Wien | Wien bleibt Wien |
„Wien, nur Du allein…“, du sollst die Stadt meiner Träume sein“, schwärmt ein alter Schlager!
Donau so blau: Wien ein magischer Ort mit glanz- und wechselvoller Geschichte. Prachtvolle Barockstadt unter Maria Theresia. Zentrum der kaiserlich und königlichen Monarchie. Internationale Kunst- und Kaffeehausmetropole. Und bereits zum achten Mal wurde Wien in Folge als Stadt mit der höchsten Lebensqualität gekürt.
„Wien, nur Du allein…“, du sollst die Stadt meiner Träume sein“
Es gibt sie immer noch die Wiener Classe, das Vornehme, Zuvorkommende, das Offenherzige. Die großzügige, lässige Eleganz. Den charmanten Ton, der so leicht und unaufdringlich daher kommt, spürbar im ruhevollen Rhythmus, in dem sich die Menschen in der Stadt bewegen. Auf den Straßen, vor dem Heldenplatz der Hofburg, entlang der prachtvollen Ringstraße oder in den zahlreichen Kaffeehäusern, die seit 2011 Weltkulturerbe sind. Orte des gepflegten Müßiggangs. So empfing schon die berühmte Wiener Salonniére Berta Zuckerkandl Arthur Schnitzler, Max Reinhardt, Hugo von Hoffmansthal oder Gustav Klimt. 1873 eröffnete Franz Landsmann „Wiens elegantestes Kaffeehaus“ und begründete damit eine Wiener Institution. Gemütlich, stilecht, weltoffen und typisch wienerisch. Heute sind Anita Querfeld und ihr Sohn Berndt die Cafetiers im „Landtmann“. Ganz gleich, ob man hier an einem gemütlichen „Platzerl“ sein Buch oder die Zeitung liest, mit Freunden plaudert oder einfach nur alle Hast und Eile abstreifen will, ein echter Wiener Apfelstrudel mit Vanillesoße, obendrauf frisch geschlagener Schlagobers und eine Melange, ein Kaffee mit aufgeschäumter Milch, ist hier ein Sündenfall wert. Seit der Monarchie gilt dieses Kaffeehaus als „verlängertes Wohnzimmer“, wo man stundenlang verweilen kann, um zu philosophieren, Karten zu spielen, zu lesen und nebenbei seinen Kaffee oder Tee zu genießen.
Die Wiener Kaffeehauskultur ist untrennbar mit der Kunstszene und seinen KünstlerInnen verbunden. Maler oder Architekten besannen sich statt des pompösen Stil des Historismus auf einfache und natürliche Gestaltungsprinzipien. Ende des 19. Jahrhunderts spalteten sich einige Künstler vom Wiener Künstlerhaus ab. Sie gründeten einen neuen Kunstverein, die Secession. Vor dem Gebäude, ein herausragendes Beispiel des europäischen Jugendstils, steht in goldenen Lettern: "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit.“ Dieser Slogan seine Aktualität bestimmten die Tätigkeiten der Secession seit fast 120 Jahren. Einer der Gründungsmitglieder war der Maler Gustav Klimt, dessen schönster „Kuss“ in seinem weltberühmten Gemälde verewigt ist. Im Schloss Belvedere befindet sich die weltgrößte Sammlung des Künstlers. Eine der wertvollsten grafischen Sammlungen der Welt besitzt auch die Albertina. Als größtes Habsburgisches Wohnpalais thront sie an der Südspitze der Hofburg auf einer der letzten Reste der Basteimauern Wiens. Mit ihrer Schausammlung "Monet bis Picasso" präsentiert sie Meisterwerke der Klassischen Moderne. Als Auftakt zum Gedenkjahr 2018 von Egon Schiele zeigt die Albertina bereits jetzt eine umfassende Ausstellung seines Werkes. 160 seiner schönsten Gouachen und Zeichnungen führen in ein künstlerisches Werk ein, das sein großes Thema in der existenziellen Einsamkeit des Menschen findet.
