Colorado | Colorado mit der Garantie für Pulverschnee |
Colorado mit der Garantie für Pulverschnee
Auf der glatten präparierten Piste zeichnet sich die Spur der eigenen Ski ab. Der Schnee ist so trocken, dass er locker wegstaubt. Im Keystone Skigebiet in Colorado, das so hoch liegt wie die Zugspitze, fährt jeder zehn Mal so gut Ski, wie in Europa, denn der Schnee führt fast von selbst. Er ist so locker, dass man nicht einmal einen Schneemann bauen kann. Und das Beste ist, die in den heimischen Skigebieten so verhassten Eisplatten gibt es nicht und auch neblig wird es nie, selbst wenn es schneit. Die Pisten gehören einem oft ganz allein. Sabine, die in Colorado lebende deutsche Skilehrerin, führt die Gruppe über flachere und breite Pisten, die ideal zum Schwingen sind. An einem „Grooming“ Plan sucht sie die frisch präparierten Abfahrten. Auf dem „Corduroy“, den feinen Linien, die die Pistenfahrzeuge beim Walzen hinterlassen, geht es wie auf dem weichen Stoff einer Cordhose ins Tal. Lange Hochgeschwindigkeitslifte bringen einen gleich wieder ein Stück weiter ins Skigebiet. Vom Sessellift aus sieht man manchmal Plastikketten in den Bäumen baumeln, in deren Steinen sich das Sonnenlicht bricht. Sie sind vom letzten Mardigras. Faschingsfeierende Skifahrer werfen sie jedes Jahr vom Lift aus in die Bäume. Bei der Tour bis zum äußersten Punkt dem „Outback“ im Skigebiet gibt Sabine Tipps, um den Fahrstil der Pulverschneefans auf „Vordermann“ zu bringen.
Bei der Tour bis zum äußersten Punkt dem „Outback“ im Skigebiet gibt Sabine Tipps, um den Fahrstil der Pulverschneefans auf „Vordermann“ zu bringen. Skipisten soweit das Auge reicht
Es läuft wunderbar, nur Kurzatmigkeit macht sich oberhalb der Baumgrenze bei 3.500 Meter Höhe leicht bemerkbar. Der Ausblick zeigt, wie unermesslich groß die Rockies sind. Weiße Gipfel reihen sich dicht an dicht wie glitzernde Diamanten aneinander.
In das wohl beste Bergrestaurant Amerikas, der Alpenglow Stube, sollte man zumindest einen Blick werfen. Die Einrichtung ist mit viel Holz gemütlich im edlen Blockhausstil gehalten und der Ruf der guten Küche ist legendär. Die Plätze sind begehrt und nur auf Vorbestellung zu haben. In der Selbstbedienungsabteilung der Outpost Lodge gleich nebenan, gibt es eine große Auswahl an deftigen amerikanischen und internationalen Gerichten.
Vail, das größte Skigebiet der USA mit Tiroler Flair ist die nächste Station. Zehn Mal würde das Skigebiet von Aspen in das Skigebiet von Vail passen. „Enjoy your day“ wünscht der Serviceman beim Scannen der Liftkarte. Drängeln ist ein Fremdwort. Kurzes diszipliniertes Warten ist stressfrei. Die klimatischen Verhältnisse sind fantastisch, denn die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei sieben bis acht Grad minus. Die Luft ist glasklar im Sonnenschein. Dann geht es wieder mit Sabine in die weiße Arena. Eine Tafel zeigt die Pisten mit „Midday grooming“ an. „Sechs inches of powdersnow, ab in die Back Bowls”, verkündet Sabine. Und dann geht es über einen langen „Catwalk“, wie die Amerikaner die Ziehwege nennen, und ein paar Liften zu den weiten Talschüsseln mit steilen Tiefschneehängen. Dort heißt es erst einmal allen Mut sammeln um im Tiefschnee zwischen ein paar Bäumen die steile Abfahrt zu fahren. Wie ein fliegender Teppich gleitet der Ski durch den trockenen Schnee talwärts und es fängt an, Spaß zu machen. Das ist das ultimative Vergnügen für Skifahrer. In den Alpen wäre dies ein unweit schwierigeres Abenteuer, da muss man schon ein Tiefschneeexperte sein, um solche Abfahrten zu bewältigen. Vail ist und bleibt nicht nur der größte, sondern auch der beliebteste Wintersportort Nordamerikas. Bereits zum 14. Mal in 19 Jahren erhält Vail die begehrte Auszeichnung des amerikanischen Journals „Ski Magazine“.
