Spremberg | Kennen Sie Spremberg? |
Was macht den Lausitzer stark: Leinöl und Quark!
Spremberg ist die Perle der Lausitz: Die Stadt liegt gute 20 Km südlich von Cottbus entfernt, an der Grenze zum sächsischen Landkreis Bautzen und somit im äußersten Osten Deutschlands. Mitten durch die Altstadt fließt die Spree und die Spree fließt weiter nach Spree-Athen: Berlin.
Kennen Sie Spremberg? Nein!
ReiseTravel offeriert eine kulinarische Tour durch die Altstadt mit Start am Bahnhof: Hier halten die Züge aus Cottbus oder Görlitz kommend. Bitte aussteigen und ein paar Meter laufen zum ersten Ziel: Bismarckturm. Im Stadtpark auf dem Georgenberg, mit Blick auf die im Tal gelegene Stadt.
Der Bismarckturm verfügt über zwei Aussichtsplattformen und „die haben eine Höhe von genau 20,74 Meter“, informiert Frau Sieglinde, die Turmbeauftragte der Stadt: „Ich habe allerdings noch nicht persönlich nachgemessen“, so die Antwort auf Nachfrage.
Die Aussicht ist super. Von hier oben erhält man einen informativen Überblick über die Stadt und den vorgesehenen Adressen: Reisen & Speisen in Spremberg.
Die Altstadt liegt in einer Auenlandschaft zwischen zwei Spreearmen, quasi auf einer Insel, umgeben von einer lieblichen Landschaft. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Talsperre Spremberg und dies ein beliebtes Ausflugsziel. In der Ferne liegt Schwarze Pumpe.
Beginnen wir mit einer Ersten Stärkung in der Gaststätte „Schweizergarten“. Dies ist ein Restaurant oder Gesellschaftshaus und angeschlossenen Tanzlokal. Das ist genau passend für den Abend. Doch hier wird ab 11 Uhr ein „Kupferteller“ serviert und der hat es in sich. Opulent und köstlich. Dazu wird ein Maß „Kupferbier“ gereicht. Sollten Sie zu zweit sein, bitte nur einmal bestellen. Super Portionen im Biergarten direkt am idyllischen Schwanenteich hinter dem Spremberger Schloss.
Gaststätte Schweizergarten, täglich ab 11 Uhr geöffnet, www.schweizergarten-spremberg.de
Nach solch opulentem Menü tut ein kleiner Spaziergang gut. Vorbei am Schloss mit seinem Heidemuseum geht es in die City mit seiner Flaniermeile. Alles adrett, gepflegt, einfach sauber.
Halt, bitte nicht so schnell: Eine Köstlichkeit lockt!
Soviel Zeit muss sein. Einkehr bei Sabine Rackel
Das Café Bierholdt offeriert Eis und Kuchenspezialitäten mit Familientradition. Im schmucken Gastraum können Kunstwerke bestaunt werden. Künstler aus dem Ort und aus der Ferne gestalten in regelmäßigen Abständen kleine Ausstellungen ihrer Werke. Eine Vernissage zur Eröffnung der Ausstellungen wird musikalisch umrahmt.
Auch bei schlechtem Wetter oder im Winter ist das Café Bierholdt, Lange Straße 32, besuchenswert. Zeitungen liegen aus und andere Lektüre. Eine gute Stunde sollte man schon einplanen. Weitere Spezialitäten sind „Plinze“ und die sollte man einfach Mal probieren. Lecker!
