Berlin | Rote Nasen Clowns |
Clowns im Krankenhaus und Lachen ist die beste Medizin
Große und Kleine Patienten freuen sich auf Rote Nasen: Der berühmte Franzose Voltaire (1694 bis 1778) konnte schon berichten: „Lachen ist die beste Medizin“, das gilt ausgerechnet auch dort, wo man eigentlich nicht lachen sollte: in Krankenhäusern und Hospizen. Rote Nasen Clowns besuchen kleine und große Patienten, um ihnen ein bisschen Lachen näher zubringen, denn es werden nicht nur Kinder besucht, die wegen eines Beinbruchs einige Wochen im Krankenhaus liegen müssen, auch schwerstkranke Kinder, die vom Krebs gezeichnet sind.
Ausgebildete Schauspieler und Sänger treten bis zu zweimal wöchentlich in Seniorenheimen und Krankenhäusern auf, sie werden dafür mit einem kleinen Honorar bezahlt, von dieser Gage kann man nicht sein Leben finanzieren, es ist nur als „Zubrot“ gedacht, eine Art Aufwandsentschädigung. Die Mitarbeiter der 2004 in Berlin gegründeten Rote Nasen am Informationsstand arbeiten ehrenamtlich, einer von ihnen ist der Berliner Daniel Bergner
Er studiert Theaterwissenschaften und engagiert sich in seiner Freizeit bei dieser gemeinnützigen Einrichtung, die einst von Österreich einen regelrechten Siegeszug um die ganze Welt machte, selbst in Neuseeland sind die Roten Nasen mittlerweile ein Begriff geworden und gehen auch dort in Krankenhäuser. Daniel Bergner informierte: „Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet immer Schmerzen und Leid, besonders für Kinder. Die vermissen sofort ihr vertrautes Umfeld, die Eltern, die Geschwister, die Schulkameraden, die Freunde.“
Die Rote Nasen besuchen die kleinen und großen Patienten und erhellen den eintönigen Tag in der Klinik; Humor, Spaß, Freude und Mitmach - Aktionen stehen am Krankenbett im Vordergrund. Herr Bergner konnte berichten, das selbst Babys schon aufmerksame Zuhörer sind, so hat ein ROTE NASEN Clown auf einer Ukulele aufgespielt und ein wenige Sekunden vorher noch schreiendes Baby war ein stiller und lächelnder Zuhörer der Musik. Roten Nasen Clowns bilden immer ein gemischtes Duo, eine Künstlerin und ein Künstler sorgen für fröhliche Leichtigkeit, wobei das Duo immer seinen festen Arbeitstag und sein festes Krankenhaus hat, somit wird sichergestellt, die medizinischen Kräfte wie Ärzte, Pfleger, Physiotherapeuten in einem bestimmten Krankenhaus wissen, jeden Montag und Donnerstag sind von 13 bis 16 Uhr beispielsweise die Spaßmacher zu Besuch auf der Kinderstation. So sind in Berlin knapp 20 Roten Nasen Clowns im Einsatz, die auch schon mal Kinderpatienten betreuen, die man seit über drei Jahren kennt. Gerade im Herzzentrum der Charité befinden sich kleine Patienten, die dringend auf ein Spenderherz warten und so schwerstkrank sind, dass sie ihr Leben nur unter ärztlicher Aufsicht im Krankenhaus gestalten können.
Clowns lesen den Patienten auch schon einmal eine Geschichte vor oder denken sich mit den kleinen Patienten eine Geschichte aus, selbst wenn es eine Sprachbarriere geben sollte, wird die schnell behoben. Wie im Zirkus, wo ein Clown ohne große Worte auftreten kann, spielen die Roten Nasen Clowns vor Kindern mit Migrationshintergrund auf und durch Gestik, Mimik, Gesang und Musik werden die Kinderherzen im Sturm erobert.
In Seniorenheimen erfreuen sich die dort wohnenden Menschen auch über die Besuche, denn der Alltag für die älteren Herrschaften ist oft eintönig und da ist das Auftreten der Künstler eine sehr gern gesehene Abwechslung. Das trifft besonders für die älteren Menschen zu, die keinen Besuch bekommen, da sie alleinstehend sind oder ihre Angehörigen weit entfernt wohnen, so werden die Gäste im Laufe der Zeit zu festen Größen gerade für diese Senioren. Da machen die Roten Nasen Clowns immer die Erfahrung, dass die älteren Herrschaften oft fragen: „Ihr kommt doch nächste Woche wieder, oder?“ www.rotenasen.de
ReiseTravel Fact: Eine nützliche Einrichtung sind diese ROTE NASEN Clowns, sie bringen Abwechslung in große und kleine Patientenaugen bzw. Seniorenherzen.
Selbst Kinder, die so schwer krank sind, dass sie nicht wissen, ob sie den Besuch ihrer künstlerischen Freunde in der nächsten Woche noch erleben dürfen, sind begeistert von den diesen Spaßmachern. Natürlich, das ist die bittere Wahrheit, am liebsten will man diese Künstler gar nicht sehen und hören, denn sie treten nur in Krankenhäusern auf. Wer will schon gerne Patient sein im Krankenhaus?
Ein Beitrag für ReiseTravel von Volker-T. Neef.
Unser Autor berichtet aus der Bundeshauptstadt und ist in Berlin wohnhaft.
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