München | Was hilft gegen Flugangst? |
Phänomen Flugangst und Ursachen: Methoden zur Überwindung dieser Angst und Tipps für individuelle Bewältigungsstrategien
Verstehen der Flugangst: Warum haben wir Angst vorm Fliegen?
Flugangst, auch als Aviophobie bekannt, ist eine spezifische Angststörung, die sich in intensiver Angst vor dem Fliegen äußert. Viele Menschen erleben Nervosität oder ein unbehagliches Gefühl, wenn sie an eine bevorstehende Flugreise denken.
Die Symptome können von leichter Unruhe bis hin zu schweren Panikattacken reichen, begleitet von Herzrasen, schneller Atmung und in einigen Fällen sogar Magen-Darm-Beschwerden.
Die Gründe für diese Angst sind vielfältig und individuell. Sie können von früheren traumatischen Erlebnissen auf Flugreisen bis hin zu einer allgemeinen Angst vor Kontrollverlust reichen. Die persönlichen Gründe für diese Ängste verstehen zu lernen, ist der erste Schritt, um die Flugangst in den Griff zu bekommen.
Konfrontation und kognitive Verhaltenstherapie: Aktive Methoden zur Überwindung der Flugangst
Ein wirksamer Ansatz zur Bewältigung der Angst vor dem Fliegen ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Diese Methode konzentriert sich auf die Konfrontation mit der Angst und die Umstrukturierung negativer Gedanken. Bei der gestuften Konfrontation wird der Betroffene langsam an das Fliegen herangeführt. Dies beginnt oft mit der Vorstellung des Fliegens und endet mit dem tatsächlichen Besteigen eines Flugzeugs.
Die Umstrukturierung der Gedanken ist ein weiterer wichtiger Bestandteil. Hierbei werden irrationale Ängste identifiziert und durch realistischere Gedanken ersetzt. Zum Beispiel wird die Annahme, dass ein Flugzeug mit Sicherheit abstürzen wird, hinterfragt und durch die realistische Einschätzung der tatsächlichen Risiken ersetzt.
Eine weitere Methode der KVT ist die Expositionstherapie (Konfrontationstherapie), bei der Betroffene in einer kontrollierten Umgebung schrittweise mit ihren Ängsten konfrontiert werden. Dies kann durch virtuelle Realität, bei der Personen in einer simulierten Flugumgebung platziert werden, oder durch echte Flugerfahrungen in Begleitung eines Therapeuten erfolgen. Ziel ist es, die Betroffenen an die Situation zu gewöhnen und ihnen zu zeigen, dass ihre Angst zwar real, aber unbegründet ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der KVT ist das Erlernen von Bewältigungsstrategien. Betroffene lernen, wie sie ihre Angst erkennen, benennen und kontrollieren können. Sie üben, wie sie in Angstsituationen ruhig bleiben und ihre Gedanken in eine positivere Richtung lenken können. Dies kann durch Atemübungen, Achtsamkeitspraktiken oder das Führen eines Angsttagebuchs unterstützt werden.
Die KVT kann auch Gruppentherapiesitzungen beinhalten, in denen Betroffene ihre Erfahrungen und Strategien mit anderen teilen. Dies bietet nicht nur gegenseitige Unterstützung, sondern ermöglicht es den Teilnehmern auch, von den Erfahrungen anderer zu lernen. Der Austausch in der Gruppe kann ein Gefühl der Gemeinschaft und des Verständnisses schaffen, das für viele Menschen mit Flugangst sehr wertvoll ist.
Was hilft bei Flugangst: Entspannungstechniken und Medikamente
Entspannungstechniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung und autogenes Training können ebenfalls helfen, die Angst zu bewältigen. Diese Techniken ermöglichen es den Betroffenen, sich in Angstsituationen zu beruhigen und die körperlichen Symptome der Angst zu kontrollieren. In einigen Fällen können auch Medikamente wie Benzodiazepine eingesetzt werden, um die Angstsymptome kurzfristig zu lindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Medikamente die Flugangst nicht dauerhaft beseitigen und zudem ein beachtliches Suchtpotenzial aufweisen.
Atemübungen sind eine einfache, aber effektive Methode, um Angstzustände zu reduzieren. Tiefes, kontrolliertes Atmen hilft, den Körper zu beruhigen und den Geist zu entspannen. Es kann den Herzschlag verlangsamen und das Gefühl von Panik oder Nervosität verringern. Progressive Muskelentspannung ist eine weitere Technik, bei der man lernt, die Muskeln systematisch anzuspannen und dann zu entspannen. Dies hilft, die körperliche Anspannung, die oft mit Angst einhergeht, zu reduzieren.
Autogenes Training ist eine Form der Selbsthypnose, die darauf abzielt, ein Gefühl der Ruhe im Körper zu erzeugen. Durch die Konzentration auf beruhigende Gedanken und das Visualisieren von entspannenden Bildern können Betroffene ihre Angst besser kontrollieren. Diese Techniken können vor und während des Fluges angewendet werden, um die Angst in Schach zu halten.
