Passau | Flusskreuzfahrt von Passau nach Budapest |
Christkindlmärkte und Brillantfeuerwerk: Im Winter auf der Donau unterwegs!
Donau so blau: Die Nächte sind länger, die Tage viel kürzer als in den Sommermonaten. Aber auch das hat seinen Reiz. Natürlich ist es kalt auf dem Oberdeck. Was hilft, sind ein dicker Mantel, Schal und Mütze. Trotz der Kälte, die in die Glieder fährt, liegt ein ganz besonderer Zauber über dieser Silvesterflusskreuzfahrt von Passau in die Ungarische Hauptstadt.
Oben ist es ganz schön windig. Immerhin ist die „Amadeus Royal“ mehr als 20 Stundenkilometer schnell. Deshalb nehmen die Gäste Tee und Glühwein lieber vor den riesigen Fenstern in der Panorama-Bar ein und genießen von hier aus die von Raureif angezuckerte Kulisse, die das vorbeiziehende Donauufer markiert, auf der Strecke von der Dreiflüssestadt nach Budapest gereist.
Tief beeindruckt sind die Gäste, die oben an Deck stehen, als das mächtige 110-meter-lange Hotelschiff bei Sonnenuntergang Passau verlässt und die Einmündungen von Inn und Ilz passiert. Es ist der erste Abend an Bord und die Reisegruppen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Neuseeland und Japan lernen einen Teil der Crew kennen, allen voran Kapitän Costica Mihai und Hotelmanager Tibor Varga, der aus Siebenbürgen in Rumänien kommt.
Amadeus Royal in Budapest
Kapitän hat das letzte Wort
Auf dem Schiff sei es anders, als an Land, erzählt Varga. Mihai – „der wichtigste Mann an Bord“ - sei für die Sicherheit verantwortlich und Chef über das Gesamtpaket Schiff, vor allem über die acht bis neun Mann starke nautische Abteilung. Das variiert je nach Urlaubslage. „Er hat das letzte Wort.“ Varga selbst ist der Mann für den wirtschaftlichen Teil und den Service an Bord.
„Gastfreundschaft steht für uns im Vordergrund.“ Varga: „Wir wollen, dass unsere Gäste zufrieden sind.“ Das Schiff ist völlig autark. „Von draußen kaufen wir nur Lebensmittel, Getränke und Wasser ein.“ Den Strom erzeuge die „Amadeus“ selbst. Nur in Passau nicht: „In Deutschland ist das anders geregelt. Da müssen wir den Landstrom der Stadt einkaufen, weil die Generatoren angeblich zu laut sind.“
Die „Amadeus“ arbeitet sich die ganze Nacht durch voran, frisst Kilometer um Kilometer. Gegen Mittag legt der Liner in Nussdorf an. Mit der Straßenbahn sind es 30 Minuten in die Wiener Innenstadt. Bei stahlblauem Himmel gibt es eine Menge zu sehen: Stephansdom, Hotel Sacher, Kärntner Straße, Staatsoper, Burgtheater. Und den wunderschönen Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus.
Nach dem Ablegen – draußen zieht die riesige Donaumetropole am rechten Ufer vorbei, gibt den Blick frei zum Riesenrad im Prater. Die Zeit bis zum Schlafengehen wird mit Quizspielen und Tanz überbrückt. Am nächsten Tag ist Silvester. Gegen Mittag fährt die „Amadeus“ am wohl schönsten Gebäudeensemble, das es entlang der Donau gibt, vorbei zur Anlegestelle.
Links das 268 Meter lange Parlament – das Wahrzeichen Budapests - rechts oben die Fischerbastei. Die Anlegestelle befindet sich neben der großen Markthalle am Eingang zur Fußgängerzone. Auch hier ein toller Weihnachtsmarkt. Urig, toll, ungarisch eben. Die Stadt lädt zur Besichtigung ein.
Folklore-Show an Bord
Abends dann das Gala-Silvester-Abendessen im Speiseraum der „Amadeus“ mit einer anschließenden ungarischen Folklore-Show in der Panorama-Bar. Beinahe unbemerkt legt das Schiff eine Viertelstunde vor Mitternacht zur Lichterkreuzfahrt ab und bringt die Gäste, die aufgrund einer Lautsprecherdurchsage längst auf dem Oberdeck versammelt sind, vor zum Parlament. Am Donauufer und auf den berühmten Brücken: Tausende von Menschen, die dem Jahreswechsel entgegenfiebern. Man winkt und prostet sich zu.
Um Mitternacht dann Böllerschüsse und das Feuerwerk über Donau und Innenstadt. Die meisten Raketen gehen über der Fischerbastei hoch. Man stößt aufs Neue Jahr an und trifft sich unten zum Tanz.
Auch am Neujahrstag versucht die 36-köpfige Hotelcrew - vom Zimmermädchen bis zum Rezeptionschef - den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Gegen Mittag verlässt die „Amadeus“ Budapest in Richtung Bratislava, wo das Schiff gleich neben der Neuen Brücke, die im Ufo-Stil errichtet wurde, anlegt. Wer die Hauptstadt der Slowakei noch nicht kennt, wird von der wunderschönen Stadt, seiner Burg mit Barockgarten und dem kulturellen Erbe überrascht sein.
Wintereinbruch in Passau
Erst am Abend nimmt die „Amadeus“ Kurs auf die Wachau mit seinen Klöstern und Weingütern, die im Winter natürlich einiges an Reizen einbüßen. Herausragend ist die Stadt Dürnstein, in deren Burg 1193 König Richard Löwenherz gefangen genommen wurde-
Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist Stift Melk. Der Ort tritt auch im Nibelungenlied auf. Hier sollen die Burgunder auf dem Weg zum Hunnenkönig Etzel die Donau durchquert haben. Ausschiffung ist am nächsten Vormittag in Passau, wo die Gäste der Wintereinbruch überrascht.
„Das war unsere letzte Reise in dieser Wintersaison“, erklärt Varga. Jetzt wird das Schiff eingewintert. Die Crew bekommt Urlaub. Die ersten Kreuzfahrten werden dann Ende März beginnen. Varga: „Mit der ‚Amadeus Royal‘ fahren wir heuer auch wieder bis ans Schwarze Meer.“
Ein Beitrag mit Foto für ReiseTravel von Helmut Kunz.
Unser Autor wohnt in Weiden.
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