Deutschnofen

Hotel Ganischgerhof

Aktives Chillen für Individualisten: „As you like it”, ist die Devise im Ganischgerhof Mountain Resort & Spa. Nach Lust und Laune kann man im Latemargebiet oder im mächtigen Rosengartenmassiv wandern oder biken und sich anschließend im Wellness-Bereich oder in den Gärten des Hotels entspannen.

Wir sind gerade angekommen und haben noch nicht einmal die Reisetasche ausgepackt und schon sitzen wir auf der Terrasse und bewundern den Blick zum Rosengarten, der zum Greifen nah erscheint. Das Geläut von Schafsglocken schallt herüber und vollendet die Atmosphäre, ja hier fühlen wir uns richtig wohl. Nach dem Sonnenuntergang verfärbt sich das Felsmassiv in ein zartes rosa, das fast kitschig wirkt. Da glaubt man fast, das Laurin der Zwergenkönig dort wirklich lebt, denn das Alpenglühen könnte der Widerschein der Feste in der versunkenen Kristallburg sein. Oder ist es der Fluch, den Laurins über den Rosengarten verhängte, da der Berg ihn verraten hatte als er mit seiner Tarnkappe von Dietrich von Bern bezwungen wurde? „Weder bei Tag noch bei Nacht sollte niemand mehr den Rosengarten sehen“. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang kurz rosa blüht.

Zum Abendessen ist die Kleidung der Gäste lässig, jeder kommt wie er mag, in Bermudas oder im kleinen Schwarzen, in Flipflops oder Pumps. Krawattenzwang ist ein Fremdwort. Sportlich locker und lässig ist der Dresscode.

Was machen vier Brüder der Pichler Familie, die von ihren Eltern seit 1907 familiär geführte 4-Sterne Hotel in den Dolomiten in bester Lage übernehmen? Alles neu? Nein, die Tradition bleibt erhalten und wird mit modernen Elementen erweitert. Das 2008 geschaffene Ambiente verbindet Sport und Kulinarik  genau im Herzen der Dolomiten auf 1300 Metern Höhe. Vier Brüder, die sich vertragen und zusammenarbeiten. Teamwork wird bei ihnen groß geschrieben, sie planen alles gemeinsam. Klaus, der älteste ist für die Baita Gardoné verantwortlich, Andreas macht die Buchhaltung und den Einkauf, Markus ist für das Marketing zuständig und Georg, der jüngste, kümmert sich um die Ganischgeralm. Das Hotel war früher ein Bauernhof, von der Scheune ist noch die renovierte Fassade erhalten. Dem Architekten Johannes Niederstätter ist eine Verbindung von Moderne und Südtiroler Tradition perfekt gelungen. Die Sauna mit Blick auf den Rosengarten,  das Schwimmbad und das Fitnesszentrum sind puristisch modern gehalten. Dort wo einst der Stall war, ist im alten Gewölbe die ultramoderne in hellen Farben gestylte Lounge untergebracht. Die Kaminstube und der Speisesaal sind urgemütlich und traditionell südtirolerisch eingerichtet. Kann es etwas Schöneres geben, als das Knistern des Kaminfeuers in der Stube im Winter? Die Gästezimmer sind groß und mit hellem Holz getäfelt und verbreiten eine heimelige Atmosphäre. Im Winter können die Hartgesottenen zu der Blocksauna im Garten aus duftendem Kelo-Holz barfuss durch den Schnee stapfen und anschließend auf den geheizten Wasserbetten im Ruheturm bei leiser Hintergrundmusik entspannen. Das i-Tüpferl der Entspannung sind die angebotenen Massagen, Bäder und Behandlungen auch im modernen Ambiente.  

Ganischger Alm die zum Hotel gehört

Und das Beste ist der Slogan „As you like it“, der wird verwirklicht. Man muss morgens kein Menü ankreuzen, es gibt keine festen Essenzeiten zu denen man pünktlich erscheinen muss. Nein, bis 23 Uhr kann man im Speisesaal, auf der Terrasse, in den Gärten oder im Bademantel im Spa-Bereich essen. Das Personal ist freundlich und umsichtig. Jeden Abend wird ein Sechs-Gänge Menü angeboten, das man individuell zusammenstellen kann, man kann auch nur einen Gang nehmen, den man dann auch nur bezahlt. Arnold Preis, der Chefkoch, neben zahlreichen Erfahrungen in diversen Gourmetküchen hat er unter anderem auch bei Gerhard Wieser (2 Michelin Sterne) kurz Erfahrungen sammeln dürfen und das schmeckt man auch. Er legt Wert auf die jeweiligen Produkte der Saison aus dem heimischen Anbau. Die Teigwaren sind selbst gemacht, das versteht sich von selbst. Er ergänzt die klassischen Südtiroler Spezialitäten mit der leichten mediterranen Küche und probiert auch gerne etwas Neues aus.  

