München | Krank im Urlaub |
Im schlimmsten Fall finanziell ruiniert: Kassen zahlen nicht für Behandlung und Rücktransport. 2018 betreute der ADAC Ambulanz-Service 56.935 Urlauber.
Krank im Ausland: Das wünscht man keinem Urlauber. Und dennoch passiert es jeden Tag. So hatte auch der ADAC Ambulanz-Service der ADAC Versicherung AG auch 2018 wieder alle Hände voll zu tun. 56.935 kranke oder verletzte Urlauber mussten medizinisch betreut werden, 2017 waren es 55.328. Für 12.522 dieser Patienten wurde eigens ein Rücktransport in die Heimat organisiert, im Vorjahr waren es 12.897.
Aus dem Ausland ist das oft eine sehr kostspielige Geschichte. Vor allem, wenn ein Ambulanzflugzeug zum Einsatz kommt. Die ADAC SE betreibt über das Tochterunternehmen Aero-Dienst GmbH & Co. KG, Nürnberg unter anderem vier fliegende Intensivstationen - darunter auch zwei Großraum-Ambulanzflugzeuge für bis zu zehn Patienten.
Grundsätzlich gilt: Je länger der Flug, desto teurer wird er. Je nach Maschinentyp kostet ein ADAC Ambulanz-Sonderflug von den Kanarischen Inseln nach Deutschland bis zu 45.000 Euro. Ein Intensivtransport aus Mexiko z. B. kann bis zu 70.000 Euro kosten. Und aus Asien oder Australien kommen schnell bis zu 130.000 Euro zusammen. Der teuerste Krankenrücktransport, der bis dato durchgeführt wurde, war ein Spezialtransport aus Thailand, bei dem eine mobile Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz kommen musste. Die Patientin erkrankte an eine Grippe, die ein Lungenversagen verursachte. In einer 26-stündigen Rettungsaktion könnte die Patientin nach Deutschland geholt werden. Die Kosten für den Fall betrugen über 250.000 Euro.
Das Problem: Ein Krankenrücktransport in eine Klinik in Deutschland ist generell nicht über die Kasse abgedeckt - unabhängig vom Urlaubsland. Wer keinen zusätzlichen Auslandskrankenschutz abgeschlossen hat, riskiert im schlimmsten Fall den finanziellen Ruin. Deshalb raten sämtliche Verbraucherschützer, das Auswärtige Amt und die Krankenkassen, bei Auslandsreisen auf jeden Fall einen Auslandskrankenschutz abzuschließen. Den gibt es bei der ADAC Versicherung AG ab 12,80 Euro im Jahr. http://ots.de/FkRQL2
Auch bei der Übernahme von Arzt- oder Krankenhauskosten sieht es für Urlauber oft schlecht aus, denn außerhalb von Europa bezahlt die gesetzliche Kasse überhaupt nichts. Und auch innerhalb von Europa wird oft nur ein Bruchteil der Behandlungskosten übernommen - wenn Sie z. B. in einer Privatklinik landen. In so einem Fall werden maximal die über die gesetzliche Krankenversicherung des Urlaubslandes abgedeckten Kosten erstattet. Da bleiben dann schnell einige Tausend Euro am Patienten hängen.
Wer ins Ausland reist, sollte sich möglichst schon vor Beginn der Reise über die medizinische Versorgung in der Ferienregion informieren. Dies gilt vor allem für Familien mit Kindern, denn in vielen Urlaubsregionen mangelt es an geeigneten Kinderärzten, Kinderkliniken oder Fachmedizinern. Im Notfall dauert es oft zu lange, bis der richtige Arzt oder das optimale Krankenhaus gefunden ist. Die Tipps von Hotelangestellten oder Ferienhausvermietern sind in vielen Fällen keine gute Lösung. Da sich mit ausländischen Patienten gutes Geld verdienen lässt, werden erkrankte Touristen in manchen Urlaubsregionen nur zu ganz bestimmten Ärzten oder Kliniken gebracht.
Damit im Falle des Falles schnell reagiert werden kann, gewährleistet der ADAC Ambulanz-Service eine Erreichbarkeit rund um die Uhr. Verletzte und Erkrankte, die im Besitz eines gültigen ADAC Auslandskrankenschutzes sind, sollen sich unmittelbar nach einer Erkrankung, Verletzung oder Aufnahme im Krankenhaus bzw. einer Notfallambulanz unter +49 89 76 76 76 zu melden, damit eine zeitnahe Beratung und Einleitung von weitergehenden Maßnahmen erfolgen kann. www.adac.de
Ein Beitrag für ReiseTravel von Marion-Maxi Hartung.
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