Edelgard Richter | Mit dem Bus M 200 durch Berlin |
Mit dem Bus M 200 von Zoo bis Alexanderplatz
Sehr gehrte ReiseTravel User, liebe Besucher Berlins, gern möchte ich Sie alle zu einer Stadtrundfahrt der besonderen Art einladen. Bitte steigen Sie ein, in den Bus 200.
Ihre Reiseleiterin
Edelgard Richter
Vom Zoo bis zum Alexanderplatz: Für Touristen, aber auch Berliner, ist neben dem Bus M 100 auch der Bus M 200 interessant, er fährt nämlich über den berühmten Potsdamer Platz. Aber vorher und nachher liegen noch interessante und sehenswerte Gebäude neben der Strecke. Auf jeden Fall können Sie sich auf diese Art und Weise erst einmal orientieren und den Sehenswürdigkeit dann zu Fuß einen Besuch abstatten.
Für eine Tageskarte zum Preis von 6,30 Euro können Sie die Verkehrsmittel Berlins einen Tag lang nutzen und jeder Zeit aus- oder einsteigen. Nur nach Potsdam können Sie mit diesem Ticket nicht fahren.
Ankunft am Ziel! Wie geht es nun weiter?
Am Bahnhof Zoologischer Garten, kurz Zoo genannt, geht es los: Rechts sehen Sie das 32 Stockwerke hohe „Zoofenster“, 118 Meter hoch, dass in Zukunft Läden, Geschäftsräume und das Hotel „Waldorf-Astoria“ beherbergen wird. Gleich daneben steht die 1895 von Franz Schwechten 1895 erbaute Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die am Schnittpunkt des unteren Kurfürstendamms und der Tauentzienstraße steht. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, lediglich der Kirchturm blieb als Ruine erhalten. Die Berliner nennen ihn den „hohlen Zahn“. 1961 wurde die Gedächtniskirche durch Professor Egon Eiermann in der jetzigen Form aufgebaut. Bei Dunkelheit leuchtet sie wie ein schöner blauer Edelstein. Der Besuch der Abendandacht ist ein einmaliges Erlebnis.
Unmittelbar danach fällt der Blick auf das 105 Meter hohe Gebäude des Europa-Center, das auf Initiative von Karl Heinz Pepper 1965 an einer Stelle erbaut wurde, auf dem sich vor dem Zweiten Weltkrieg das Romanische Café befand, in dem sich Literaten, Maler und Schriftsteller trafen. Bis dahin war der Platz eine Sandwüste, die für Veranstaltungen genutzt wurde, so unter anderem von Zirkusleuten und Catchern.
Rechts an der Ecke Nürnberger Straße befand sich das 1911 erbaute Hotel Eden. Es war für die damalige Zeit eines der luxuriösesten und war das erste Hotel mit einem Dachgarten. Bekannt wurde es im Januar 1919 als hier die KPD-Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nach dem sogenannten Spartakusaufstand als angebliche Rädelsführer gefangen gehalten, misshandelt und später erschossen wurden.
Links ist das Elefantentor, bereits 1899 errichtet. Es wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg total zerstört und 1984 wieder aufgebaut. Es ist der Eingang zum Zoo von Berlin. Ein zweiter Eingang befindet sich gegenüber vom Bahnhof Zoologischer Garten. Rechts neben dem Elefantentor befindet sich das Aquarium. Die Tiere an der Wand weisen schon darauf hin. Es wurde 1913 gebaut und im Krieg total zerstört. Man kann vom Aquarium zum Zoo mit einem Kombiticket durchgehen, aber auch Einzeltickets erwerben.
Wir befinden uns jetzt in der Budapester Straße, die einstmals auch Kurfürstendamm hieß. Als Reichspräsident Friedrich Ebert 1925 starb, wurde die Budapester Straße in der Nähe des Brandenburger Tores in Friedrich-Ebert-Straße umbenannt. Um die Ungarn nicht zu verärgern, nannte man ein Teilstück vom Kurfürstendamm in Budapester Straße um. Deshalb gibt es am Kurfürstendamm auch die Hausnummern 1 bis 10 nicht; der Kurfürstendamm beginnt erst mit der Hausnummer 11. Übrigens: Das Hotel Eden hatte damals die Hausnummer 246. Zu bemerken ist, dass die Nummerierung des Boulevards auch der kürzlichen Initiative der Europäischen Union entspricht, wo durchgezählt werden soll, während in vielen Straßen Berlins die Hausnummern „springen“. Die vorgesehene neue Nummerierung wird noch viel Ärger verursachen. In der Budapester Straße befinden sich zwei Fünf-Sterne-Hotels: Das bisher sogenannte Hotel InterContinental, dessen Eigentümer Dorint ist und der Pullman Schweizerhof. Beide Hotels werden der französischen Accor-Gruppe zugerechnet, dem größten Hotelunternehmen Europas.
