Opfer von Folter und Misshandlungen: Todesangst und Überleben nach extremer Gewalt lautet der unprätentiöse Titel dieses Buches, dessen Umschlag ein Foto der Papyrus-Sümpfe in Ruanda ziert. Die Grausamkeit der Erlebnisse, die Tragödien und die tiefe Angst derer, die durch Marlene Pfaffenzeller zu Wort kommen, zeichnen ein Bild des Schreckens der Gegenwart.
Hochaktuell: Die Morde in Paris, der Terror des IS und anderer fanatischer Gruppen und der Bürgerkrieg in der Ukraine, traumatisieren die Opfer der Gewalt. Die Berliner Psychiaterin und Neurologin Marlene Pfaffenzeller hat sich mit den Traumata von Folter- und Gewaltopfern beschäftigt. Vorort in der Türkei, in Syrien, in Ruanda und Südamerika, hat sie gearbeitet. Nun legt sie mit einem Buch, das eigene Eindrücke und Interviews enthält einen ersten Überblick über ihre Arbeit vor. Die Autorin hat mit Überlebenden aus Ruanda gesprochen, sie hat Folteropfer aus Syrien interviewt und Opfer von kolumbianischen Todesschwadronen. Ein Buch das erschütternd wirkt und, so hoffen wir, viel für das Verständnis denen gegenüber leisten kann, die aus der Not zu entfliehen trachten.

Marlene Pfaffenzeller ist Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie. In ihrer Praxis in Berlin betreute sie Patienten mit Traumata. Flüchtlinge aus aller Welt. Sie reiste nach Afrika und Südamerika, in den Nahen Osten und sah das Leid und das Grauen vor Ort.
ReiseTravel Fact: Gerade angesichts der Gräueltaten des Islamischen Staates, der zahllosen Folteropfer in den Gefängnissen vieler Nationen, bietet das Buch einen Einblick in die Herzen derer, die von Grausamkeit betroffen sind. Es ist deshalb auch für den Unterricht und natürlich für die Arbeit von Flüchtlingsorganisationen und Helfern geeignet. Ein Buch deshalb, das auch in das deutsche Zeitgeschehen der Pegida Demonstrationen und Hooligan-Aufmärsche passt.
Todesangst und Überleben von Marlene Pfaffenzeller, Kulturmaschinen Verlag, 135 Seiten, ISBN 978-3-943977-55-4, www.kulturmaschinen.com

Das Buch kostet im Buchhandel 14,90 Euro.

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