Gabi Dräger | Das letzte Klatsch-Ritual |
Geisterspiele, Eis und Piss Painting: COVID-19. Corona am 16.5.2020 in München
Einkaufen: Am Anfang der Corona-Zeit war das Einkaufen im Supermarkt das Hauptereignis des Tages, das ist schon lange nicht mehr so. Inzwischen gibt es auch wieder alle Waren, der Jagdinstinkt wird nicht mehr geweckt. Die Einkaufswagen im Supermarkt sind limitiert, so können nicht zu viele Kunden im Verkaufsraum sein, da Abstand eingehalten werden muss. Der Griff des Einkaufswagens wird desinfiziert. Den Mund- und Nasenschutz tragen ist sowieso schon fast zur Gewohnheit geworden.
Kaèf Comic – Kunst ist systemrelevant.
Vorbereitung für die Außengastronomie
Auf dem Weg zum Museum konnte ich sehen, wie viele Restaurants für den 15. Mai rüstet werden. Blumen werden in Kästen gepflanzt, Tische und Stühle wurden wieder außen vor den Restaurants aufgestellt und Getränke wurden angeliefert.
Brandhorst Museum
Die Ausstellung „Forever Young“ zum zehnten Geburtstag des Brandhorst Museums zeigt 190 Werke von 45 Künstlerinnen und Künstlern. Pfeile zeigten den Weg, den man im Museum gehen musste. Beim Eintritt in einen Ausstellungsraum stand immer auf dem Fußboden, wie viel Besucher gleichzeitig in einem Raum sein durften. Die ersten Räume sind der Pop-Art mit Andy Warhol gewidmet.
Die gemalten Campbell Soup Cans verhalfen Andy Warhol zum Durchbruch. Dann werden drei New Yorker Künstler: Jean Basquiat, Keith Haring und Christopher Wool unter dem Thema „Im Zeichen der Großstadt“ gezeigt. Keith Haring wurde von der Graffiti Szene in New York inspiriert, mit seinen „Subways Drawings“ auf den dunklen Werbeflächen wurde er berühmt. Wenn keine Werbung in der Subway verkauft werden konnte, wurden die Flächen schwarz überklebt, diese nutzte Keith Haring für seine Zeichnungen. Zwei dieser Zeichnungen hängen im Brandhorst Museum. In der Mitte des Raumes steht von Jeff Koons „Amore“ ein großer Spielzeugteddybär. Die kitschig anmutende Porzellanskulptur zeigt einen Teddybär in Windeln, der auf einen Rokoko-Ziersockel sitzt.
Dominat beim Eintritt in den Raum ist die Neoninstallation von Bruce Nauman zu sehen. Graffiti regierte die Kunstszene der 1970er und frühen 1980er Jahren. Die Leuchtröhren von Bruce Nauman erinnern an Neon-Werbereklamen.
Die Begegnung zweier Clowns ist irgendwie lustig und doch beängstigend. Von Albert Oehlen, einem deutschen Maler und Installationskünstler sind viele Werke in der Ausstellung zu sehen. Im Untergeschoss steht der Medizinschrank und die Ansammlung von „Waste“ in zwei Glaskästen von Demian Hearst. Das große „Piss Painting“ – Pinkelbild von Andy Warhol „Oxidation paintings” von 1978 besteht aus Urin auf Kupferplatte, es nimmt fast die ganze Raumbreite ein. In den nächsten Räumen werden zwei Werke von Sigmar Polke gezeigt. Seine Malerei ist auf einem durchsichtigen Untergrund aufgetragen, sodass man den Keilrahmen darunter sehen kann, das war damals No-Go, die Eingeweide des Materials zu zeigen. Die Wilden 80er Jahre wurden mit Albert Oehlen und Mike Kelley gezeigt. Von Mike Kelly sind mehrere schwarz-weiß Bilder im Comic-Stil und eine Skulptur aus Plüschtieren zu sehen. Es war kein Problem von Raum zu gehen, denn es waren nur sehr wenige Besucher im ganzen Museum. Das Café im Museum hatte noch geschlossen, so war es nichts mit Kunst und Kaffee. www.museum-brandhorst.de
Das beste Eis der Stadt
Gegenüber des Brandhorst Museums ist wohl die beste Eisdiele der Stadt, das sagen auf jeden Fall viele. Die Schlange vor Balla Beni Ice Cream ist elendig lang, 39 Eisfreaks standen vor mir. Doch das Warten lohnt sich immer. Schokolade und Vanille bestellte ich mir und bekam noch Griechisches-Joghurt-Eis als kleine Testprobe dazu. Da ich keine Lust hatte, das Eis im Gehen zu essen, konnte ich an der Bushaltestelle noch einen Platz ergattern und konnte dort völlig genussvoll das Eis löffeln. www.bellabeni.com
Geisterhaftes Geisterspiel
Die Fußball Bundesliga ist zurück, es gab gestern schon Geisterspiele ohne Fans. Der Ball rollt wieder, es kam Bewegung in die Tabelle. Was sagen die Kita-Kids dazu?
Klatschen-Finale
Gestern zum Finale des Klatschens wurde alles geboten. Das Wetter machte auch mit, es war angenehm lau. Fast alle Bewohner waren anwesend und hatten ein Glas mit Prosecco, zur Feier des Tages ans Fester und auf die Balkone mitgebracht. Das Haus war im ersten Stock illuminiert. Der Trommler hatte sich am letzten Abend fürs Klatschen entschieden. Suna, die Hündin war mit ihrem tiefen und lauten bellen auch wieder dabei. Vorbei fahrende Radfahrer waren auch begeistert und einige Autofahrer hupte beim Vorbeifahren. Das Klatschen hatte ein Gefühl von Verbundenheit in der Nachbarschaft gebracht.
Vom Balkon gegenüber wurde zum Abschluss das Lied „Hello, Goodbye“ von den Beatles ganz laut gespielt:
You say yes, I say no
You say stop and I say go-go-go, oh no
You say goodbye and I say hello
Hello-hello
I don't know why you say goodbye, I say hello
Hello-hello
I don't know why you say goodbye, I say hello
I say high, you say low
You say why and I say I don't know, oh no
You say goodbye and I say hello
(Hello goodbye, hello goodbye) Hello, hello
(Hello goodbye) I don't know why you say goodbye, I say hello
(Hello goodbye, hello goodbye) Hello, hello
(Hello goodbye) I don't know why you say goodbye…
Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.
Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu
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