Hanspeter Dickel | Gronau UDO Zauberwelt – Dickel Verlag |
Erinnerungen eines „stillen Komplizen“. Das Buch zum Lindenberg-Universum: Panische Seiten
Er hat es noch mal gemacht. Weil so viel panikreiches Leben gar nicht zwischen zwei Buchdeckel passt, hat Hanspeter Dickel jetzt Teil II seiner Lebenserinnerungen an Udo Lindenberg vorgelegt.
Das neue Udo-Buch: Schildert der Autor in „Gronau UDO Wunderwelt“ (1946-2006) frühe Gehversuche und Erfolge des jungen Udo im westfälischen Heimatstädtchen Gronau, folgt er dem musikalisch gereiften Chaos-Rocker in „Gronau UDO Zauberwelt“ (ab 2007) nun bis in dessen Wahlheimat Hamburg. Während der 1960er Jahre hämmerten in der ehemaligen Textilmetropole Gronau die Beats von Beatles, Beach Boys, Byrds & Co. früher und lauter als anderswo in der Republik. Mit dabei, damals aber noch auf heißer Überholspur, der junge Jazz-Trommler Lindenberg auf dem Weg in sein Musikorbit. Diese Umlaufbahn ist seit geraumer Zeit Hamburg, wo die Nächte bekanntlich lang sind.
Hanspeter Dickel wurde 1945 in Gronau/Westfalen geboren. In den sechziger Jahren zupfte HP Dickel die Bassgitarre in der Beatformation „The Lightnings“ Ein paar Keller weiter setzte sich der junge Lindenberg hinter die Schießbude und gab den Takt bei den Dixie Devils vor. Aus beiden Musikern wurden „so richtig Freunde für die Ewigkeit“. Nach dem Studium der Sozialarbeit in Bochum ging Dickel nach West-Berlin und studierte an Freien Universität (FU) u.a. Geographie. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Osteuropa-Institut der FU sowie Mitglied der „Theatergruppe im Philippikeller“ Charlottenburg. In Gronau arbeitete er von 1991 bis 2006 für das städtische Archiv. HP Dickel lebt heute als freier Autor, Herausgeber, Komponist und engagierter Kulturveranstalter in seiner Heimatstadt. Zu seinen bevorzugten Kultur- und Landschaftsthemen gehören außerdem auch Leuchttürme. Jedes Jahr gibt er zudem ein lokales Bürgerbuch heraus und führt regelmäßig auf „panisch historischen Rundgängen“ zu frühen Lebensstationen von Udo Lindenbergs durch Gronau. Der Jugendfreund, Wegbegleiter und jetzt „stille Komplize“ von Lindenberg ist dem Rockidol „stets auf brennend heißer Spur“. Er habe jeden Strauch im Gebüsch gecheckt und wahnsinnige längst vergessene Panik-Stories ausgegraben, formuliert Lindeberg im Vorwort der neuen Chronik.
ReiseTravel Fact: Böse Zungen behaupten, Gronau wäre ohne den schillernden Musiker Lindenberg und das von ihm protegierte weltweit einzige rock´n´ popmuseum nur ein trister Tupfer auf der Landkarte. Dabei darf sich die Stadt an der holländischen Grenze mit ihrer wechselhaften Musikhistorie durchaus den Titel „Musikstadt“ zugutehalten. Was seit 2007 in Gronau und Hamburg mit, bei, um und durch Udo Lindenberg passiert ist, hat der „Gebüsch-Experte“ auf unterhaltsame knallbunte 312 Seiten gepackt. Wenn Dickel vorgibt, über Lindenberg gebe immer noch etwas zu ergänzen, dann hat er mit seiner profunden Sammlung aus Anekdoten, Dokumenten, Karikaturen und Histörchen den nachschlagbaren Beweis geliefert. Der Chronist lässt mehr als zwei Dutzend Co-Autoren zu Wort kommen. Er stellt den Nuschel-Rebell als sensiblen Maler in dessen Ausstellung „Udos 10 Gebote“ in Münsters Überwasserkirche vor und räumt der Fotografin Tine Acke als das „Fenster“ zu Lindenbergs Stadiontouren einen Platz ein. „Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur viel zu selten dazu“, zitiert das Buch den coolen Udo. In über 110 Kapiteln nimmt Hanspeter Dickel seine Leserschaft mit auf eine literarische Zeitreise zwischen Provinz und Reeperbahn zu honorigen Bürgern oder komischen Käuzen wie „Albert Albtraum“ und „Gerhard Gösebrecht“. Etwas Sand im Getriebe knirscht auf der rhythmischen Lesestrecke allenfalls da, wo am Rande des Lindenbergschen Epizentrums Stadtväter oder Laudatoren wortreiche Verbeugungen vor dem Rockhelden absolvieren. Was wiederum zeigt, dass dieser zwar etliche Fallgruben des bürgerlichen Lebens gekonnt umschifft hat, aber längst in der Mitte des Bürgertums angedockt hat.
Hanspeter Dickel bietet musikhistorische Rundgänge zu Lindenbergs Elternhaus und durch dessen Heimatstadt Gronau an
„Es gibt in meinem Leben Geheimnisse, die sind so geheim, dass man sie nicht einmal in Selbstgesprächen erwähnen darf“, verrät Lindenberg in der Biografie. Einige davon gibt Hanspeter Dickel mit seinem Blick über die Hutkrempe von „uns Udo“ preis. Für den Clan der Lindianer und Deutschrockfans ist dieser Kompass durch das Lindenberg-Universum nicht allein wegen seines stattlichen Umfangs ein Prachtexemplar. Für alle, die in die Beat-Aera zurückschauen, die Entwicklung des Deutschrocks nachvollziehen und dem Werdegang des Panikrockers nachspüren wollen empfiehlt ReiseTravel Band II und Band I: Zugreifen und Let´s Go Rockin. Von Manfred Lädtke.
„Gronau UDO Zauberwelt“, 312 Seiten, 700 Abbildungen. ISBN 978-3-928360-35-7. Band II kostet beim Herausgeber 39,90 Euro. Erhältlich bei kontakt@hanspeter-dickel.de
Ein „Udo Update 2023“ gibt es mit dem Autor als livehaftige Fortsetzung der Buchreihe am 9. Dezember 2023 und am 4. März 2024 ab 19 Uhr im rock´n´popmuseum Gronau. Weitere Kulturveranstaltungen: www.hanspeter-dickel.de
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