Quedlinburg

Impressionen aus Quedlinburg und dem Hotel Schlossmühle

Wer kennt nicht die Urteile über Immobilien einschließlich Hotels mit den viel zitierten drei Kriterien: Lage, Lage und noch mal Lage.

Manche Hotels können mit einem geradezu grandiosen Standort ihre Gäste beeindrucken. Dazu gehört ohne Zweifel das Hotel Schlossmühle. Es liegt in der märchenhaften Kulisse der Stadt Quedlinburg im nördlichen Harzvorland, direkt zu Füßen des Schlossberges. Hier thront auf den Sandsteinfelsen die mehr als tausendjährige romanische Stiftskirche als ein Wahrzeichen der Stadt. Vom großzügigen Areal mit dem Innenhof des 4-Sterne-Hauses geht der traumhaft freie Blick auf den Schlossberg.

Das im Jahr 1997 eröffnete Hotel Schlossmühle hat, wie sein Name schon verrät, im ehemaligen historischen Mühlen-Areal mit seiner 600 jährigen Geschichte seine Heimat gefunden. Nun wird hier auf dem geschichtsträchtigen Gelände der Mühle seit mehr als 20 Jahren ein weiteres Kapitel wirtschaftlichen Aufschwungs aufgeschlagen. Heute unter der Hotelmarke Best Western wurde das ehemalige Mühlengelände aufwendig saniert. Es entstanden 102 Zimmer einschließlich fünf Junior-Suiten, zehn Tagungsräume und ein riesiger Innenhof.

Attraktivste deutsche Kleinstadt liegt im Harz

Quedlinburg by ReiseTravel.eu

Das Hotel Schlossmühle, wie die gesamte Stadt Quedlinburg, erzählt an vielen seiner Plätze ein Stück deutsche Geschichte. Oberbürgermeister Frank Ruch hat seinen Sitz ganz prominent am Marktplatz im 1310 erstmals erwähnten Rathaus. Anfang des 17. Jahrhunderts im Stil der Renaissance erneuert, wirkt die mit alten Weinreben verflochtene Fassade recht malerisch.

„Wir kokettieren gern mit dem Titel, attraktivste Kleinstadt Deutschlands (in der Ortsgröße bis 25.000 Einwohner) zu sein, den uns das Institut für Handelsforschung in Köln verliehen hat“, so berichtet stolz Ruch.

Seit 2004 trägt die Stadt den hochkarätigen Titel: UNESCO-Welterbe. Damit zählt Quedlinburg zu einer der wenigen Welterbe-Städte in Deutschland. Und auch die Bilanz im Tourismus kann sich sehen lassen. Quedlinburg empfängt jährlich eine Million Tagesgäste und verzeichnet rund 250.000 Übernachtungen pro Jahr.

Für jeden Besucher sind die Gründe für eine solche Vielzahl von Würdigungen schon bei einem kurzen Stadtbummel nachvollziehbar. Es präsentiert sich sehr authentisch eine mittelalterliche Stadt, die nicht von den Zerstörungen im 2. Weltkrieg oder früherer Landkriege betroffen war. So kann man hier mehr als 2.000 malerische Fachwerkhäuser bestaunen, idyllische Plätze finden und durch verwinkelte romantische Gassen schlendern. Urlauberherz, was willst du mehr.

Sachsen-Herzog wird König

Die Architektur der Stadt steht in enger Beziehung zu über 1000 Jahre deutscher Geschichte. Im Jahr 919 soll unterhalb des Schlossberges am Finkenherd der Sachsenherzog Heinrich zum König der Sachsen und Franken erhoben und seine Königskrone empfangen haben. Hier begann über mehrere Jahrhunderte Glanz und Reichtum des ottonischen Königshauses. Eine Sonderausstellung auf dem Schlossberg präsentiert sein Leben und Wirken und das Schlossmuseum zeigt das Ereignis „919 – plötzlich König“. Damit einhergeht auch die Stadt- und Stiftsgeschichte. Die Witwe von König Heinrich I. und spätere Äbtissin Mathilde gründete den adligen Damenstift, der über lange Zeit viel politische Macht in die Hände von Frauen legte. Ihre Tätigkeit reichte weit über den klösterlichen Rahmen hinaus. Der weltliche Damenstift war mit üppigen Markt-, Münz- und Zollprivilegien ausgestattet und schuf ökonomische Voraussetzungen für die Entstehung des Ortes Quedlinburg.

