Berlin | Die Astronautin |
Elf Deutsche waren bereits im All, Siegmund Jähn der Allererste 1978, 2020 soll nun die erste deutsche Astronautin in den Weltraum starten: Für Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann könnte sich ein Lebenstraum erfüllen!
Im Weltraum: „Die Astronautin“ heißt die private Initiative des deutschen Unternehmens HE Space, das bis 2020 die erste Deutsche ins Weltall schicken will, auf eine Mission zur Internationalen ISS Raumstation. Claudia Kessler, Managerin einer auf die Raumfahrtbranche spezialisierten Personalvermittlung, die auch die Europäische Weltraumorganisation Esa mit Fachkräften versorgt, ist die Frau hinter der privaten Initiative "Die Astronautin". Sie selbst habe immer den Traum gehabt, ins All zu fliegen, betonte sie bei der Bekanntgabe. Nun will sie einer anderen Frau die Möglichkeit geben. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht völlig geklärt: "Der große Teil, die 40 Millionen Euro müssen noch kommen", so Claudia Kessler.
Die Entscheidung ist gefallen: Die Astronautin!
Insa Thiele-Eich, Claudia Kessler, Nicola Baumann, Astronaut Prof. Dr. Ulrich Walter, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Dr. Johannes von Thadden (v. l. n. r.)
Nicola Baumann und Insa Thiele-Eich sind die Siegerinnen des seit einem Jahr laufenden Auswahlverfahrens "Die Astronautin". Die Kampfpilotin aus Köln und die Meteorologin aus Bonn wurden auserwählt, sich zur Raumfahrerin ausbilden zu lassen. Noch nie war eine deutsche Frau im All. Beide haben eine reelle Chance. Die Sowjetunion schickte mit Laika 1957 sogar einen Hund in den Orbit, dem folgten diverse Kosmonautinnen.
Claudia Kessler will diesen Missstand endlich auflösen. Sie selbst wünschte sich nichts lieber, als eines Tages in den Weltraum zu fliegen, aber daraus wurde nichts. Beim ersten Versuch war sie zu jung, beim zweiten zu alt. Deshalb gründete sie das Projekt „Die Astronautin“, um einer anderen Frau diesen Traum zu erfüllen. „Nach dem Hype um Alexander Gerst dachte ich, das können wir nur noch toppen, wenn wir eine Frau ins All schicken“, so Kessler. Gerst war der deutsche Astronaut, der mit atemberaubenden Bildern via Twitter 2014 eine kleine Space-Euphorie in der gesamten Republik auslöste.
30 Millionen Euro sind dafür an Kosten veranschlagt, bezahlt werden soll das aus privaten Taschen. Davon hängt ab, ob das Vorhaben realisiert werden kann. Geldgeber werden ab jetzt via Crowdfunding gesucht, einige Großsponsoren sind bereits mit an Bord. Der größte Batzen muss aber noch eingesammelt werden. „Nike hat schon mal Schuhe gesponsert“, freut sich Kessler kleinlaut. Unter den großen Geldgebern, die schon dabei sind, ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und die Charité. Beide investieren nicht nur aus marketingstrategischen Gründen, sondern haben ein eigenes Forschungsinteresse. Das DLR führte das Bewerbungsverfahren durch, die Charité hat bereits Pläne, was sie über Frauen im Weltall herausfinden möchten. Wie reagieren sie physisch im Vergleich zu Männern auf Schwerelosigkeit? Verhalten sie sich in Stresssituationen anders als ihre männlichen Kollegen? Kessler hat also nicht zu viel versprochen, als sie das „Versuchskaninchen“ erwähnte.
Minister & Astronaut: Brigitte Zypries & Ulrich Walter!
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), die auch Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt ist, sagte zum Auftakt der Veranstaltung: „Wir wissen, dass wir die Zukunft nur gestalten werden, wenn wir in den technischen Fächern besser werden.“ Das ist als Lob gedacht, Zypries erwähnt aber gleich, dass die Unterstützung von Seiten der Bundesregierung bloß ideell sein könne, Geld wird keines fließen.
Claudia Kessler betonten im letzten Sommer: „Ich hoffe, die Strapazen schrecken Sie nicht ab. Aber den meisten hier dürfte ja klar gewesen sein, dass Sie auch als Versuchskaninchen eingesetzt werden.“ Kessler ist diejenige, die das gesamte Programm überhaupt erst losgetreten hat. Sie leitet das Netzwerk „Women in Aerospace“. Allein die Tatsache, dass ein solches Netzwerk existiert, zeigt, wie defizitär die Geschlechterverteilung in der Raumfahrt ist. Außerhalb der Atmosphäre ist das Ungleichgewicht noch größer als am Boden.
"Bitte bewerben!", betont Astronaut Alexander Gerst: „Nur Mut. Wir erwarten Sie an Bord".
Alexander Gerst im Foto Shooting. Fotografiert von Brigitte Zypries, Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Endlich eine Frau: Bei dem Projekt geht es auch darum, mehr Mädchen und junge Frauen für Naturwissenschaften zu begeistern. Zunächst hatten sich mehr als 400 Frauen beworben, 80 von ihnen durchliefen medizinisch-psychologische Tests am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Nun stehen die Siegerinnen fest! Gratulation. http://dieastronautin.de/
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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