Rechts die Rauchstraße, in der sich die Syrische Botschaft befindet. Das grüne Ensemble rechts gehört zu den Nordischen Botschaften. Nach der Wende beschlossen die Länder Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island eine gemeinsame Botschaftsanlage mit fünf eigenständigen Botschaften zu bauen. Lediglich das Gemeinschaftshaus (Felleshus) wird gemeinsam genutzt.
Links ist die Siegessäule mit der Viktoria, auch „Goldelse“ genannt, zu sehen. Sie wurde kürzlich restauriert und neu vergoldet. Die Siegessäule wurde nach dem Krieg 1870/71 errichtet und 1873 eingeweiht. Aus verschiedenen Kriegen sind erbeutete Kanonenrohre an ihr montiert. Unten dänische Kanonen von 1864, darüber österreichische von 1866 und dann französische von 1870/71.
Rechts die Klingelhöfer Straße hinauf befinden sich die Botschaften von Mexiko, Malta, Monaco, Malaysia, Luxemburg und Bahrain sowie die Partei Zentrale der CDU. Rechts das Gebäude der Konrad-Adenauer-Sitftung; daneben die Botschaft von Saudi-Arabien. Rechts das Canisius-Kolleg, unrühmlich bekannt durch die dort vor einiger Zeit aufgetretenen Missbrauchsfälle.
Der Bus fährt jetzt am Rande des Berliner Tiergartens entlang. Es ist das ehemalige Jagdrevier des Kurfürsten von Brandenburg. König Friedrich der Große war kein begeisterter Jäger, deshalb erhielt Knobelsdorff den Auftrag, einen Lustpark für die Bevölkerung anzulegen. Hier befand sich vor dem Krieg das sogenannte Diplomatenviertel. Seit einigen Jahren ist es wieder erstanden: Das Gebäude rechts ist die Japanische Botschaft, erbaut 1938 bis 1942. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und stand jahrzehntelang leer. Das Gebäude war danach nicht mehr zu retten, weshalb Japan einen kompletten Neubau in altem Stil vornahm. Blickt man in die Hiroshimastraße zwischen Japanischer und Italienischer Botschaft, ist die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate sowie die im Bau befindliche Griechische Botschaft zu erkennen. Hier befinden sich auch die Landesvertretungen von Bremen und Nordrhein-Westfalen. Die Italienische Botschaft steht ebenfalls an der Ecke zur Hiroshimastraße. Sie wurde in der Zeit von 1938 bis 1942 erbaut und schon 1942 wurde ein Teil des Hauses durch Bomben zerstört. Eine offizielle Einweihung des Baues konnte damals nicht mehr stattfinden. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Gebäude 2002 restauriert und wird jetzt für Verwaltung und Repräsentation sowie als Wohnsitz genutzt. Einem Gerücht zufolge soll Adolf Hitler das Gebäude der Botschaft seinem Freund Benito Mussolini geschenkt haben. Gegenüber von der Italienischen Botschaft befindet sich der Komplex der Türkischen Botschaft. Anschließend ist die Botschaft von Südafrika zu sehen, die 2003 eröffnet wurde. Dann folgt die Indische Botschaft, die mit dem gleichen roten Sandstein erbaut wurde, wie das Rote Fort in New Delhi. Daneben befindet sich die Landesvertretung Baden-Württemberg.
An der Ecke Stauffenbergstraße, das grüne Gebäude, ist die Österreichische Botschaft, die 2001 eingeweiht wurde. Rechter Hand in der Stauffenbergstraße befindet sich die Gedenkstätte Deutscher Widerstand zum Gedenken an das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944. Die beteiligten Offiziere wurden degradiert und damit der Militärgerichtsbarkeit entzogen. Der „Volksgerichtshof“ unter Roland Freisler verurteilte sie dann zum Tode durch Erhängen.
