Quebec

Die kanadische Provinz Quebec kann ein Besucherplus aus Deutschland vorweisen: Aus Deutschland reisten 60.115 Besucher in die ostkanadischen Touristenregionen!

Im vergangenen Jahr profitierte ganz Kanada und somit auch Quebec vom günstigen Wechselkurs sowie vom Image als sicheres Reiseland: Knapp 1,40 Kanada-Dollar war der Euro wert, während der teure US-Dollar (derzeit ist ein Euro nur 1,05 Dollar wert) sich sowohl auf die Veranstalter-Preise also auch die Reise-Nebenkosten auswirkte. Auch die zusätzlichen Flugverbindungen von Icelandair hatten einen positiven Effekt auf die Besucherzahlen.

Die Marketing-Organisation Destination Canada geht davon aus, dass sich die erfreuliche Entwicklung auch in diesem Jahr fortsetzen wird, da die Konföderation Kanada ihren 150. Geburtstag mit zahllosen Events und freiem Eintritt in alle 47 Nationalparks feiert. In Montreal, der größten Stadt der Provinz Quebec, wird darüber hinaus das 375. Stadtjubiläum mit zahlreichen Festen und Ausstellungen gefeiert.

Neben den zwei wichtigsten Städten Montréal und Quebec City lässt sich die Provinz Québec touristisch in elf weitere Regionen einteilen. Zu den besonders beeindruckenden gehören zum Beispiel die in den Atlantik ragende Gaspé-Halbinsel mit ihren vorgelagerten Inseln, das Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms, die Laurentinischen Berge nördlich von Montreal, das Gebiet nördlich des Sankt-Lorenz-Stroms und nicht zuletzt der ausgedehnte Norden mit seiner baumlosen Tundra.

Sankt-Lorenz-Strom

Gewaltige Stromschnellen, riesige Wale, die sich im Wasser tummeln, in der Umgebung beeindruckende Landschaft: Der Sankt-Lorenz-Strom ist die Kulisse von einigen der größten Naturschauspielen in der Region Quebec. Der französische Entdecker Jacques Cartier stieß am 10. August 1535 an den großen Seen zum ersten Mal auf die Mündung des Flusses. Es war der Gedächtnistag des Laurentius von Rom, Cartier benannte seine Entdeckung nach ihm. Heute ist der Sankt-Lorenz-Strom einer der bedeutendsten Flüsse Nordamerikas und bildet zu einem großen Teil den Herzschlag der Region Quebec. Sein ökologisches System und seine Vielfalt, gepaart mit seiner Bedeutung für Wirtschaft und Tourismus machen den Strom so wichtig für die Region.

Der Sankt-Lorenz-Strom reicht mit seiner immensen Länge von über 3.000 Kilometern von den Großen Seen bis zu den Atlantik und ist somit das Bindeglied zwischen dem Ozean und dem nordamerikanischen Kontinent. Im Winter ist er von dicken Eisschichten bedeckt und kann nur von April bis Dezember befahren werden. Trotzdem bildet er eine der größten und viel befahrensten Binnenwasserstraßen der Welt. Dieser Seeweg half der Region Quebec bei ihrem Aufstieg: Der Pelzhandel, vor allem in Montreal, begann zu boomen.

Nicht nur für den Handel hat der Sankt-Lorenz-Strom große Bedeutung. Er ist eine der großen Touristenattraktionen und bietet viele Möglichkeiten. Eine der beliebtesten ist die Walbeobachtung. Der nährstoffreiche Mündungsbereich des Stromes zum Fluss Saguenay und die damit verbundene Süß-Salzwassermischung ziehen zahlreiche Walarten wie Blau- und Finnwale, vor allem aber Weißwale an. Zusammen mit den Belugas gehören sie zu den stark gefährdeten Arten, denen der St. Lorenz Schutz bietet. Die sanften Riesen lassen sich in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, am besten von Juni bis Oktober. Ein beliebter Ort zum „Whale Watching“ ist der „Parc du Saguenay“ bei Tadoussac. Am Cap-de-Bon-Désir kommen die Wale teilweise so nah heran, dass Beobachter meinen, sie anfassen zu können. Auch im Nachbarort Les Escoumins gibt es hervorragende Aussichtspunkte. Die Tiere sind zwar auch vom Ufer aus zu sehen, ein besonderes Erlebnis ist allerdings eine Expedition per Schiff. Vor allem das Abtauchen der Wale ist einer der faszinierendsten Momente bei der Beobachtung: Sie haben ein letztes Mal ihre Schwanzflosse aus dem Wasser und verschwinden in der Tiefe – bis zu 90 Minuten können sie problemlos tauchen.

