Berlin

Zeckenalarm global

Abenteuer-, Aktiv- und Erlebnisreisen liegen im Trend: Vor allem bei Familien sind Camping, Wandern, Berg- und Paddeltouren beliebt. „Das Risiko, dabei durch einen Zeckenstich mit einem Krankheitserreger infiziert zu werden, wird jedoch oft unterschätzt“, warnt das CRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf. Viele Menschen gehen davon aus, dass Zecken nur im süddeutschen Raum, in Österreich und der Schweiz eine Gefahr darstellen und nach dem verhältnismäßig kalten Winter stark dezimiert seien. Tatsächlich sind sie jedoch weltweit verbreitet. Sie fühlen sich in feuchtwarmer Umgebung, auf Gräsern, Sträuchern und am Waldrand besonders wohl und können eine Reihe von Krankheiten übertragen. Neben den bekanntesten, FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose, können Zecken in europäischen Ländern beispielsweise auch die so genannte aufsteigende Zeckenlähme sowie das Krim-Kongo hämorrhagische Fieber und das Fièvre boutonneuse übertragen.
Im Jahre 2008 wurden in Deutschland 288 FSME-Erkrankungen gemeldet. Zahlreiche Regionen in Österreich und Osteuropa gelten als FSME-Hochrisikogebiete. Aber auch in vielen anderen europäischen Ländern gibt es Gebiete, in denen Zecken das gefährliche Virus übertragen können wie zum Beispiel im Elsass, auf Bornholm, im Süden von Finnland, Norwegen und Schweden sowie in einigen Provinzen im Nordosten und Mittleren Italien.

Impfen oder nicht?
 

Verbreitungsgebiete in Deutschland: Einen sicheren Infektionsschutz durch Impfung gibt es für die von Zecken übertragenen Krankheitserreger nicht. Umso wichtiger ist es daher, das Infektionsrisiko so gering wie möglicht zu halten. Dies kann durch Kleidung und richtiges Verhalten gelingen. Vor allem lange Hosen erschweren ein Durchdringen der Parasiten bis zur Haut. Dabei sind die winzigen Spinnentiere auf heller Kleidung wesentlich besser sichtbar und lassen sich entfernen, als auf dunkler. Da Zecken hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern sitzen, ist es außerdem sinnvoll, die Hosenbeine in Stiefel oder Socken zu stecken. Einen zusätzlichen Schutz bieten Repellents, also Mittel zum Einreiben und aufsprühen, die Zecken und andere blutsaugende Insekten in einem gewissen Maß abhalten können. Nach einem Ausflug in die Natur ist es immer sinnvoll, die Kleidung auszuschütteln und den Köper abzusuchen. Besonders gerne saugen sie sich an den Kniekehlen, den Achseln, im Bauchnabel, in Bauchfalten, im Bereich der Genitalien, hinter den Ohren und bei Frauen unter der Brust fest. Wer eine Zecke findet, sollte sie umgehend vorsichtig entfernen. Denn beispielsweise die Erreger der Borreliose werden meistens erst nach mehrstündigem Saugen übertragen, sodass dies durch ein frühzeitiges Entfernen der Zecke verhindert werden kann. Am besten geeignet ist dafür eine feine, spitze Pinzette.

Gefahrengebiet Türkei  

Zecken-Warnkreuz: Das von Zecken übertragene Krim-Kongo hämorrhagische Fieber (CCHF) breitet sich seit zwei Jahren in der Türkei weiter aus. Aktuell betroffen sind weite Teile Anatoliens, in die unter anderem viele in Deutschland lebende Menschen regelmäßig zu Familienbesuchen reisen. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden sich über das Infektionsrisiko auf dem Laufenden zu halten und sich vom Arzt oder Apotheker zum Zeckenschutz beraten zu lassen. Eine Impfung gibt es nicht. Im vergangenen Jahr erkrankten mehr als 680 Menschen in der Türkei an der Infektion und 55 verstarben. Betroffen waren auch touristische Gebiete in der Umgebung von Antalya. www.crm.de

Ein Beitrag für ReiseTravel von Günter Knackfuß.

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