Gegenüber befindet sich das Vier-Sterne-Hotel „Maritim“; es wurde im Jahr 2005 erbaut. Der Bus biegt jetzt rechts ein und kommt an der Philharmonie vorbei, von den Berlinern auch „Zirkus Karajani“ genannt; schließlich war Herbert von Karajan lange Jahre Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Die Philharmonie wurde von 1960 bis 1963 durch Hans Scharoun asymmetrisch und zeltartig mit einem pentagonalen großen Konzertsaal mit unregelmäßig ansteigenden Logenterrassen erbaut, sodass sich die Bühne in der Mitte befindet. Daneben der Konzertsaal, die sogenannte „Kleine Philharmonie, die zwischen 1984 und 1987 entstanden und mit dem großen Saal der Philharmonie verbunden ist. Rechts befindet sich das Musikinstrumenten-Museum, das derzeit rund 3.200 Musikinstrumente vom 16. bis 21. Jahrhundert besitzt, davon sind 800 Instrumente ausgestellt. In Fahrtrichtung ist die Kirche St. Matthäi zu sehen, nach einem Entwurf von August Stüler 1846 für eine großbürgerliche Gemeinde erbaut, die in den Häusern der Umgebung wohnte. Auch der Enkel des deutschen Kaisers, Prinz Louis Ferdinand, wohnte in seinen Jugendjahren in diesem Viertel. Die Wohnhäuser wurden jedoch für den Bau der Nord-Süd-Achse der künftigen Welthauptstadt Germania abgerissen. Den Rest besorgte der Krieg.
In der Matthäi-Kirche wurde am 15. November 1931 Dietrich Bonhoeffer als Pfarrer in sein Amt eingeführt. Im Krieg stark zerstört, wurde die Kirche von 1956 bis 1960 wieder aufgebaut und stand lange allein auf weiter Flur. Etwas weiter entfernt ist der futuristische Bau der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe zu sehen, in der Kunst des 20. Jahrhunderts ausgestellt wird.
Wir kommen dann zum Potsdamer Platz, der während der Mauerzeit eine einzige Ödnis war, auf dem nur ein einzelnes Haus aus dem Jahr 1912 stand: Das Weinhaus Huth, dass in die Neubauten integriert wurde und in dem sich heute das Café Möhring befindet. Es gehörte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu den Bauten, die stehen geblieben waren: Die Halbruine eines der ehemals bekanntesten Hotels von Berlin, dem 1908 erbauten „Esplanade“, in dem Charlie Chaplin und Greta Garbo logierten und in dem Billy Wilder als Eintänzer arbeitete. 1972 wurden hier einige Szenen des Films „Cabaret“ mit Liza Minelli und Fritz Wepper gedreht. Beim Neubau des Sony Center stand das ehemalige Hotel im Wege. Da es jedoch mit seinem historischen Kaisersaal unter Denkmalschutz stand, konnte man es nicht einfach abreißen. Sony musste den Kaisersaal in das Sony-Center integrieren, wozu der Kaisersaal (so benannt nach Kaiser Wilhelm II., der hier oft dinierte) um 75 Meter verschoben (transloziert) wurde. Eine in Japan schon oftmals angewandte Methode für alte erhaltenswerte Bauten. Der Kaisersaal hatte allein 1.300 Tonnen Gewicht und wurde mittels Laufrollen und Luftkissen verschoben. Die Verschiebung kostete rund 75 Millionen D-Mark. Der ebenfalls noch erhaltene Frühstückssaal des Hotels Esplanade wurde in seine Einzelteile zerlegt und wieder zusammengebaut. In ihm befindet sich jetzt das Café Josty; eine Reminiszenz an den alten Künstlertreffpunkt am Potsdamer Platz.