Pirna | Elbe Schlösser Wein |
Die Region Dresden Elbland ist bekannt für Schlösser und Weingüter. Die Sächsische Weinstraße erstreckt sich 55 Kilometer zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz.
An der Elbe: Und zum Wein gibt es eine gute bodenständige Küche. Das Hotel Moritz an der Elbe bietet Genuss und Ruhe in der Natur. Der große Garten des Hotels Moritz strahlt mit seinen Apfel-, Kirsch- und Walnussbäumen und einem Kräutergarten eine ruhige Atmosphäre im Grünen aus. Nur hin und wieder wird die Ruhe durch Vogelgezwitscher unterbrochen. Die Elbe versteckt sich hinter einem Damm, der als Schutz vor Hochwasser gebaut wurde. Es sind nur ein paar Schritte hinauf zum Damm mit Blick auf die Elbe, die gemächlich dahin fließt. Zur Begrüßung wird anschließend auf der Terrasse des Hotels ein Kartoffel-Gemüse-Rösti mit Lachs serviert.
Ruhe und Genuss in der Natur
Das Hotel Moritz an der Elbe wird von zwei Schwestern geführt: Karin Großmann und Carola Donner und der Sohn Michael Sauer arbeitet auch mit. Früher war die Anlage ein Vierkant-Bauernhof mit Kühen, Schweinen, Pferden und Hühnern, der bereits seit vier Generationen zur Familie gehört. Das Restaurant ist im ehemaligen Pferdestall untergebracht. Als Aperitif wird ein Goldriesling 2017 von Jan Ulrich serviert. Jan Ulrich ist in diesem Fall aber nicht der Rennradfahrer, sondern ein bekannter Winzer der Region; er wird allerdings auch nur mit einem „l“ geschrieben.
Goldriesling – die Spezialität
Der Goldriesling wird nur an der sächsischen Weinstraße angebaut und ist eine absolute Spezialität. Der frische Weißwein ist leicht und spritzig. Zum Kürbis-Kokos-Ingwerschaumsüppchen mit Kammmuschel wird ein Kerner 2017 von Jan Ulrich gereicht. Den Saibling mit Süßkartoffelpüree und grünen Bohnen begleitet ein Weißburgunder 2017 auch wieder von Jan Ulrich. Als Alternative zum Fisch gibt es Schweinemedaillons im Speckmantel. Eine unbekannte Rebsorte, der Regent – ein schöner kräftiger Rotwein, der ohne Schädlingsbekämpfung auskommt, wird dazu gereicht. Der Nachtisch besteht aus karamellisierten Äpfeln mit Vanilleeis. Die Äpfel kommen selbstverständlich aus dem Garten des Hotels. Beim Frühstück wabert noch der Nebel über der Elbe, er löst sich aber schnell durch die Sonne auf. Es gibt alles, was man zum Start in den Tag braucht, auf einem großen Büfett. Die Auswahl ist groß, es werden Eierspeisen, Wurst, Käse, selbst gemachte Marmeladen, Müslis, Joghurt und frische Früchte angeboten. Es ist ganz entspannend anschließend an der Elbe auf einer Bank zu sitzen und die Lichtspiele auf dem Wasser und ein paar Enten zu beobachten.
Die Sächsische Weinstraße
Bei Diesbar-Seußlitz beginnt die 55 Kilometer lange sächsische Weinstraße. Die Weingärten mit ihren schönen Hanglagen begrenzen die Elbe. Es gibt viele kleine Winzer, die einen guten Weißwein anbieten. Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder und Kerner sind die Trauben, die hauptsächlich angebaut werden. Eine regionale Spezialität, die es nur hier gibt, ist der Goldriesling. Der Goldriesling ist so begehrt, dass er schon ausverkauft ist, bevor der neue Wein in der Flasche ist. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind die Themen im Weinanbau und das Endprodukt ist eine gute Weinqualität.