 

Der Tag beginnt im Garten mit einer Kanne Kaffee und geschäumter Milch, den uns Helene Pichler, die Mutter der vier Brüder bringt. Müsli oder Rührei, Weißwurst oder Südtiroler Bauernspeck, Käse oder Marmelade, frisches Obst oder süße Teile, bei der großen Auswahl fällt es einem schwer sich zu entscheiden. Zwei Schwalben stolzieren auf der Suche nach Insekten über die Wiese. Wir könnten ewig im Schatten sitzen, doch der Latemar ruft. Georg bringt uns zum Oberholzlift in Obereggen. Auf dem Latemar Höhenweg gehen wir an mit Bergblumen prall gefüllten Wiesen entlang bis zum Maierlboden. „Das Gebiet hier ist der Abenteuerspielplatz meiner Kindheit. Ich kenne hier jeden Gipfel, quasi jeden Stein“, erklärt Georg. Die Alpenrosen verblühen gerade. Knabenkraut, Arnika und Glockenblumen recken sich zur Sonne. Georg zeigt uns seine Geheimplätze, wo Edelweiße blühen. Plötzlich pfeift er schrill und deutet auf eine Wiese, dort machen gerade zwei Murmeltiere Männchen und schauen neugierig, woher dieser fremde Pfiff kam. Oberhalb der Baumgrenze geht es in der kargen Felslandschaft zum Feudopass in 2200 Metern Höhe. Gegenüber liegt der Zanggenberg. „Schau, da drüben war ich im Winter, die Abfahrt bin ich runtergefahren“, ruft Jürgen aus München begeistert. Nach ein paar Aufs und Abs auf dem Höhenweg geht es bei den von Wanderern aufgeschichteten Steinhaufen nur noch bergab bis zur Ganischgeralm. Zuerst fallen einem die Liegestühle auf, die zum Sonnen einladen. Die rustikale Alm ist im Sommer inmitten von blühenden Bergwiesen und im Winter genau im Zentrum des Skigebiets Latemar. „Hier war ich im Winter auch hier zum Essen“, deutet Jürgen. Wir setzen uns unter die Sonnenschirme und trinken Holersaft und bestellen Schlutzkrapfen. Den Rückweg nach Obereggen gehen wir gemütlich bergab. Jungvieh und Schafe grasen auf den Weiden. Die Schafe sind hier die Wetterfrösche, wenn schlechtes Wetter aufzieht, steigen sie in niedrigere Regionen ab. Im Hotel angekommen gehen wir in die Sauna und schwimmen danach ein paar Bahnen, das wird den Muskelkater bestimmt vertreiben.

Ein absolutes Highlight ist die Baita Gardoné, eine Berghütte mit Stil und Luxus, in 1700 Metern Höhe, schon im Trentino gelegen, die auch zum Ganischgerhof gehört. Georg bringt uns nach Predazzo zur Seilbahn. In Windeseile sind wir an der Mittelstation an der Baita Gardoné und lassen uns vom Flair mit Riviera Lounge und Palmen einfangen. Wir könnten Beach-Volley spielen, aber wir ziehen die Loungechairs vor. Die große Sommerterrasse unter weißen Sonnensegeln mit herrlichem Weitblick lädt zu einem Cappuccino ein. Nach so viel chillen ist Action angesagt, wir wandern etwa zwei Stunden zur Talstation zurück, wo uns Georg erwartet und wieder ins Hotel bringt. Der laue Sommerabend ist wie geschaffen für den Grillabend im Garten im Hotel. Beim riesigen Vorspeisenbuffet werden wir einfach schwach. Als es kühler wird bringt uns Marcel, der fürsorgliche Ober, Fleecedecken, da wir uns von der schwarzen Silhouette des  

Reinhold Messner: „Die Dolomiten sind zwar nicht die höchsten Berge der Welt, wohl aber die schönsten.“ 

