Berlin

Luft- und Raumfahrt: 600 Aussteller aus 31 Nationen präsentierten High-Tech-Produkte sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte

Industrie, Politik, Streitkräfte, Wissenschaft: Die Luft- und Raumfahrt stand im Blickpunkt. Zentrale Themen waren klimaneutrales Fliegen, Sicherheit und Verteidigung sowie der Nutzen der Raumfahrt für die Menschheit. 

Das Interesse beim Publikum war groß – die Tickets für das Privatpublikum am Wochenende waren schnell ausverkauft. Insgesamt kamen rund 95.000 Teilnehmer aus 60 Nationen zur ILA.

ILA 2024 BER Berlin

Erfolg: Die ILA, führend in den Bereichen Innovation, neue Technologie und Nachhaltigkeit, bringt alle zwei Jahre die weltweite Luft- und Raumfahrt in die Mitte Europas. Diesmal stand die Messe unter dem Motto „Pioneering Aerospace for a save, sustainable and connected world”.

Allein das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentierte sich als der größte institutionelle Aussteller mit wegweisenden Technologien und Konzepten für die klimaverträgliche Luftfahrt, mit Raumfahrttechnologien für Erdbeobachtung und Exploration insbesondere aus dem Bereich Quantenphysik sowie mit neuen Impulsen im Bereich Sicherheitsforschung.

Andreas Schütz:

ILA 2024 BER Berlin

„Auf rund 500 Quadratmetern gibt es am DLR-Stand und am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vielfältige Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten. Auf dem Außengelände der ILA sind Fluggeräte der DLR-Forschungsflotte ausgestellt. Zum ersten Mal zeigt das DLR das neue Forschungsflugzeug D328 Uplift, „Flying Testbed“ für klimaverträgliche Luftfahrttechnologien, das mit 100 Prozent synthetischem Treibstoff zur ILA fliegt. Zudem feiert der DLR SPACEBUZZ ONE seine Weltpremiere“, informierte Andreas Schütz. www.dlr.de  

ILA 2024 BER Berlin

Unter dem Motto „Airpower worldwide – Global Perspective Regional Focus“ zeigten Bundeswehr und Industrie im Defence Forum Air, welche Bedeutung Luftstreitkräfte für Frieden, Freiheit und Sicherheit haben.

Im Space Pavilion drehte sich hingegen alles um den Nutzen der Raumfahrt für das Leben auf der Erde. Besonderes Highlight war hier das Format „Talking To Astronauts“ mit Matthias Maurer:

 

 

 

ILA 2024 BER Berlin

Vor dem ESA Starttermin der Ariane 6

Berlin-Brandenburg zählt zu den Top-Standorten der Luftfahrtbranche in Deutschland mit internationalen Konzernen, einem breiten Mittelstand, innovativen Zulieferbetrieben und agilen Startups

Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg betonte: „Die ILA ist Europas größte Luft- und Raumfahrtmesse in der EU. Es ist eine große Ehre für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, sie am BER zu haben. Mit der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zur Finanzierungsbeteiligung für die Jahre 2026 bis 2030 haben wir gemeinsam mit dem Land Berlin ein zukunftsträchtiges Signal an alle Beteiligten der kommenden ILAs gesetzt – hier ist die Messe goldrichtig“.

ILA 2024 BER Berlin

Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin, ergänzte: „Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung gehört zu den bedeutendsten Messen ihrer Art und zieht Fachleute aus aller Welt an. Die ILA positioniert die Hauptstadtregion als bedeutenden Standort für Innovation und Technologie und ist gleichzeitig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Deshalb war es wichtig, dass Berlin und Brandenburg die Zukunft der ILA in der Region bis 2030 gesichert haben“.

MTU auf der ILA Berlin: Zivile und militärische Antriebstechnologien der Extraklasse. Zukunftskonzepte auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen:

ILA 2024 BER Berlin

Im Jubiläumsjahr zeigte die MTU Aero Engines wofür sie seit Jahrzehnten weltbekannt ist: Innovative zivile und militärische Antriebstechnologien. Die MTU Aero Engines AG ist Deutschlands führender Triebwerkshersteller.

Deutsche Hauptstadtregion mit starkem ILA Auftritt

Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach wies auf die große Bedeutung der Luft- und Raumfahrtbranche für das Land Brandenburg hin und unterstrich die Bedeutung der Branche auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft: „Berlin-Brandenburg zählt zu den Top-Standorten der Luftfahrtbranche in Deutschland mit internationalen Konzernen, einem breiten Mittelstand, innovativen Zulieferbetrieben und agilen Startups. Eine der großen Herausforderungen in den kommenden Jahren wird es sein, energieeffizienter, ökologischer und klimafreundlicher zu werden, ohne dabei Abstriche bei Sicherheit und Reichweite in der Luftfahrt zu machen. Das fängt bei den großen Hochleistungs-Triebwerken für die Airlines an und geht bis hin zur Neukonzeption von Flugzeugen, sei es bemannt oder unbemannt, sowie die Nutzbarmachung von Kraftstoffen aus regenerativen Energien.“

In Brandenburg wird die Luftfahrt der Zukunft entwickelt. Hier arbeiten Global Player wie Rolls-Royce und innovative Mittelständler wie Apus Zero Emission mit Wissenschaft und Forschung an emissionsarmen Flugantrieben. Brandenburg steht in der deutschen Luftfahrttechnik für moderne Antriebssysteme, Testfelder für die zivile Nutzung unbemannter Flugsysteme sowie für Ausbildung und Schulung in der modernen Luftfahrt. Eine Erfolgsgeschichte.

