Araki Verlag

Erstmals wird die „Wende“ als ein politisch gewollter Weg transparent gemacht

Sachbuch zur Geschichte der deutschen Revolution: Erstmals wird die „Wende“ als ein politisch gewollter Weg transparent gemacht, der schon Jahre zuvor begann. Erstmals wird die beginnende Vernetzung bereits bestehender Gruppen geschildert, deren Strukturen gezeigt, das taktische Vorgehen beschrieben. Die Wechselwirkungen der politisch motivierten Gruppen mit der Kirche, deren vielfältige Abstufungen der Kooperation bis hin zu unüberwindlichen Spannungen. Erstmals können Aktionen in den größeren Zusammenhang eingebettet erlebt werden samt ihrer Resonanz DDR-weit und im wachsenden Maße deutschlandweit und international.

Weg in den Aufstand - Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR zwischen 1987 und 1989Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR vom August 1987 bis zum Dezember 1989: Stichtag ist Donnerstag, der 13. August 1987, Demo an der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Dort endet auch die Chronik am 31. Dezember 1989. Sie dokumentiert Tagesereignisse in Originaltexten, Flugblättern, Pressemitteilungen, Tagebucheinträgen. Die Beteiligten erläutern die Handlungszusammenhänge, teilweise werden sie aus Akten rekonstruiert. Die Auswahl der Ereignisse stellt bis Mitte Oktober 1989 die damalige Informationslage der Koordinierungsgruppe des Arbeitskreises Gerechtigkeit sowie der Koordinierungsgruppe zum Sonnabendskreis dar. Für den Zeitraum danach wurden wichtige Daten aus den Handakten von Krenz, Streletz und Dickel ergänzt bzw. weitere Unterlagen der damaligen Machthaber für die Rekonstruktion der Ereignisse sowie der Archivbestand der Initiative für Frieden und Menschenrechte (IFM) Magdeburg und der IFM Leipzig sowie weiterer Gruppen und Einzelpersonen herangezogen. Diese Dokumente stellen eine authentische Ergänzung, oft auch eine Gegenüberstellung von bereits veröffentlichten Protokollen oder Berichten von Dienststellen der Machthaber oder von Gesprächsnotizen kirchlicher Stellen dar. Erstmals wird die versuchte Steuerung der Ausreiseantragsteller Leipzigs mittels der Arbeitsgruppe Ausreise des Arbeitskreises Gerechtigkeit über den sogenannten Kaden-Kreis bis zu den Hauskreisen der Ausreiseantragsteller und deren mit dem AK Gerechtigkeit abgestimmten Aktionen offengelegt. Für den Herbst 1989 wurden die im Zusammenhang des 1. Untersuchungsausschusses des sächsischen Landtages von Michael Arnold, Maik Ringel und Thomas Rudolph gesichteten Unterlagen zur Befehls- und Informationslage sowie zu den Ereignissen selbst nochmals herangezogen. Der aktuelle Mobilmachungsstand bis hin zur Aufzählung bestimmter Einheiten der NVA und die je aktuelle Stufe der Gefechtsbereitschaft wurde nach innen eingearbeitet. Tagesaktuelle Aufzählungen über Informationsveranstaltungen, Demonstrationen, Festnahmen wegen sogenannter Republikflucht und die Anzahl der Visaerteilungen sowie Ein- und Ausreisezahlen runden die Tagesberichterstattung in einem bisher nicht vorliegendem Umfange ab. Auf Leipzig bezogen wird detailliert wie nie zuvor der Weg der oppositionellen Vereinigungen zu Gesprächen mit den Machthabern und später der Übernahme kommunalpolitischer Verantwortung sowohl in der Stadt als auch im Bezirk Leipzig mit Dokumenten der Opposition belegt. Neben diesen Schwerpunkten berücksichtigt die Chronik auch den spontanen unorganisierten Widerstand Einzelner und den organisierten Widerstand in kleineren Orten an einzelnen Beispielen. Der sich im Ergebnis einstellende Blick auf die Gesamtzusammenhänge verlangt nach neuen Bewertungen. Erstmals auch wird das organisierte Interagieren von Gruppen außerhalb Leipzigs mit den Aktivisten in Leipzig verdeutlicht. Friedensgebete, Öko-Demos (wie den Pleiße-Umzug) und öffentliche alternative Kulturveranstaltungen (wie etwa das Straßenmusikfestival) gab es auch in anderen Städten. Die kleinen Schritte in Leipzig (an denen sich auch kleinere Kirchengruppen beteiligt haben) wurden jedoch zum DDR-weiten, im September und Oktober ´89 auch weltweiten Politikum. Zentralredaktionen von Rom über Paris und London bis Australien ließen sich am Telefon der Sprecher und Sprecherinnen der Arbeitsgruppe Menschenrechte und des Arbeitskreises Gerechtigkeit in der Lukaskirchgemeinde zuerst erklären, was der Stand der Bemühungen um die Freilassung der Inhaftierten ist, und - nachdem es am 25. September 1989 gelungen war, eine erste Großdemo auszulösen - wie sich die Demonstrationen für Freiheit und Demokratie weiterentwickeln. Erstmals werden die über 100 Mitarbeiter und Mitglieder der beiden Leipziger Menschen- und Bürgerrechtsgruppen AG Menschenrechte und AK Gerechtigkeit mit ihren Arbeitsfeldern und -gruppen sowie deren Aufgaben benannt und öffentlich gemacht. Der AK Gerechtigkeit wird seine „verdeckten" Mitarbeiter bekannt geben, um auch deren damaliges Wirken festzuhalten. Die personelle Struktur des Sonnabendskreises, der beteiligten Gruppen, Redaktionen und Bibliotheken sowie des DDR-weiten Arbeitskreises zum Wehrdienstproblem werden vorgelegt. Im Anhang werden wichtige Texte der IFM aus der Zeit vom 1. Januar 1990 bis zum 3. Oktober 1990 der Öffentlichkeit vorgelegt. Dabei handelt es sich zumeist um Texte, an denen Mitglieder der IFM Leipzig mitgearbeitet haben.