Auf zur nächsten Station. Oder, zwischendurch doch ein Eis. Kehren wir ein im Markt Café. Hier wird es nicht ganz so leicht, der Gast hat die Qual der Wahl: „Bereits 1988 habe ich mit der Produktion von Speiseeis begonnen“, informiert die Inhaberin. Hier gibt es Eis in allen Variationen. Sie haben die Qual der Wahl aus ständig 30 verschiedenen Eissorten. Und das Team experimentiert: Die neuen Sorten „Quark mit Leinöl Eis“ oder „Gurken mit Dill Eis“, steht auf der Karte. „Besonders zum jährlichen Heimatfest besteht enorme Nachfrage, dann kommen unsere Gäste auch von weit außerhalb“, so die Produzentin. Bei den etwas gewöhnungsbedürftigen Eis Offerten, „beraten meine Servicekräfte und wir reichen natürlich auch Kostproben“. Auf den Kippen der Tagebaue wächst Sanddorn, also ist auch ein Sanddorn Eis im Angebot. Service und Gästefreundlichkeit werden hier groß geschrieben und im „Gaststättenwettbewerb Lausitzer Gastlichkeit“ wurde das Café bereits mehrfach ausgezeichnet.
„Eis wird immer gegessen, auch im Winter. Man muss sich aber immer etwas einfallen lassen“, lautet Ihr Motto. Verkauft wird per Kugel oder auch in einer Tüte und das kostet 70 Cent.
Na, wie wäre es!
Schönes Wetter und viel Sonnenschein, damit guter Umsatz stimmt. Den Fratzschers macht es richtig Spaß: Der Umgang mit den Gästen und das Experimentieren mit neuen Eissorten. „Leider gibt es in der Branche keinen Nachwuchs. Gern möchte ich ausbilden. Die IHK-Cottbus würde mich auch unterstützen. Aber ich finde keine Azubis“.
Kein Interesse an einer Ausbildung. Schade!
Wir Bummeln weiter. Nach ein paar Meter, vielleicht ein kleiner Stop, im Hotel „Zur Post“. Hier steht ebenfalls das Leinöl im Vordergrund „Kartoffelpuffer in Leinöl“ gebraten. Einer geht noch!
In der Dudelsack-Kellerkneipe mit „Spaß ist Trumpf“ wird eine solide, rustikale Kneipenkultur in gepflegter Form geboten. Themenabende mit musikalischer Untermalung und regelmäßige Events stehen auf dem Programm. Das heben wir uns auf, diese Kneipe werden wir erst am Abend aufsuchen.
Nun wird es Zeit einen Bäcker aufzusuchen. Nur für zu Hause, zum Mitnehmen. Ein Stück Kuchen oder Torte.
Frage an die Passanten, gibt es eine gute Bäckerei?“ Natürlich die Bäckerei und Konditorei Pivic mit dem Café „Heinrich“, Georgenstraße 17“, lautet der einhellige Tenor.
Nichts wie hin. Frau Pivec hat auch um 15 Uhr noch Full House und jede Menge Backwaren am Lager.
Haben Sie auch Ostschrippen?
Natürlich! Wirklich? Bitte sehen und kosten Sie!
Bäckerei Pivic – hier bäckt der Meister noch persönlich. Nicht nur Tortenspezialitäten, auch Brot und „Ostschrippen“. Unbedingt vormerken, zum nächsten Besuch.
Zum Brötchen benötigt man Belag oder Aufschnitt. Also zum Metzger: „Wir sagen dazu Fleischer. Ich selbst bin 45 Jahre und gelernter Fleischermeister“, informiert der Inhaber Per Kadach. Qualität und Frische sind ein Markenzeichen des traditionsreichen Familienunternehmens seit 1846. Im Fleischereibetrieb und in den 7 Filialen sind 110 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4 Verkäufer- und 5 Fleischerlehrlinge. In den modern ausgestatteten Produktionsräumen werden 150 Fleisch- und Wurstspezialitäten produziert und das macht 95 Prozent des Warenumfanges aus.
Per Kadach Fleischermeister in Spremberg
„Viele Radler legen bei uns einen Stop ein“
Natürlich kommen auch die Spremberger und kaufen die Spezialitäten. Zahlreiche Wurstsorten locken, was soll man probieren?