Genuss-Reisen führen durch die Stadt

Auch noch heute dominieren starke Frauenpersönlichkeiten das Stadtgeschehen, wenn sie anspruchsvolle Programme für Touristen auflegen. Dazu zählen seit einigen Jahren die „Genussreisen“, bei denen die Teilnehmer in ganz origineller Art die Harz-Region schmecken können. Im „GutsMuths-Haus“, dem Geburtshaus des bekannten Pädagogen und Lehrer für Körperziehung, empfängt Inhaberin Iana Pfannkuchen mit regionalen Produkten. Im Bistro und Café von Frau Schnittchen erwartet den Besucher eine kleine Gartenlandschaft. Hier werden selbst gebackene kunterbunte Macarons, Schokoladentorte mit Feigen und Blaubeeren und vieles mehr serviert. (Www.frauschnittchen.de)

Zum Programm gehört auch die Senf-Müllerin Simone Seiboth, die mitten in der Altstadt ihre Senf-Manufaktur betreibt. Über 60 Sorten sind im Angebot, dazu Kräutersalze sowie Wurst und Whisky aus dem Harz. (www.Quedlinburger-Senf.de).

Romantik in bester Lage

Quedlinburg by ReiseTravel.eu

Der Rundgang durch die Altstadt führt wieder zum Schlossberg und zur Hotelanlage der Schlossmühle, „eines der ersten Häuser am Platze“, wie Oberbürgermeister Ruch einschätzt. Für Direktorin Mandy Brandes, die bereits als Prokuristin im Hotel arbeitete, ist die historische Einbettung ihres Hauses ein wesentlicher Aspekt für die Zufriedenheit der Gäste. Immerhin hat die Schlossmühle eine Auslastung von 67 Prozent, da muss sehr vieles im Hotel stimmen und zusammen gehen: komfortables wohnen, die gute Küche, der Service, ausreichende Parkflächen für die Gäste vor dem Hotel und manches mehr. Ganz wichtig ist Direktorin Brandes auch, dass der mittelalterliche Baustil der Stadt mit den ganz unterschiedlichen Fachwerkhäusern zusammen mit neuer Architektur auch in die Hotelgebäude und Hotelzimmer Einzug gehalten hat. Natürlich ist sie besonders von dem sensationellen großräumigen Innenhof des Hotels und seinen Terrassen begeistert. Die Sichtachse auf den Schlossberg ist ein Markenzeichen. Doch der Blick auf Historie und Tradition hat die Hoteliersfrau Brandes nicht davon abgehalten, für E-Ladesäulen auf dem Hotelparkplatz zu sorgen! Nutzer bitte bei der Rezeption melden.

Das Bodetal so nah

Quedlinburg by ReiseTravel.eu

Wenn man über die grandiose Lage der Schlossmühle in Quedlinburg berichtet, darf das fantastische Umfeld der Harz-Landschaft nicht unerwähnt bleiben. Welch herrliche Lage haben alle Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in Quedlinburg. Die Bode, die Jahrhunderte lang in der Stadt ein knappes Dutzend Mühlräder angetrieben hat, ist in nur zehn Autominuten von seiner schönsten Seite zu betrachten - im Bodetal. Hier hat sich der Olymp deutscher Dichter und Schriftsteller ein Stelldichein gegeben und bezaubernde, ja geradezu hinreißende Beschreibungen gefunden. Das Bodetal, das sich durch die Landschaft windet, gibt sich für die Touristen auch als zehn Kilometer langer Geologischer Lehrpfad zwischen Thale und Treseburg. Doch ob man Passagen von Heinrich Heine auf seiner Harzreise liest, Theodor Fontane mit seinem Roman „Cecile“ oder Johann Wolfgang von Goethe in Szenen zur Walpurgisnacht, das Bodetal bei Sonnenschein ist zuallererst Romantik und ein bisschen Abenteuer-Landschaft pur. Und so nah von den Quartieren und der Schlossmühle in Quedlinburg.

Ein Beitrag für ReiseTravel mit Fotos von Ronald Keusch.

Ronald Keusch by ReiseTravel.euUnser Autor ist freier Journalist mit dem Schwerpunkt Tourismus, er lebt und arbeitet in Berlin. 
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