Christoph Wunnicke

Kaum zu glauben? Und doch! Was Griechenland für Europa, ist Sachsen für Deutschland: die Wiege seiner Demokratie.

In Sachsen wurden wichtige theoretische und praktische Marksteine der deutschen Demokratieentwicklung gesetzt. Bis heute ist der Widerspruchsgeist im Freistaat verwurzelt. Diesem politischen Schatz widmet sich Christoph Wunnickes lesenswerte Geschichte der sächsischen Demokratie.

Kleine Geschichte der Demokratie in Sachsen von Christoph Wunnicke Dietz Verlag by ReiseTravel.eu

Vom Gottesgnadentum zum Grundgesetz: Der geistige Vater der Idee der Menschenwürde, Samuel von Pufendorf, wurde im Erzgebirge geboren. Sachsen war ein Zentrum der 1848er-Revolution – dank Wagner, Bakunin, Blum und Semper. Leipzig wurde Heimstatt der bürgerlichen Frauenbewegung und die sächsische Arbeiterklasse ein Ursprungsort der Sozialdemokratie. Die Nazis verschütteten diesen Weg. Die DDR wählte einen anderen. Doch die Systematik der Grundrechte des Grundgesetzes von 1949 geht auf den Leipziger Georg Jellinek zurück. Und die demokratische Opposition gegen die DDR-Diktatur hatte 1989 in Sachsen ihre Revolutionshauptstädte. Ohne Sachsen, das Vielgescholtene, wäre unsere bundesdeutsche Demokratie kaum denkbar.

Christoph Wunnicke, geb. 1971, Historiker, Mitarbeiter der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Publikationen u. a. zur Parteiengeschichte Ostdeutschlands. Bei Dietz erschienen: Harald Ringstorff. Von der Werft in die Staatskanzlei (2018).

ReiseTravel Fact: Die Geschichte der Demokratie in Sachsen ist nicht durchgängig allein mit der Geschichte Sachsens erklärbar. Zu viele demokratische Ideen, Menschen und Geltungsansprüche kamen von außerhalb seiner Grenzen. Gleichzeitig gingen solche zahlreich und ständig vom sächsischen Gebiet in andere Regionen aus. Darüber hinaus kann kein Historiker oder Theoretiker überschauen, geschweige denn zusammenfassen, was aus gutem Grund beansprucht, die Demokratiegeschichte Sachsens beeinflusst, vorangetrieben beziehungsweise ausgemacht zu haben. Demokratie war von Anfang an ein von rational handelnden Menschen erdachtes, sukzessiv entwickeltes und getragenes politisches Herrschaftskonstrukt. Die „Kleine Geschichte der Demokratie in Sachsen“ ist ein lesenswertes Buch, meint ReiseTravel.eu und eine Reise nach Sachsen ist lohnenswert.

Kleine Geschichte der Demokratie in Sachsen von Christoph Wunnicke Dietz Verlag. Vom Gottesgnadentum zum Grundgesetz. 176 Seiten. Broschur. ISBN 978-3-8012-0563-8. www.dietz-verlag.de

Das Buch kostet im Buchhandel 16,90 Euro.

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