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Potsdamer Platz mit Fernbahnhof, Straßenbahn- und Omnibuslinien sowie der ersten Ampelanlage einer der verkehrsreichsten Plätze in Europa. Neben dem Weinhaus Huth, den Resten des Hotels Esplanade standen nach dem Krieg noch das Columbiahaus, das Haus Vaterland und einige weitere Gebäude, die am 17. Juni 1953, während der Volkskaufstandes in der DDR, angezündet wurden und niederbrannten. Lediglich das Weinhaus Huth blieb verschont. „Haus Vaterland“ an der Stresemann-Ecke Köthener Straße war in den Goldenen Zwanzigern Deutschlands größter Amüsierpalast mit dem „Löwenbräu“, dem „Wiener Café“, dem „Weinlokal Grinzing“ und den „Rheinterrassen“, in denen jede Stunde ein Gewitter stattfand. Haus Vaterland stand auf Ost-Berliner Boden und wurde 1976 abgerissen. Am Potsdamer Platz stand auch einmal das Vox-Haus, so benannt nach einer Schallplattenfirma, die hier ihre Tonstudios hatte, dass 1923 die Geburtsstätte des deutschen Rundfunks war. Der erste Rundfunksprecher war Alfred Braun (1888 bis 1978) mit seiner markanten Stimme: „Hier ist Berlin! Hier ist Berlin!“ Er wurde der erste Intendant des Senders Freies Berlin. Das Vox-Haus wurde 1971 gesprengt. An seiner Stelle steht heute die Staatsbibliothek. Links ist das Sony Center mit sieben Gebäuden zu sehen, zu denen auch der 103 Meter hohe Bahntower gehört. Das Zeltdach soll den heiligen Berg Fujisan in Japan symbolisieren. Im Sony Center befindet sich das im Jahre 2000 eröffnete Filmmuseum. Am Potsdamer Platz finden Sie auch die Spielbank, das Theater, in dem die Eröffnung der Berlinale sowie die Vorführung der Wettbewerbsfilme stattfindet und die Arcarden, eine große Einkaufspassage auf zwei Ebenen.
Rechts der verklinkerte Kollhoff-Tower Potsdamer Platz Nr. 1, so benannt nach seinem Architekten. Der schnellste Fahrstuhl Europas fährt zu einer offen begehbaren Aussichtsplattform. Hier gibt es auch ein Café und eine Sonnenterrasse. Links steht das Beisheim-Center mit hochpreisigen Wohnungen und Büros sowie dem Hotel Ritz-Carlton, 2004 eröffnet.
An den Potsdamer Platz schließt sich der Leipziger Platz an, der bis 1867 durch die Berliner Zollmauer vom Potsdamer Platz getrennt war. Links das Gebäude der Kanadischen Botschaft am Leipziger Platz. Der Platz wurde in der Zeit von 1732 bis 1738 als Oktogon angelegt und mit repräsentativen Wohnhäusern bebaut. Seinen Namen erhielt er 1814 zur Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig von 1813.
Rechts das Bundesratsgebäude, das eine wechselvolle Geschichte hat. Es wurde 1737 als Palais erbaut, 1746 zum Betrieb einer Seidenmanufaktur übernommen, 1750 von Johann Ernst Gotzkowsky nebst zwei weiteren anliegenden Grundstücken gekauft und ab 1763 als Königliche Porzellan Manufaktur Berlin betrieben, die sich heute in der Nähe vom S-Bahnhof Tiergarten befindet. Eines der Gebäude war dann von 1825 bis 1851 im Besitz der Familie Mendelssohn Bartholdy. Hier soll Felix Mendelssohn Bartholdy die Musik zum „Sommernachtstraum“ komponiert haben. 1856 wurde das Haus vom Staat für das Preußische Herrenhaus gekauft, das zusammen mit dem Abgeordnetenhaus die Legislative bildete. Das Haus wurde dann 1898 abgerissen, neu gebaut und 1904 eröffnet. Von 1921 bis 1933 tagte hier der Preußische Staatsrat, dessen Vorsitzender Konrad Adenauer war. 1935 wurde das daneben liegende Reichsluftfahrtministerium von dem Architekten Ernst Sagebiel errichtet, der auch den Tempelhofer Großflughafen schuf. Als Reichsminister für Luftfahrt residierte in dem Gebäude seit 1933 der ehemalige Jagdflieger aus dem Ersten Weltkrieg, Hermann Göring, der damals in dem jetzigen Bundesratsgebäude einige Räumlichkeiten für den Club der Flieger nutzte. Seit 2000 ist es Sitz des Bundesrats, der hier zwölfmal im Jahr tagt. Im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium befindet sich jetzt das Bundesfinanzministerium.
