noch keine Brenner- und Tauern-Autobahn gab.
Damals und heute: Neben den Faktor als touristische Durchzugsstrecke, welche die Distanz München bis zur Adria um mehr als 100 Kilometer verkürzte, und neben der fremdenverkehrsmäßigen Entdeckung des Bezirkes Lienz durch die „neuen“ Gäste sollte für die Einheimischen besonders die identitätsstiftende Komponente der Felbertauernstraße Wichtigkeit haben: Nun war seit der schmerzhaften Abtrennung Südtirols nach dem Ersten Weltkrieg mit seiner staatsgrenzmäßigen Durchschneidung des Pustertals die direkte Verkehrsverbindung von Osttirol in die Landeshauptstadt Innsbruck über österreichisches Gebiet endlich Realität geworden.
Felbertauernstraße: 36,3 km Länge und der Scheitelpunkt liegt auf 1.650 Meter Seehöhe!
Lamas in den Alpen! In Oberlienz bei Lama Peter, www.dolomitenlama.at
Auf eine historische Einleitung vom Mittelalter in die Neuzeit folgt im Buch als erster Hauptteil die „heiße“ Phase, der Bemühungen inklusive baulicher Umsetzung 1950 bis 1967; der zweite Hauptteil widmet sich der Vermarktung der Strecke sowie den Fragen der pendelnden Frequenzzahlen und der teilweise umstrittenen Maut – und reicht über die Phase der Bewältigung der jüngsten katastrophalen Steinlawine von 2013 bis in die Gegenwart herauf. Zahlreiche neue schriftliche Quellen und erstmals erschlossene Fotobestände bereichern den top-aktuellen und gut lesbaren Bildband.
Martin Kofler, Mag. phil., Dr. phil., Master of Arts, geb. 1971 in Lienz, ist der Autor. Studium der Geschichte in Innsbruck und New Orleans; seit 2011 Leiter des neu geschaffenen Tiroler Archivs für fotografische Dokumentation und Kunst (TAP); Publikationen zu Österreich im Kalten Krieg und zur Geschichte Tirols im 19. und 20. Jahrhundert. www.tiroler-photoarchiv.eu
Felbertauernstraße, Matrei Osttirol, Großglockner, Alpenpass:
Im Helikopter mit Start in Matrei über Osttirol: Felbertauernstraße!
ReiseTravel Fact: Die Felbertauernstraße damals und heute. Erstmalige intensive Auswertung der Bestände des Archivs der Felbertauernstraße AG. Neben Planung, baulicher Umsetzung und Vermarktung werden in dem Band auch die Probleme, wie die Realisierung der teilweise umstrittenen Maut, bis hin zu den jüngsten Ereignissen rund um die Felbertauernstraße beschrieben. Martin Kofler beleuchtet in seinem aktuellen Buch nicht nur die Geschichte einer Straße, sondern vor allem auch die der Anwohner. Spannend geschrieben, informativ nicht nur für jeden Auto Touristen auf der Fahrt in die Ferien in Richtung Alpen, die Felbertauernstraße.
Lebensader von Martin Kofler, Haymon Verlag. 120 Abbildungen, 112 Druckseiten, Band 3 der Buchreihe „TAP-Forschungen“. ISBN 978-3-7099-3403-6, www.haymonverlag.at
Das Buch kostet im Buchhandel 19,90 Euro.
Tiroler Archiv für fotografische Dokumentation und Kunst, Hauptplatz 7, A-9900 Lienz, Tel.: +43 (0)4852-98238, office@tiroler-photoarchiv.eu - www.tiroler-photoarchiv.eu –
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