Berlin | Die Bibel |
Die Bibel ist das meistgelesene Buch der Welt. Ist sie antik, modern oder doch in „Mode“
Die Bibel ist ein Standartwerk für alle Christen: Die Bibel gilt als das meistverkaufte und meistgelesene Buch der Welt: Ebenso ist sie in fast alle Sprachen der Welt übersetzt worden.
Denkfehler: Es heißt oft, die Bibel ist das Standartwerk der Christen. Es gibt aber gar keine Religion, die sich „Christen“ nennen. Im Islam ist das anders. Es gibt zwar Sunniten und Schiiten, um nur die beiden größten Richtungen zu benennen. Ihre religiösen Regeln und ihr Standartwerk, der Koran, sind nicht unterschiedlich. So sollen beispielsweise alle Muslime, falls sie über die finanziellen Mittel verfügen und nicht krank sind, einmal im Leben die für sie Heilige Stadt Mekka in Saudi Arabien betreten und dürfen sich dann Pilger nennen.
Jerusalem – Stadt der Weltreligionen - Die Altstadt ist in jüdische, christliche, armenische, muslimische Viertel gegliedert.
Gegründet von König David. Für Juden, Christen und Muslime ist Jerusalem von relevanter Bedeutung. Jede der drei Religionen verbindet mit der Stadt ein wichtiges Ereignis für ihren Glauben. Ein Ziel der Besucher aus aller Welt bildet die Grabeskirche, nur noch hier sind die Religionen vereint.
Es sind christliche Religionen vorhanden, wie die katholische Religion, die evangelische, sei es nun evangelisch lutherisch oder evangelisch freikirchlich oder kleinere christliche Gruppierungen wie Zeugen Jehovas, Neuapostolische Kirche, Mormonen, Alt Katholische Kirche, Quäker, Mennoniten usw., aber keineswegs gibt es eine einzige Religion, die sich Christen nennen.
Der Papst ist für jeden Katholiken auf der Welt, ob er nun Japaner oder Brite oder was auch immer ist, das religiöse und unfehlbare Oberhaupt.
Protestanten haben in den Ländern ihre Landesbischöfe und mit dem Papst keinerlei Gemeinsamkeiten in religiösen Dingen.
Buchtipp: ReiseTravel empfiehlt zum ReiseTravel Thema aus dem Herder Verlag:
Die Bibel - Altes und Neues Testament - Einheitsübersetzung Bischöfe Deutschland und Österreichs und der Bistümer Bozen Brixen und Lüttich (Hrsg.) Herder Verlag, Format: 12,3 X 20,3 cm, 1.472 Seiten, Gebunden, ISBN 978-3-451-28000-9, www.herder.de
Das Buch kostet im Buchhandel 9,90 Euro in Deutschland, 10,20 Euro in Österreich, 14,90 Schweizer Franken.
Die Bibel bildet das gemeinsame Bindeglied: Sie gilt sowohl für die katholische als auch die protestantische Kirche. Andere christliche Gruppierungen haben oft ihre eigene Bibel, die vom Standartwerk abweicht. So benutzen Zeugen Jehovas seit 1952 vorrangig die Neue Welt Übersetzung. Man trug hier der Tatsache Rechnung, dass eine Sprache sich im Laufe der Zeit wandelt. Die Mormonen wiederum haben eine Bibel, die 1830 von Joseph Smith herausgegeben worden ist und sich auch von dem Standartwerk unterscheidet. Am Ende dieser Bibel beispielsweise steht eine Verheißung, die in der Bibel bei katholischen und evangelischen Christen fehlt. So könnte man für fast jede kleine christliche Gruppierung außerhalb der beiden Staatskirchen, wie sie auch heißen, einen anderen Text oder Auslassungen in „der Bibel“ finden. Die Bibel ist mehr als 1.000 Jahre alt und wird in Altes sowie Neues Testament eingeteilt. Das Alte Testament besteht zum Teil aus Schriften des Judentums, die ca. 100 vor Christi Geburt entstanden sind und als Tanach bezeichnet werden. Das Neue Testament entstand aus 27 Büchern in der Zeit von 50 bis 100 nach Christi Geburt. Die orthodoxen Kirchen haben als erste die Bibel in ihre Sprachen übersetzt. Lange Zeit arbeitete die Katholische Kirche auf der ganzen Welt mit der Bibel in lateinischer Sprache.
Martin Luther übersetzte vor knapp einem halben Jahrtausend die Bibel ins Deutsche. Damit legte er einen der Grundsteine der Evangelischen Kirche. Sie entstand durch die Abspaltung von der Katholischen Kirche. Die Bibel, wie wir sie heute mehrheitlich kennen, also in Texten, Kapiteln und Versen eingeteilt, entstand 1205. Der Erzbischof von Canterbury, Stephen Langton, der von 1150 bis 1228 lebte, nahm diese Einteilung vor.