„Grützwurst ist eine der zahlreichen Delikatessen. Eine portionierte Blutwurst mit Grütze. Die kann man warm oder kalt essen“, wird aufgeklärt. Dabei handelt es sich um sogenannte „hausgeschlachtete“ Wurst, die nach dem Schlachten im Kessel gekocht wird. Hier entsteht dann auch die „Wurstsuppe“ und die wird gut nachgefragt.
Zum Essen im Geschäft wird Brot gereicht und „natürlich Sauerkraut aus dem Spreewald“.
Bei Radlern sind „Bierbeißer“ gefragt: „Rohwürstchen mit einer doch etwas sehr feurigen Note. Achtung, da könnte es schon einen leichten Bierdurst geben“, meint Per Kadach.
Am Eingang zum Geschäft erweckt ein Schild Aufmerksamkeit: Denkmalpflege. Das Geschäftshaus steht genau auf der Grenze zwischen Innen- und Außenstadt. Straße und Bürgersteig sind entsprechen markiert. Früher wohnte hier der Stadt- oder Nachtwächter von Spremberg. „Vor 12 Jahren wurde das baufällige Haus vollkommen abgerissen und entkernt. Das war ein Fest für die Archäologen, die haben alles ganz genau untersucht“.
Kurios: Damals, also früher, gab es hier unterschiedliche Steuersätze für die Außen- und Innenstadt. Nun ist hier alles einheitlich geregelt und die Unterschiede wurden abgeschafft. „Leider hat man dabei die Steuern nicht verringert“, so Per Kadach.
Natürlich gibt es in der Fleischerei auch eine „heimatverbundene Offerte“ eine „Lauermann-Pfanne“. Rustikal geht es zu, vor allem zum Heimatfest.
Besonders für den Tourismus spielt das Engagement der Fleischerei eine relevante Rolle. Alle Wurstsorten können auch per Internet gekauft werden. Im Laden macht das aber noch mehr Freude. „Beim Hausschlachten wird immer ein kleiner Klaren getrunken“, eine gute Information.
Fleischerei Kadach, Georgenstraße, www.fleischerei-kadach.de
Nach so viel Völlerei wird ein Klarer oder Magenbitter fällig. Nein! Wir probieren einen Likör. Einen echten Lauermann Likör. Das edle Getränk erhält man allerdings nur bei Familie Gässner in der Langen Straße.
Lauermann Likör ist süß und der erinnert an den Spremberger Räuberhauptmann Lauermann. Ihm zu Ehren kreierte Familie Gässner einen „Lauermann Likör“. Den sollte man unbedingt einmal probieren. Natürlich wäre das auch ein Mitbringsel für die Lieben daheim. Als kleine Morgengabe für Freunde und Kollegen. Warum nicht!
Der Tag war lang und es ist bereits 18 Uhr, gehen wir zum Abendessen. Das Hotel Stadt Spremberg ist ein sehr gutes Ziel. Wer möchte, bleibt über Nacht. Wir möchten nur ein Nachtmahl. „Kein Problem“, sagt Geschäftsführer Torsten Linke. „Nehmen Sie bitte Platz, in unserem Restaurant Inselperle“. Schick und modern eingerichtet. Der Blick vom Tisch schweift auf den Markt der Altstadt. „Den Bürgermeister könnte man beim Arbeiten zusehen“. Die Inselperle bietet zwar keine Südsee-Palmen sondern bodenständiges und ist gut integriert in die Stadt. Das zum Hotel gehörende „Restaurant ist offen für alle Gäste, für die Besucher und die Einwohner Sprembergs. Man mus nicht Hotelgast sein“, betont Torsten Linke.
Die Inselperle bietet einen guten Blick auf die Altstadt
Geschäftsführer Torsten Linke, Küchenchef Tobias Glaser, REFA-Fachfrau Jenny (n.l.n.r.) Innerhalb der Stadtmauer. Bodenständig. Fest verwurzelt.