Die Unternehmen der Luft- und Raumfahrt in der deutschen Hauptstadtregion haben zusammen rund 17.000 Beschäftigte. Die Region zeichnet sich durch die Vielfalt der industriellen Aktivitäten und ihre exzellente wissenschaftliche Basis aus. Seit Jahren sind die Produkte der Luft- und Raumfahrtindustrie eines der wichtigsten Exporterzeugnisse „Made in Brandenburg“. Mit Rolls-Royce, MTU und Pratt & Whitney sind gleich drei der bedeutendsten Triebwerkshersteller im Land ansässig, die in viele wichtige Triebwerksprogramme eingebunden sind.

Militärtechnik auf dem Vormarsch

ILA 2024 BER Berlin

Mit dem geplanten Ausbau des Luftwaffenstützpunkts in Holzdorf Land Brandenburg zu einem der weltweit größten Standorte für den Transporthubschrauber CH-47F (Chinook), entsteht, unter Beteiligung namhafter Industriepartner, ein überregional bedeutsames Zentrum für die Wartung und Instandhaltung von Hubschraubern.

ILA 2024 BER Berlin

Neben Hubschraubern offeriert die Airbus-Militärsparte Defence and Space ein erstes maßstabsgerechtes Modell einer Wingman-Drohne. Sie soll Kampfflugzeuge begleiten und unbemannt in Gebiete fliegen, in denen es für Piloten zu gefährlich ist. Die autonom fliegende 16-Meter-Drohne ähnelt äußerlich einem Düsenjet und soll mit Tarnkappenfähigkeiten ähnlich viel können wie das Kampfflugzeug Eurofighter. Airbus erhofft sich über Jahre hinweg Aufträge, sobald die Drohne einsatzbereit ist.

Die Zeitenwende durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat den Fokus auf die militärischen Aussteller gelenkt, die schon immer tragender Teil auch im Flugprogramm der ILA waren. Die Bundeswehr zeigt Luftabwehrsysteme wie Iris-T, aus Israel stammende Arrow-3-Raketen oder das Patriot-System.

Pro Stück 1 Million Euro

ILA 2024 BER Berlin

Käufer für Militärtechnik: Der US-Hersteller Boeing freut sich über die Auslieferung eines Hubschraubers CH47 Chinook an die Bundeswehr. „Wir haben vor mehr als 40 Jahren das letzte größere Luftfahrzeug an die Bundesregierung verkauft, die F4 Phantom", resümiert Boeing-Deutschland-Sprecher Roger Gilles.

Ausblick Luftfahrt: Der Einsatz von Wasserstoff ist ein entscheidendes Element auf dem Weg zu einer klimaverträglichen Luftfahrt. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Rolls Royce Deutschland kommen diesem Ziel jetzt einen wichtigen Schritt näher. Das Potenzial von Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft ist enorm. Seine Energiedichte, emissionsarme Verbrennung und die Unabhängigkeit von endlichen, fossilen Ressourcen machen ihn interessant für die kommerzielle Luftfahrt. Hinzu kommt, dass herkömmliche Turbinentriebwerke auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet, oder mit einer Kombination von Treibstoffen betrieben werden können. Dies stellt einen entscheidenden wirtschaftlichen Faktor bei der schnellen Einführung und Verbreitung dieser Technologie dar. Vor der Markteinführung stehen umfangreiche Tests, um die Technologie zu erproben und auch das Verhalten der Flamme in der Brennkammer eines Flugzeugtriebwerks besser zu verstehen und vorhersagen zu können.
ReiseTravel Fact: Die Luftfahrtindustrie ist ein richtiger Jobmotor geworden. Insgesamt arbeiten bundesweit 115.000 Menschen in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Davon 81.000 im zivilen Bereich. Die deutsche Luftfahrtindustrie verzeichnet nach Krisenjahren wieder stärkere Umsätze. 2023 lagen sie nach Angaben des Branchenverbandes BDLI 18 über denen des Vorkrisen-Boomjahres 2019.

Die nächste ILA Berlin findet vom 10.-14. Juni 2026 statt. 

Messe Berlin. www.messe-berlin.de - Twitter: @messeberlin - www.ila-berlin.com

Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB)

Babelsberger Straße 21, D-14473 Potsdam. www.wfbb.de

Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher

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