Der Bus biegt nach links in die Wilhelmstraße ein. Rechts an der Ecke Mohrenstraße liegt die Botschaft von Tschechien; auf der gegenüberliegenden Seite stand an der Voxstraße die Reichskanzlei mit ihren Bunkeranlagen. Der rote Marmor, mit dem die U-Bahn-Station Mohrenstraße ausgekleidet ist, soll aus der Reichskanzlei stammen. In dem neuen Gebäude rechts residiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. In Fahrtrichtung links ist die Rückseite des berühmten Hotels Adlon zu sehen, links daneben die Botschaft der USA, die unmittelbar neben dem Brandenburger Tor steht. Geradeaus ist die Fahne der Britischen Botschaft zu sehen. Die Straße ist aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Der Bus fährt rechts um die Ecke. Links ist das Areal der Russischen Botschaft mit seiner Rückseite zu sehen. Der Haupteingang befindet sich auf der Straße Unter den Linden auf der anderen Seite. In Fahrtrichtung links ist der Eingang zur Komischen Oper in der Behrenstrasse, die bis 1944 Metropol-Theater hieß. 1947 gründete der österreichische Regisseur Walter Felsenstein die Komische Oper in Ost-Berlin, die man bis zu seinem Tode 1975 auch „Felsenstein-Oper“ nannte. Er war die ganzen Jahre über Chefregisseur und Intendant des Hauses.
Der Bus biegt jetzt nach rechts in die Straße Unter den Linden ein. Ein Blick nach links streift auf der gegenüberliegenden Häuserseite das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds, von dem es zehn weitere in vielen Ländern gibt. Hier werden lebensechte Wachsfiguren von Personen aus historischer Zeit, aber auch von lebenden Menschen, wie Politiker, Sportler, Schauspieler oder Musiker ausgestellt. Wir fahren nun die Straße Unter den Linden entlang und sehen rechts das Kronprinzenpalais, 1663 unter Kaiser Friedrich II. erbaut. Nach Kriegszerstörungen wurde es 1968 rekonstruiert. Jetzt finden darin kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Das Kronprinzessinen-Palais daneben wurde 1733 erbaut und beherbergte das Opern-Café. Die Deutsche Oper, als Hofoper in den Jahren 1741 bis 1743 von Knobelsdorff erbaut, wurde im Krieg ebenfalls stark beschädigt und von 1951 bis 1955 neu aufgebaut. Derzeit wird das Gebäude komplett modernisiert, weshalb die Aufführungen der Staatsoper jetzt im ehemaligen Schiller-Theater in der Nähe vom Ernst-Reuter-Platz stattfinden. Die Neueröffnung soll 2013/14 stattfinden.
Gegenüber von der Staatsoper ist die Humboldt-Universität zu sehen, die 1810 auf Anregung von Wilhelm von Humboldt gegründet wurde. Das Gebäude wurde ursprünglich als Palais für Prinz Heinrich von Preußen 1748 bis 1766 erbaut. Daneben ist die Neue Wache zu sehen, die von 1816 bis 1818 als Wachhaus für die Wache des Königs errichtet wurde. Der erste Aufzug der Wache mit Musik erfolgte anlässlich des Besuchs von Zar Alexander von Russland 1818. Heutzutage dient die als Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Rechts Unter den Linden Nr. 1 steht das Kommandantenhaus, ehemals das Wohnhaus des Kommandanten der Berliner Garnison, erbaut 1795/96. Es wurde von der Bertelsmann AG 2003 originalgetreu rekonstruiert und von ihr für Veranstaltungen genutzt. Die Innenräume sind ganz modern und entsprechen den heutigen Ansprüchen.
Dom - Spree - Wasser : Berlin - Nun überquert der Bus einen Arm der Spree. Von hier fahren zahlreiche Schiffe, mit denen man Berlin vom Wasser aus erkunden kann. Auf dem freien Platz rechts, gegenüber dem Berliner Dom stand einmal das Berliner Stadtschloss, das 1950 auf Anordnung der DDR-Regierung gesprengt und abgetragen wurde. Zur 750-Jahr-Feier von Berlin ließ man das „Haus des Volkes“, auch „Erichs Lampenladen“ genannt, bauen, das wegen der hohen Asbestbelastung in den letzten Jahren abgetragen wurde. Hier soll das Schloss wieder erstehen, jedoch nur die Fassade in altem Stil. Verschiedene Museen aus Dahlem sollen das Haus dann später nutzen. Zwischen den beiden Spreearmen steht die 2011 erbaute Humboldt-Box, die neben einer Aussichtsterrasse mit Restaurant über drei Ausstellungsebenen verfügt. Die Ausstellungen informieren über die Gestaltung des Schlossplatzes sowie über die zukünftigen „Bewohner“ des Humboldt-Forums.