In 31 Zimmern warten 54 Betten auf die Gäste und allein sechs Azubis umsorgen diese. „Unser Haus bietet den besten Azubis als Anreiz einen Auslandseinsatz“, betont Torsten Linke. Auch bei den Landesmeisterschaften Brandenburg wurden gute Plätze mit in das Hotel gebracht.
Tobias Glaser ist der Küchenchef. Ein bodenständiger Koch. Nach seiner Ausbildung war er bei „Lanninger“, der angesagtesten Bar in Berlin. Sein Traum: Ein eigenes Restaurant im Raum Spremberg und hier sollen Speisen, zubereitet aus regionalen Produkten, auf der Karte stehen!“
Diese Gerichte zelebriert er aktuell im Restaurant „Insel Perle“ im City Hotel Stadt Spremberg.
Zander aus heimischen Gewässern. Nicht aus der Spree aber aus dem Spreewald. Dazu ein Landskron Pils aus der östlichsten Brauerei Deutschlands Görlitz.
Für Torsten Linke ist besonders wichtig: „Wir kochen grundsätzlich mit frischen Produkten und beginnen erst dann damit, wenn der Gast seine Bestellung aufgegeben hat“. ReiseTravel kann das unterstreichen. Ganz frisch zubereitet, „wir haben nichts fertig“.
Hotel Stadt Spremberg, Am Markt 5, D-03130 Spremberg, www.hotel-stadt-spremberg.de
Reisen & Speisen unter dem Label: Natur Lausitz, führen in Spremberg zu kulinarischen Genüssen. Oft sind es die kleinen Dinge oder Orte, die nicht ganz groß „angesagt“ sind, aber höchste Spitze bieten. Leider konnten nicht alle Restaurants und Lokale aufgesucht oder besucht werden. Eine gute Möglichkeit zum nächsten Besuch in Spremberg: „Was macht den Lausitzer stark: Leinöl und Quark!“
ReiseTravel Fact: Eine Stadt voller Energie und kreativer Gastronomie. Facettenreiche Lokale oder Restaurants offerieren für jeden Geldbeutel ihre Angebote. Für Jung und Alt und jeglicher Couleur ist bestimmt etwas dabei. Planen Sie zum Besuch mindestens einen ganzen Tag an Zeit ein. Und, so teuer wird das auch nicht. Die Lausitzer Gastlichkeit in Spremberg!
Anreise: Die Züge der Deutschen Bahn aus Cottbus oder Görlitz halten in Spremberg. Ab Bahnhof fahren Busse in das Zentrum, nach Schwarze Pumpe und die Orte der näheren Umgebung. Mit dem Auto auf den Autobahnen via Cottbus oder Dresden. Parkplätze sind auch im Zentrum vorhanden. Das Auto sollte stehen bleiben, alles ist überschaubar und gut zu Fuß erlaufen werden. Zahlreiche Rad-Wege führen durch die Stadt oder seine Umgebung und bieten entsprechenden Service.
Was bietet Spremberg noch: Natürlich einen Bürgermeister. Populär und gut nachgefragt sind geführte Stadtrundgänge mit dem Heideschäfer. Zwei Junge Musiker sind die Musikalischen Botschafter der Stadt: Duo Herzblatt. Symbolfigur ist die alljährlich neu gewählte Spremberger Spreenixe. Reisen & Speisen in Spremberg führen nicht nur zu kulinarischen Highlights, sondern auch zum Mittellpunkt und auch ein Besuch von Schwarze Pumpe sollte auf dem Programm stehen und ein „Wolfsspaziergang“ zur Hochkippe Pulsberg, führt zu echten Wölfen.
Tourist-Information - Fremdenverkehrsverein "Region Spremberg" e.V., Am Markt 2, D-03130 Spremberg, Tel. (03563) 4530, Fax (03563) 594041, ti@spremberg.de - www.spremberg.de
Von Gerald H. Ueberscher mit freundlicher Unterstützung von Regina Stein.
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