Ein Leben für den Wein
Katharina Lai ist eine ehemalige Weinkönigin, sie hat ihr Leben dem Wein gewidmet. In ihrer kleinen Weinwirtschaft, dem ehemaligen Pferdestall des Ritterguts am Schloss in Diesbar-Seußlitz, kredenzt sie einen Goldriesling vom Weingut Steffens Loose. Das ist ein spritziger und frischer Weißwein, der im Glas nach Mirabellen riecht und eine helle gelbliche Farbe hat. Den Goldriesling gibt es nur an der sächsischen Weinstraße und er feiert in diesem Jahr schon seinen 125. Geburtstag. Den Ursprung dieser Rebsorte liegt im Elsass, wo sie im Jahre 1893 aus der Kreuzung der Sorten Riesling und Früher Malingre entstand. Da die Rebe spät im Frühjahr austreibt und trotzdem schon früh geerntet werden kann, eignet sie sich besonders gut für den sächsischen Weinbau. So kann ihr der späte Frost im Frühjahr wenig anhaben. Und wer Weintouren mag: Katharina Lai hat einen Oldtimer-Bus, mit dem sie für Weintouren von Weingut zu Weingut fährt.
Das Barockschloss Seußlitz und ein Schatz
Der Marktgraf von Meißen, Heinrich der Erlauchte, ließ 1250 bis 1265 ein Landschloss erbauen. Da er dort nicht wohnte, hat er das Schloss 1268 den Klarissinnen als Nonnenkloster St. Afra gestiftet. Hier lebten die Nonnen ihrem Glauben nach bis 1541 in Armut. Danach war das Anwesen Rittergut bis 1720 unter Pistoris von Seuselitz. 1722 kaufte der sächsische Kanzler Heinrich Graf von Bünau den Besitz und ließ das Schloss, die Kirche und das Gut von George Bähr im Stil des Barocks umbauen. George Bähr war ein bedeutender deutscher Baumeisters des Barocks, sein Hauptwerk war die Frauenkirche in Dresden. Oben in dem Weinberg neben dem Schloss ließ Bähr ein zweistöckiges Gartenhaus errichten, von dem aus man einen hervorragenden Blick über das Elbtal hat. Der Schlossgarten ist im französischen und englischen Gartenbaustil angelegt mit Skulpturen, die die Jahreszeiten und die Monate darstellen – zwei Monate-Skulpturen fehlen inzwischen. Bei Bauarbeiten in der Anlage wurde ein Schatz gefunden, es waren Silbermünzen aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirche ist die Orgel ist ganz ungewöhnlich über dem Altar angebracht. Außerdem ist es kurios, dass die Bankreihen mit den Aufgaben der Nonnen gekennzeichnet waren. Für die Köchin gab es zwei Plätze, was wahrscheinlich für ihre gute Küche sprach.
Wasserburg- und Jagdschloss Zabeltitz
Im Spiegelsee mit Springbrunnen spiegelt sich das barocke Jagdschloss Zabeltitz im Ortsteil Großenhain so geheimnisvoll, dass man glaubt, in einem verzauberten Garten spazieren zu gehen. Im Mittelalter entstand hier schon eine Wasserburg auf einem sumpfigen Gebiet, die im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden geplündert und verwüstet wurde. Im Jahre 1728 schenkte August der Starke das Gut seinem Minister August Christoph von Wackerbarth. Der ließ 1730 neben dem alten Schloss ein Barockpalais errichten und einen Barockgarten nach dem Vorbild von Versailles anlegen. Heute steht das Schloss und der Barockgarten wieder im alten Glanz da. Es gibt in der Anlage seltene Vogelarten und Fledermäuse. August Christoph von Wackerbarth wurde in der nahe gelegenen St. Georgenkirche bestattet. Im Schloss gibt es ein Café mit Terrasse, mit einem guten Ausblick auf den Spiegelsee und die Gartenanlage – so kann man noch lange im Barock verweilen.
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www.saechsische-weinstrasse.net - www.hotel-moritz.de
Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.
Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu
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