Lutherkirche Möhra: Möhra gilt als Stammort der Familie des Reformators Martin Luther. Der erstmals 1257 urkundlich erwähnte Ortsteil Möhra kann besonders schöne und liebevoll sanierte Fachwerkhäuser vorweisen. In Möhra waren die Vorfahren Martin Luthers zu Hause und hier verweilte er 1521 kurz vor seiner "Entführung" auf die Wartburg.
Cornelia Hartleb, Gästeführerein und Lutherfinderin, führt durch die Kirche. Das Lutherstammhaus, die Lutherkirche, das Lutherdenkmal und die Ausstellung in den Lutherzimmern erinnern an die Lebensgeschichte des großen Reformators. Auch unter den gegenwärtig im Dorf lebenden 650 Bewohnern tragen einige den Namen Luther. Die Lutherkirche ist die evangelisch-lutherische Kirche von Möhra und benannt nach Martin Luther.
Tourist Information Thüringen, www.thueringen-entdecken.de
Mit noch einem oft vorhandenen Irrtum muss aufgeräumt werden. Jesus schrieb die Bibel nicht. Christen gehen davon aus, was in 2. Timotheus 3:15 - 17 steht: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert.“ Auch noch ein religiöser Irrtum: Jesus schuf das Christentum. Jesus kam als Jude zur Welt und in dieser Religion starb er auch. 100 Jahre nach seinem Tod entstand das Christentum aus dem Glauben einer Minderheit im palästinischen Judentum.
Schätzungsweise leben heute 2,2 Milliarden Menschen auf unserem Planeten, die einer christlichen Religion angehören. Damit sind sie unangefochten auf dem 1. Platz auf der Skala der Religionszugehörigkeit. In der Bibel befinden sich teilweise Aussagen, die in unserer heutigen Zeit in Deutschland nicht übertragen werden dürfen. Im 2. Buch Mose, auch als Exodus bekannt, heißt es im Kapitel 21 in den Versen 23 bis 25: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ Überfällt ein Räuber sein Opfer und schlägt diesem bei dem Raub ein Auge und 3 Zähne aus, kann das Opfer nicht von der deutschen Justiz verlangen, der Täter soll so bestraft werden, das ihm auch ein Auge und 3 Zähne ausgeschlagen werden. Theologen haben gute Argumente dafür, dass diese Bibelaussage nur symbolisch gemeint ist. Im Klartext heißt das: Das Opfer hat Anspruch auf Schmerzensgeld, Erstattung seiner Heilkosten und die Allgemeinheit hat Anspruch darauf, dass der Verbrecher bestraft wird in Form einer Gefängnisstrafe, um zu bewirken, er wiederholt seine Straftaten nie wieder.
Ein anderes Beispiel: In Sprüche 13 beim Vers 24 ist zu lesen: „Wer die Rute spart, hasst seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh in Zucht.“ Festzuhalten bleibt, in Deutschland dürfen Kinder keine Ohrfeigen mehr bekommen oder mit der Rute gezüchtigt werden. Hier darf auch der strenggläubige Christ nicht den Justizbehörden sagen, er als schlagender Vater dürfe nicht verurteilt werden. Er habe doch nur das getan, was die Bibel ihm vorschreibt. Es gibt auch Gebote, die in der Bibel stehen und die deutsche Strafjustiz nicht interessieren. Im 6. Gebot heißt es: „Du sollst nicht Ehe brechen.“ Der Ehebruch ist in Deutschland sicherlich moralisch verwerflich, aber die Justiz sperrt den Ehebrecher oder die Ehebrecherin nicht ein. Die Justiz kommt höchstens ins Spiel, wenn der gehörnte Gatte oder die gehörnte Gattin das Familiengericht anrufen um sich von dem „Sünder“ scheiden zu lassen.
ReiseTravel Fact: Wie alle Religionen es auch tun, vermittelt das Christentum über seine Bibel Werte. Wer sich daran hält, ist nicht nur aus religiöser Sicht auf dem richtigen Weg. Das belegen allein schon die 10 Gebote. Dort ist nachlesbar, der Mensch soll nicht töten, nicht stehlen, „nicht Begehren seines nächsten Haus, Knecht, Weib, Vieh oder alles, was sein ist.“ Wer eine glückliche und zufriedene Ehe führen möchte, geht nicht fremd und man macht auch nichts verkehrt, seine Eltern zu ehren. Bei Bibelanweisungen, die justiziabel sind, wie den Einsatz der Rute bei Kindern, das als eine symbolische Weisung verstehen! Das ungehorsame Kind ist bestimmt heute über einen Tag TV Verbot oder Computerverbot mehr betrübt als über Papas Backpfeife.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Volker T. Neef.
Unser Autor berichtet aus der Bundeshauptstadt und ist in Berlin wohnhaft.
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