Der Sankt-Lorenz-Strom bietet Touristen atemberaubende Vielfalt und den Einwohnern Quebecs eine pulsierende Lebensader. Seine Erfolgsgeschichte begann übrigens mit einem Irrtum: Sein Entdecker Jaques Cartier dachte zunächst, er sei auf dem Weg nach China und dachte, dass er im Mündungstrichter auf eine Meerespassage gen Orient treffen würde. Spöttisch wurde die Passage danach „La Chine“ genannt – ein Name, der bis heute Bestand hat: Der breite Trichter hat den Namen „Les Chutes de Lachine“.

In Quebec leckeres Essen zu finden, ist ein Leichtes: Neben der hervorragenden französischen Küche haben Küchen aus aller Welt die Esskultur in Quebec beeinflusst. Die exotischen Gerichte sind teils komplex, teils simpel – aber immer spannend für den Gaumen.

Seine französische Kultur hat Quebec erfolgreich verteidigt. Neben Klassikern der edlen Küche gibt es experimentelle Gerichte wie das Quebecer Nationalgericht „poutine“ („Sauerei“) und „canard en conserve“ („Ente in der Dose“). Die Poutine ist nichts für den Diätspeiseplan: Dicke Kartoffelspalten, auf die eine Art Cheddar Käse und viel dunkle Bratensoße geschüttet wird. Mit Fleisch, Wurst und Soßen wird das Gericht variiert. Optisch eher unappetitlich, beim Geschmack aber erste Sahne ist die Canard en Conserve: eine heiße Dose gefüllt mit Entenfleisch, Leber und viel Soße mit Beilagen.

Besonders beliebt, wenn es schneller gehen soll, sind die „tourtieres“ (Fleischpasteten), „pâtè chinois“ (eine Art Cottage Pie) und das berühmte „Montréal Smoked Meat“, warme Scheiben heißgeräucherter Rinderbrust. Das Kult-Gericht wurde von jüdischen Immigranten aus Rumänien bekannt und beliebt gemacht. Es gibt viele weitere Gerichte, die durch die unterschiedlichen Einflüsse von Migranten aus aller Herren Länder entstanden. Beliebte Vorspeisen sind zum Beispiel Feta-Salat, Honululu-Hühnchen-Salat oder Quesadillas mit Pilzen. Ein vielgenutzter Bestandteil der Küche in Québec ist das Huhn: à la Madras mit Pfirsichen, mit Honig-Senf-Marinade gegrillt, Waldorf Salat mit Hühnchen oder mit Reis und Tacos.

Neben simplen Gerichten geht der Trend in Québec hin zur experimentellen Küche. Junge Köche haben sich in den letzten Jahren verstärkt in Montreal angesiedelt und eigene Restaurants eröffnet. Der Tenor: kleine Karte, frische Zutaten, kunstvoll angerichtet, persönliches Ambiente, bezahlbare Preise. Je nach Jahreszeit gibt es Leckereien wie Jakobsmuscheln, Flusskrebse, Seeigel oder verschiedene Fische. Fisch ist generell bei Mittag- und Abendessen ein Muss: Lachs, Heilbutt, Dorsch, Hecht oder Meeresfrüchte. Fleischliebhaber greifen zum saftigen Steak, dessen Qualität in Quebec herausragend ist. Wer auf süße Sünden nicht verzichten kann, besucht Bäckereien. Manche haben sich auf Bagel spezialisiert: frisch aus dem Holzofen, mit einem Stück des leckeren Oka-Käse oder mit Ahornsirup. Der Ahornsirup ist bei vielen Gerichten ein Muss. Ohne die süße Leckerei wären Naschereien wie die „oreilles de crisse“, ähnlich der deutschen Schweinsohren nur halb so lecker. Generell muss das Frühstück in Quebec süß oder deftig sein: Pfannkuchen mit reichlich Ahornsirup, Toast mit Marmelade oder Eier in allen Variationen, zum Beispiel mit Würstchen und Speck. www.quebecoriginal.com

Destination Quebec, c/o Global Communication Experts GmbH, Hanauer Landstr. 184, 60314 Frankfurt, Tel.: 069-175371-030, quebec.original@gce-agency.com

Ein Beitrag für ReiseTravel von der ITB Redaktion.

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