Der ARAKI Verlag wurde 2003 gegründet und verlegt neben Belletristik Bücher zu sozialen Themen, Psychologie und Bewusstsein, Lyrik und Australien. Der Verlagsname leitet sich von einem Dorf in Oberägypten her. Seit 2009 ist der Araki Verlag eine Tochter der Gesellschaft für Integrale Ökologie & Sozialforschung, die sich noch im Aufbau befindet. Ein Teil der Publikationen sind Sachbücher auf akademischem Niveau. ReiseTravel Fact: Die Chronik greift auf die aus dem Büro im IFM-Archiv vorhandenen Materialien und Informationen zurück. Sie ist mithin aus einem Leipziger Blickwinkel mit einem gewissen Schwerpunkt auf Leipzig und den Süden der Republik heraus verfasst. Dabei werden sowohl leipzig-spezifische Themen und kommunalpolitische Aspekte als auch der DDR-weite Aktionszusammenhang der organisierten Opposition umrissen.

Weg in den Aufstand - Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR zwischen 1987 und 1989. Initiator und Gesamtredaktion: Thomas Rudolph (1987 Mitbegründer der Leipziger Bürgerrechtsgruppe Arbeitskreis Gerechtigkeit sowie im Herbst 1989 DDR-Sprecher der Initiative für Frieden und Menschenrechte) Herausgeber: Oliver Kloss – Betriebswirt, dipl. Philosoph, Rainer Müller – Diplom-Historiker, Christoph Wonneberger, Nationalpreisträger 2014 „Das Buch füllt eine Lücke, weil das bisherige Bild zu einfach gestrickt ist“. ISBN 978-3-936149-17-7, Araki Verlag Leipzig, Theresienstraße 35, D-04129 Leipzig, www.araki.de

Das Buch kostet im Buchhandel 25 Euro.

Sehr geehrte ReiseTravel User, Bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung, senden uns Ihre Fragen oder Wünsche. Vielen Dank. Ihr ReiseTravel Team: feedback@reisetravel.eu

 

 

ReiseTravel Suche

nach oben