Alte Geschichte, Sagen und Legenden
Ist London die Stadt der Doppelstockbusse, so ist in Wien das Pferdegetrappel der Fiaker auf den Straßen nicht wegzudenken. Früher waren die Kutscher oft stadtbekannte Originale, die mitunter auch als Sänger auftraten. Besonders geschätzt wurde ihre Diskretion, wenn sich mancher hohe Herr im Fiaker mit seiner Liebschaft vergnügte. Die Altstadt ist voller verborgener Winkel und enger, geschichtsträchtiger Gassen. Hinter manchen Ecken und Kanten werden Sagen und Legenden lebendig. Der sogenannte "Stock im Eisen“ ist das älteste Wahrzeichen Wiens, an der Ecke der Kärntnerstraße. Ein mit Eisennägeln beschlagener Holzstamm, umfangen von einem starken Eisenring, der ihn zusammen hält. Es heißt, dass ein Schlosserlehrling, der gerade auf der Walz war, mithilfe des Teufels das eiserne Band und das daran hängende unaufsperrbare Schloss angefertigt haben soll. Dafür musste er dem Teufel seine Seele versprechen, wenn er an einem Sonntag die heilige Messe versäumen sollte. Da der Schlosserlehrling aber stets pünktlich war, verführte ihn der Teufel in sündhaftes wüstes Leben, heißt es. So kam es, dass der Unglückliche bei fröhlichem Spiel und Trunk den letzten Glockenschlag der Steppphanskirche verpasste und entseelt zu Boden fiel.
Stephansdom und Hofburg - Herzstück der Innenstadt
Vom „Stock im Eisen“ fällt der Blick auf den imposanten, gotischen Stephansdom. Von hier aus schlug der Türmer Alarm, wenn ein Feuer ausbrach oder feindliche Truppen im Anmarsch waren. Mit seinem 137 Meter hohen Südturm - dem "Steffl", wie ihn die Wiener liebevoll nennen, ist er das Herzstück der Innenstadt.
Nur ein paar hundert Meter weiter südwestlich vom Stephansdom trifft man auf die Wiener Hofburg, die über 600 Jahre Residenz der kaiserlichen Familie war. Heute kann man hier die Hofburgkapelle, die Hofbibliothek sowie das Sissimuseum und die Schatzkammer besichtigen. Und auch die Spanische Hofreitschule ist in der Hofburg beheimatet, die einzige Institution der Welt, an der die klassische Reitkunst der Hohen Schule bewahrt und unverändert gepflegt wird. Wer die kaiserlichen Zeit Österreichs nachempfinden will, der sollte die Spanische Hofreitschule besuchen bei klassischer Musik und dem Ballett der Weißen Hengste, der graziösen Lipizzaner.
Im Zentrum des ehemaligen Mehlmarktes und heutigen Neuen Marktes erzählt eine der schönsten barocken Brunnenanlagen Wiens die Legende vom Donner, der in ein Mädchen namens Simonette verliebt gewesen sein soll. Die mittlere Brunnenskulptur verkörpert eine Dame namens Providencia, die "glückverheißende Vorsehung". Sie ist umgeben von vier allegorischen Figuren am Beckenrand, die österreichische Flüsse symbolisieren: einen Jüngling, einen Greis und zwei Frauengestalten. Die sittenstrenge Kaiserin Maria Theresia soll die nackten Figuren des Donner-Brunnens anstößig gefunden haben und befahl, sie einzuschmelzen. Die Figuren wurden einstweilen abgebaut und 1801 wieder aufgestellt. Ein paar Schritte weiter, am Graben, erinnert die barocke Dreifaltigkeitssäule an ein trauriges Kapitel des Mittelalters. Mehrmals wütete die Pest in Wien und forderte ihren grausigen Tribut. Am schlimmsten war es im Jahr 1679, als der Beulentod in der Kaiserstadt wütete und tausende Menschen starben. Man erhoffte sich, dass durch die vielen Fürbitten, Litaneien und anderen Zeremonien, die man der Pestsäule abhielt, die plagende Seuche gestoppt werden würde.