Gegenüber steht der Berliner Dom, von 1894 bis 1905 im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut. Er wird als evangelisches Gotteshaus nicht nur für Gottesdienste, sondern auch anlässlich von Staatsakten und neuerdings ebenfalls für Schauspielaufführungen mit christlichem Hintergrund genutzt, so auch für den „Jedermann“.
Rechts ist im Hintergrund das Berliner Rathaus zu sehen, besser bekannt als „Rotes Rathaus“, wo der Regierende Bürgermeister von Berlin seinen Amtssitz hat. Rechts ist die Marienkirche zu sehen, die erstmals 1292 urkundlich erwähnt wurde. Es ist eine der ältesten Kirchen von Berlin. Dahinter ist der Fernsehturm mit seinem drehbaren Restaurant zu sehen, der am 3. Oktober 1969 in Betrieb genommen wurde und 368 Meter hoch ist.
Jetzt befinden wir uns in dem ältesten Teil von Berlin, dem Nikolaiviertel, das von der DDR-Regierung zur 750-Jahr-Feier 1987 rekonstruiert wurde. Typisch für das Altberliner Milieu sind die engen Gassen und kleinen Gaststätten. In seiner Ursprünglichkeit erhalten ist noch die Gaststätte „Zur letzten Instanz“. Es ist das älteste Restaurant Berlins. Das Gebäude wurde erstmals 1561 erwähnt; ein ehemaliger Reitknecht des Kurfürsten eröffnete hier 1621eine Branntweinstube. An dem historischen Kachelofen aus Majolika-Kacheln soll schon Napoleon Bonaparte gesessen haben. Er besetzte 1806 Berlin, weshalb Königin Luise mit ihren Kindern nach Königsberg floh. Wahrzeichen des Nikolaiviertels ist die spätgotische Nikolaikirche aus dem 14. Jahrhundert mit den beiden spitzen Türmen. Nach der Säkularisation war hier der bekannte Kirchenlieddichter Paul Gerhardt von 1657 bis 1667 als protestantischer Pfarrer tätig. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört, jedoch von 1980 bis 1983 nach alten Plänen wieder vollständig aufgebaut. Sie wird jetzt für Ausstellungen und Konzertveranstaltungen genutzt.
Blick auf das Rote Rathaus von Berlin
Frage: Warum heißt das Rote Rathaus Rotes Rathaus? Wer es weiß, sendet uns eine Mail, wir halten Preise parat. Ihr ReiseTravel Team: feedback@reisetravel.eu
Rechts ist der Bahnhof Alexanderplatz zu sehen, so benannt nach Zar Alexander I. von Russland, der 1805 mit seiner Gemahlin Charlotte zu Besuch in Berlin war. Davor wurde die Fläche zum einen Teil aus Marktplatz und zum anderen Teil als Paradeplatz genutzt. Die Berliner nennen ihn kurz „Alex“ und jeder weiß Bescheid.
Rechts ist der Bahnhof Alexanderplatz zu sehen, so benannt nach Zar Alexander I. von Russland, der 1805 mit seiner Gemahlin Charlotte zu Besuch in Berlin war. Davor wurde die Fläche zum einen Teil aus Marktplatz und zum anderen Teil als Paradeplatz genutzt. Die Berliner nennen ihn kurz „Alex“ und jeder weiß Bescheid.
Nun heißt es „Endstation! Alles aussteigen!“
Sehr gehrte ReiseTravel User, liebe Besucher Berlins, ich hoffe, meine Stadtrundfahrt mit dem Bus M 200 fand Anklang. Besuchen Sie doch einmal in die Deutsche Hauptstadt, und fahren mit dem Bus durch unsere Stadt.
Ihre Reiseleiterin
Edelgard Richter
Ein Beitrag für ReiseTravel von Edelgard Richter / Dela Press.
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