Zur dritten Wanderung bringt Georg uns und Christa und Otto aus Würzburg zur Alpengaststätte Jolanda. Er geht heute nicht mit, er wird uns am Ende der Tour abholen. Für eine Stunde geht es stetig bergauf. Dann biegen wir in den Höhenweg unterhalb der Kölner Hütte ein. Otto hat eine Wanderkarte dabei und führt. Mal im Wald, mal an Almwiesen schlängelt sich der Sagenwanderweg immer unterhalb der mächtigen Wände des Rosengartens entlang bis wir die urige Haniger Schwaige erreichen. Viele Holztische bieten Platz auf der großen Bergwiese neben der Weide auf der Pferde, Fohlen und Kühe grasen. Die Spezialitäten der Küche sind, Brennnesselspätzle, Käseknödel und natürlich Spaghetti, wir sind ja in Italien. Nach der Pause geht es langsam bergab zur kleinen Geisbödele Alm für eine selbst gemachte Zitronenlimonade. Dann ist es bis nach St. Zyprian, wo uns Georg erwartet, nur noch ein Katzensprung. Vier Stunden reine Gehzeit hat die Wanderung gedauert. Wie immer nach den Touren gehen wir zur Muskellockerung in die Sauna und entspannen anschließend auf den Wasserbetten im Ruheturm. Wer sich aktiv erholen möchte, ist im Ganischgerhof richtig aufgehoben.

Auskunft: Tourismusverein Eggental, Dorf 9/A, I-39050 Deutschnofen, Italien, Tel. +39-0471-616567, info@eggental.com , www.eggental.com

 

Hotel: Ganischerhof Resort, Schwarzenbach 22, I-39050 Deutschnofen, Tel. +39-0471 616504, office@ganischgerhof.com , www.ganischgerhof.com

Baita Gardoné, Predazzo, die zum Hotel gehört, Tel. +39-0462-503110, www.baitagardone.com

Ganischgeralm, die auch zum Hotel gehört, Tel. +39-0462-814600, www.ganischgeralm.com

Das 4 Sterne Superior Haus hat 42 Zimmer, Restaurant, Hotelbar, Lounge, Kaminstube, Spa und Gärten, Hallenbad mit integrierten Whirlpool, 2 Saunen, Dampf- und Aromabad, Eisgrotte, Solarium, moderner Fitnessraum und Behandlungsräume.

Sportmöglichkeiten: Wandern, Klettern, Reiten, Golfen, Oldtimer Treffen. Das Gebiet Rosengarten-Latemar bietet unzählige Wanderwege und Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden. Klaus oder Georg Pichler begleiten die Gäste zwei bis drei Mal pro Woche und organisieren einmal wöchentlich eine Sonnenaufgangs-Tour. Zwei bis drei Stunden vor Sonnenaufgang fährt man zur Ganischgeralm, von dort aus geht die Wanderung bis zum Feudopass und nach dem spektakulären Naturschauspiel wird auf der Ganischgeralm gefrühstückt.

Wandertipp: Der Hirzelweg. Auf dem Hirzelweg erreicht man nach gut 1 ½ Stunden Aufstieg vom Karerpass das Chrisomanes-Denkmal unterhalb der Rosengartengruppe. Dann der Beschilderung zur Rotwandhütte folgen, die auf einem kleinen Plateau liegt. 3 Stunden.

Transfer zu den Wanderungen: Der hoteleigene Shuttle oder der Wanderbus, die Haltestelle ist direkt vor dem Hotel. 

Anreise: Mit dem Auto über den Brenner, Ausfahrt Bozen Nord. Mit dem Zug bis Bozen, dort wird man vom Hotel-Shuttle abgeholt. Ein Auto braucht man nicht zum Wandern. Das Hotel ist nur 20 Minuten von Bozen entfernt.

Biken: Geführte MTB Touren und Biketouren bietet Krautis Bike Akademie Rosengarten Latemar an. Wer biken möchte, wird entweder vom Ganischgerhof-Shuttle gebracht oder vom Bike-Taxi abgeholt.

1. Tipp 40 Kilometer um die Latemar, eine Familientour mit nur 380 Höhenmetern.

2. Tipp 40 Kilometer andersherum um die Latemar, eine anspruchsvolle mit Tour 800 Höhenmetern. www.krauti.it

Golf: Der 18-Loch Platz in Petersberg und der 9-Loch Platz am Karersee bieten dem Golfer Highlights in einer beeindruckenden Bergszenerie.

Winter: Egal ob Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Schneeschuhwandern oder Rodel gut. Der Ganischgerhor mit der Ganischgeralm und Baita Gardoné liegen zentral in der weißen Arena.  

Ein Beitrag für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Dräger ReiseTravelUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Hotels & Restaurants. Ihr Thema sind die Berge. Fotos von Jürgen Rose, der auch in München lebt und arbeitet.

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