„Welch’ schöner Brunn“
Von glanzvolleren Zeiten und einem imperialen Lebensgefühl berichten die Schlösser Wiens wie Schönbrunn, die märchenhafte Sommerresidenz des österreichischen Kaiserhauses. Heute ist Schönbrunn das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meist besuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 Hektar große Park sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes - und geite ein Mekka für Jogger und Fotoknipser aus Japan, China, Tschechien, Ungarn, Italien. Bepackt mit Fotoapparat, Stativ und Selvistangen pilgern sie durch die weiten Parkanlagen von Schönbrunn. Ein früher Kaiser, namens Matthias, soll die Quelle bei der Jagd entdeckt und ausgerufen haben: „Welch’ schöner Brunn“. Im Schloss residierten in 1441 Räumen Maria Theresia mit ihrem Gatten Franz I. Stephan. Maria Theresia inszenierte sich als treu sorgende Gattin und große „Landesmutter“ und schenkte innerhalb von 19 Jahren 16 Kindern das Leben. Von den 16 Kindern des Kaiserpaares erreichten nur zehn das Erwachsenenalter. Die Kindersterblichkeit war damals allgemein sehr hoch, selbst in der kaiserlichen Familie, wo materielle Not unbekannt und eine ärztliche Versorgung auf der Höhe der Zeit gegeben war. Die Kaiserin bescherte Wien Prunk und künstlerischer Strahlkraft. Während ihrer Regentschaft zog Mozart nach Wien und auch das Burgtheater erlebt seine erste Blütezeit. Zum Gedenken des 300. Geburtstages von Maria Theresia geben Ausstellungen in der Kaiserlichen Wagenburg in Schönbrunn, und außerhalb Wiens in Schloss Hof und Schloss Niederweiden Einblick in ihre Lebenswelt. Auch der als Sisi bekannteren Kaiserin Elisabeth, die in diesem Jahr 180 Jahre alt geworden wäre, würdigt eine Schau im Sisi Museum in der Hofburg.
Hotel Schloshotel Mauerbach
Lebenswerteste Stadt der Welt
Dass Wien bereits zum achten mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde, liegt sicher auch am vielen Grün der zahlreichen Parkanlagen und den umliegenden rund 700 Hektar großen Weinbergen, die die berühmten Rieslinge und Weißburgunder hervorbringen. Ein Grund, in einem der urigen Weinlokale, den Heurigen einzukehren. Natur pur findet man im Wiener Wald, dem grünen Gürtel der Stadt mit frischer Luft, sanften Hügeln und geheimnisumwobener Auen Landschaften. Bis ins 18. Jahrhundert blieben die unzugänglichen Wälder als kaiserliches Jagdgebiet von Rodungen und größeren Siedlungen weitestgehend verschont.
Mittendrin, im Herzen des Wiener Waldes, und doch nur eine Viertelstunde Fahrzeit von der Stadt entfernt, liegt der fünf Hektar große idyllische Park mit den prächtigen sehr alten Bäumen und dem gleichnamigen Hotel Schlosspark Mauerbach. Ein idealer Rückzugsort für Wienbesucher, um nach einem erlebnisreichen Tag in der Natur zu entspannen und zu nächtigen. Es besticht mit erstklassigem Service, ausgezeichneter Küche und einem geschmackvollen Ambiente. Eingebettet in das lauschige Waldgebiet überrascht eine Wallfahrtskirche und barocke Kartause die Besucher in Mauerbach. Die Kartause zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Österreich und der Kreuzgang des Klosters zu den längsten Europas. Die Anlage erlitt Plünderungen, Verwüstungen, wurde später Versorgungshaus für alte und unheilbar Kranke, Notspital und Herberge für Obdachlose. Heute ist sie ein Ort der Stille und Zurückgezogenheit in der ländlichen Idylle von Wien.
ReiseTravel Service
Tourist Info: Albertinaplatz, Ecke Maysedergasse, A-1010 Wien.
Hotel: Schloss Mauerbach, Herzog Friedrich-Platz 1, A-3001 Mauerbach.
Vienna City Card preisgünstig für bis zu 72 Stunden.
Ein Beitrag mit Foto für ReiseTravel von Christel Sperlich
Fernsehjournalistin Christel Sperlich entdeckt gern die ungewöhnlichen Geschichten hinter dem Abenteuer Reisen.
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