Das nächste Ziel ist Beaver Creek. Dieses Skiresort wurde am Computer entworfen und ist modern und mit allem Luxus für den Wintersport ausgestattet. Die Straßen in der Fußgängerzone, die Anfahrten zu den Hotels und Appartementhäusern sind beheizt. Der Lift beginnt meistens direkt vor der Haustür. Die Appartements großzügig und mit offenen Kaminen ausgestattet. Zu jedem Schlafzimmer gehört ein eigenes Bad, oft sogar auch ein Whirlpool. Blauer Himmel erwartet die Skifahrer. Kein Wunder, den in Colorado gibt es 300 Sonnentage im Jahr, und das Beste ist, dass es meistens nur nachts schneit. Die Birds of Prey Piste, die 1999 für die Alpine Skiweltmeisterschaft angelegt wurde, ist wegen ihrer Steilheit eine Herausforderung. Mit Sabine und dem Pulverschnee ist das gut zu meistern. Danach sind die Abfahrten Golden Eagle, Rose Bowl, Stone Creek und Meadow pure Erholung.
Letzter Standortwechsel nach Aspen. Stars wie Ingrid Bergman und Gary Cooper waren unter den Ersten, die dieses wunderbare Skivergnügen genossen haben. Viele Stars zogen nach und machten Aspen berühmt. Das St. Regis Hotel bietet jeden erdenklichen Luxus für den Wintersportler. Der Skibuttler nimmt einem sofort die Ski ab, verwahrt sie und bringt sie pünktlich am nächsten Morgen wieder. Das Grünbraun der blattlosen Espen, das Weiß des Schnees und der blaue Himmel prägen die Rockies. Im 19. Jahrhundert wurde in Aspen Silber abgebaut, doch heute sorgt das „Weiße Gold“ für die Anziehungskraft. Erkundungstour im Skigebiet Highland. An allen Service Points gibt es kostenlos heißen Cider, Wasser, Kekse und natürlich wie überall Papiertaschentücher.
Einen Schluck heißen Cider am Service Point und schon lockt die Piste wieder: Ein Catwalk ist mit Espen gesäumt. Kratzspuren an einigen Stämmen zeigen, dass sich dort Bären die Krallen geschärft haben. Aber keine Angst, die Bären sind vorwiegend nachts unterwegs und sehr scheu. Eine schwarze Piste mit zwei Diamanten lässt den Atem stocken. Sabine fährt ein paar Schwünge vor und alle folgen langsam. Eine Piste für Experten mit Hang zum Extremen, halb so schlimm, denn der Schnee hält. Nach dem Kick geht es zum Lunch in die kleine, gemütliche Hütte „Cloud Nine“. Die Küche ist österreichisch und hat einen Stern verdient. Am Ende der Tour werden die Ski im Tal beim „Ski in and Ski out“ abgegeben und für den nächsten Tag ins nächste Skigebiet nach Snowmass gebracht.
Klaus Obermeyer, ein Deutscher, der exklusive Skibekleidung in Aspen herstellt, kommt am nächsten Tag mit zum Ski laufen. Er kam 1947 als Skilehrer nach Colorado. Damals gab nur einen langen Lift mit Einzelsesseln. Die Wintersportler sind im langen Wintermantel, der schnell nass und schwer wurde, Ski gefahren. Klaus Obermeyer hat aus Daunendecken Anoraks nähen lassen und verkauft. Zwölf Jahre hat er tagsüber Skiunterricht gegeben und nachts im Geschäft gearbeitet. Bei einem Besuch in München hat er sich mit Reißverschlüssen und Strickbündchen eingedeckt. „Wie heiße Semmeln habe ich die Skianoraks verkauft“, lacht er. Klaus Obermeyer fährt, trotz seines Alters heute noch Ski wie der Teufel. Es ist gar nicht einfach, ihm bei der Rundtour durch das Skigebiet zu folgen. Im Rausch des Pulverschnees geht es über Buckelpisten und Tiefschneeabfahrten, bis die Beine müde werden. Danach kann man schön gemütlich auf frisch präparierten Pisten zurück ins Tal cruisen.
Wer nie in Colorado Ski gefahren ist, hat etwas versäumt. Der Champagner Powder, leere Pisten, kaum Wartezeiten und die unermesslich Weite in den Rockies, so etwas gibt es in Europa einfach nicht.
Anreise: Flug mit United Airlines nach Denver, Transfer mit dem Colorado Mountain Express nach Keystone, www.ridecme.com oder mit dem Mietwagen, Internet: www.alamo.de
Veranstalter: Faszination Ski, Wintergasse 14, 69469 Weinheim, Tel.: 06201-592976, e-mail: faszinationski@t-online.de, Internet: www.faszination-ski.de
Wingert Reisen, Am Jausenteich 50, 72458 Albstadt, Tel.: 07431-134934, e-mail: info@wingert.de, Internet: www.wingert.de
American Ski and Sun Holidays, Bonhoefferstraße 33, 30457 Hannover, Tel.: 0511-4340111, e-mail: info@ski-sun.com, Internet: www.ski-sun.com
Auskunft: Vail Resorts Deutschland, Tel.: 0221-9235692, e-mail: info@vailresorts.de, Internet: www.snow.com
Aspen Internet: www.aspensnowmass.com
Im Skiverleih in jedem Ort, erhält man immer die neusten Modelle. www.rentskis.com
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gabi Dräger
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