Neben diesen Entspannungstechniken können in manchen Fällen auch Medikamente zur kurzfristigen Linderung der Angstsymptome eingesetzt werden. Benzodiazepine sind eine Klasse von Medikamenten, die häufig zur Behandlung von Angstzuständen verwendet werden. Sie wirken beruhigend und können helfen, die Symptome von Angst und Panik zu lindern. Allerdings sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht und in der Regel nur kurzfristig eingesetzt werden. Denn sie haben ein hohes Abhängigkeitspotenzial und sind bei längerem Gebrauch möglicherweise weniger wirksam.
Es ist wichtig, dass Betroffene mit ihrem Arzt über die Verwendung von Medikamenten sprechen, um sicherzustellen, dass sie für ihre individuelle Situation geeignet sind. Der Arzt kann auch andere Behandlungsoptionen empfehlen, wie zum Beispiel Antidepressiva oder Beta-Blocker, die in einigen Fällen zur Behandlung von Flugangst eingesetzt werden können.
Wissen ist Macht: Sich über das Fliegen informieren
Ein weiterer wichtiger Schritt beim Flugangst überwinden ist das Erlernen von Wissen über das Fliegen und Flugzeuge. Viele Fluggesellschaften und andere Organisationen bieten Seminare gegen Flugangst an.
In diesen Seminaren machen sich Betroffene mit der Technik des Fliegens vertraut und erhalten praktische Tipps zur Angstbewältigung. Das Wissen über die Sicherheitsaspekte des Fliegens kann dazu beitragen, irrationale Ängste abzubauen und ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Diese Seminare bieten oft eine Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Übungen. Teilnehmer lernen die Funktionsweise von Flugzeugen, die Bedeutung verschiedener Geräusche während des Fluges und die zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen, die in der Luftfahrtindustrie Standard sind, kennen. Sie erhalten auch Informationen über die Statistiken und Fakten, die zeigen, dass Fliegen eines der sichersten Verkehrsmittel ist. Dieses Wissen kann helfen, die Angst vor dem Fliegen zu rationalisieren und zu reduzieren.
Darüber hinaus können in diesen Seminaren auch Flugsimulatoren eingesetzt werden, um den Teilnehmern ein realistisches Erlebnis in einem Flieger zu bieten, ohne dass sie tatsächlich in der Luft sind. Dies kann eine effektive Methode sein, um sich schrittweise an das Gefühl des Fliegens zu gewöhnen und die Angst in einer kontrollierten Umgebung zu konfrontieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Verständnis der psychologischen Komponenten der Flugangst. Viele Menschen mit Flugangst haben Angst vor dem Unbekannten oder fühlen sich in der Flugumgebung hilflos. Durch das Erlernen der Abläufe und Prozesse, die während eines Fluges stattfinden, können Betroffene ein Gefühl der Kontrolle und ein Verständnis entwickeln, das dazu beiträgt, ihre Angst zu verringern.
Es ist auch hilfreich, sich mit den verschiedenen Phasen eines Fluges vertraut zu machen, einschließlich Start, Flug und Landung. Das Verständnis dessen, was in jeder Phase passiert und warum bestimmte Geräusche oder Empfindungen normal sind, kann dazu beitragen, die Angst zu reduzieren. Zum Beispiel kann das Wissen, dass Turbulenzen zwar unangenehm, aber normal und sicher sind, dazu beitragen, die Angst in solchen Momenten zu verringern.
Zusätzlich können Betroffene von der Interaktion mit Piloten und Flugpersonal profitieren. Viele Menschen finden es beruhigend, direkt von den Experten zu hören, wie sie die Sicherheit während des Fluges gewährleisten. Dies kann das Vertrauen in die Sicherheit des Fliegens stärken und die Angst weiter abbauen.
Indem Betroffene sich mit den technischen und psychologischen Aspekten des Fliegens auseinandersetzen, können sie ihre Ängste besser verstehen und bewältigen. Dies kann ihnen helfen, ihre Angst zu überwinden und wieder Freude am Fliegen und Reisen zu finden.
Persönliche Strategien und Unterstützung: Individuelle Tipps gegen Flugangst
Jeder Mensch ist einzigartig, und das gilt auch für die Bewältigung von Flugangst. Einige Betroffene finden es hilfreich, während des Flugs abgelenkt zu sein, sei es durch Musik, Filme oder Bücher. Andere bevorzugen es, sich mit Mitreisenden zu unterhalten oder sich auf positive Gedanken zu konzentrieren. Es ist auch wichtig, Unterstützung von Familie, Freunden oder professionellen Therapeuten zu suchen. Diese Unterstützung kann entscheidend sein, um die Angst vor dem Fliegen zu überwinden und wieder Freude am Reisen zu finden.
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Ein Beitrag für ReiseTravel von Andreas Humbert.
Unser Autor ist Blogger von www.meinwegausderangst.de
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