Pisa

Vom Busparkplatz geht es an unzähligen Souvenirständen entlang und dann steht man plötzlich vor dem Platz der Wunder, der Piazza dei Miracoli mit Kathedrale, dem Schiefen Turm und der Taufkirche.

Alle Bauten sind mit weißem Carrara-Marmor verkleidet, was sie perfekt vereint. Fotos werden von vielen Touristen vom schief stehenden Turm geschossen, sie strecken die Arme aus, so als ob sie den Turm stützen. Fast jeder kennt den weltweit bekannten Turm.

Schiefer Turm Pisa

Schiefer Turm Pisa by Gabi Draeger ReiseTravel.eu

Warum steht der Turm eigentlich schief? Schon kurz nach Baubeginn 1173, als das dritte Stockwerke fertiggestellt wurde, neigte sich der Turm nach Süden, denn er wurde auf sandigem und lehmigen Boden, auf Schwemmland gebaut. Beim Weiterbau wurde auf der Nordseite schwereres Baumaterial verwendet. Aber als der siebte Stock fertiggestellt wurde, musste der Bau 1278 wieder gestoppt werden. Erst 100 Jahre später konnte der Glockenturm fertiggestellt werden. 1993 mussten auf der Nordseite 600 Tonnen Bleibarren als Gegengewicht und Stahlbeton eingebaut werden. Der Erdboden wurde an der Nordseite abgetragen, damit sich die Schieflage verringert und Stahlseile wurden um den Turm gespannt. Nun steht der Kampanile noch immer schief, ist aber nicht mehr einsturzgefährdet. Natürlich wollte man als Ergebnis keinen geraden Turm. Nach 294 Stufen im Turm hat man vom 55 Meter hohen Turm einen guten Blick über die Altstadt von Pisa. Der Schiefe Turm von Pisa ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe.

Schiefer Turm Pisa

Schiefer Turm Pisa by Gabi Draeger ReiseTravel.eu

Der Dom Santa Maria Assunta

Im 11. Jahrhundert war Pisa eine Hafenstadt am Meer und eine mächtige und reiche Seefahrer Republik. Durch den Seesieg über die Sarazenen haben die Pisaner in Sardinien reiche Beute gemacht und sie für ihren Dombau verwendet. Dazu gehören auch die mächtigen Säulen in der Mitte, des fünfschiffigen Doms. Sie wurden von Sardinien auf Galeeren nach Pisa gebracht.  Die Highlights im Dom sind die Marmorkanzel von Giovanni Pisano, das Mosaik in der Apsis mit Christus zwischen Maria und Johannes und das Grabmal von Kaiser Heinrichs VII. Die Taufkapelle mit ihren 54 Meter Höhe und einen Umfang von 107 Metern, sie ist eine der größten Taufkirchen der Christenheit. Auch sie steht schief, da sie so mächtig ist, fällt es aber nicht so auf, wie bei dem Kampanile.

Altstadt von Pisa

Das Leben in Pisa wird vor allem auch durch die Touristen, die aus aller Welt kommen und den rund 40.000 Studenten bestimmt. Die Altstadt ist Fußgängerzone, nur Pferdekutschen, einige Lieferautos und Fahrradfahrer drängeln sich zwischen die Besucher der Stadt. Alle Cafés und Restaurants haben Tische und Stühle unter Sonnenschirmen in der Fußgängerzone platziert. Die Piazza dei Cavalieri, der Platz der Ritter, beeindruckt mit ihren Bauten aus der Renaissance, sie ist einer der schönsten Plätze der Renaissance in Europa. Hier haben die Medici, die nicht nur in Florenz, sondern auch in Pisa regiert haben, ihre Macht demonstriert. Der Palazzo Cavalieri wurde im Auftrag der Medici als Sitz für die Ritter des Steppphansordens umgebaut. Die Ritter hatten die Aufgabe die Sarazenenüberfälle abzuwehren und außerdem sollten sie die Macht der Medici-Fürsten in Pisa sichern. Heute ist in dem mit Wappen geschmückten und mit Sgrafitti dekorierten Haus eine Eliteuniversität untergebracht, die Napoleon einst ins Leben gerufen hat. Hier studieren 200 begabte Studenten, davon müssen 150 aus Italien sein, die nach einer Aufnahmeprüfung kostenlos studieren dürfen.

Spaziergang zum Arno und ins Ristorante

Am Uhrenturm vorbei geht es für einen Abstecher zum Arno, zum Garibaldi Platz. Garibaldi war Freiheitskämpfer, er hat 1861 Italien vereint. Das Ristorante mit seinem schattigen Garten ist der nächste Stopp. Es gibt zuerst eine Zucchinisuppe, Lasagne und Pasta mit Steinpilzen. Der Hauptgang ist Fritto Misto aus Tintenfischen und Scampis und als Nachtisch wird ein leckeres Tiramisu-Eis serviert. Natürlich kommt zum Abschluss ein Espresso. Nach dem opulenten Mahl gibt es noch genug Zeit um auf eigene Faust Pisa zu entdecken, dann geht es mit dem Bus wieder nach Montecatini zurück.

Pisa: http://www.pisaunicaterra.it/en/

Lucca Schiefer Turm Pisa by Gabi Draeger ReiseTravel.eu

Lucca - Stadtmauer und Amphi-Theater

Lucca ist genauso wie man sich eine toskanische Stadt vorstellt. Der mittelalterliche Stadtkern ist vollständig mit einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Betritt man Lucca muss man durch eines der Stadttore gehen. Hier geht alles einen Zacken ruhiger zu als in Florenz, Pisa oder Siena. Die vier Kilometer lange Stadtmauer wurde mit Bäumen bepflanzt und lädt zum Spazieren gehen, joggen oder Fahrrad fahren ein. Am meisten Spaß macht es jedoch durch die Gassen zu schlendern und Kirchen, Paläste, Türme und Plätze zu entdecken. Zwischendurch kann man immer wieder einen Stopp in einer der vielen Pasticcerias einlegen für die Lucca so bekannt ist. So kann man bei einem Espresso zum Beispiel in der Pasticceria Pinelli eine der vielen süßen Köstlichkeiten testen. Am Piazza Napoleone residierte Elisa Baciocchi, die Schwester Napoleons im Palazzo Ducale. Sie war nicht sehr beliebt in Lucca. Maria Louisa von Spanien, Herzogin von Lucca, dagegen war sehr beliebt. Ihr zu Ehren steht in der Mitte des Platzes ein Denkmal.

Am Platz der Ketten und Puccinis Geburtshaus

Der Piazza Michele wird auch Kettenplatz genannt, hier ist das lebendige Zentrum im Herzen der Altstadt von Lucca. Es ist der Lieblingsplatz der Lucceser, hier zeigt man sich und hier trifft man sich. Die Kirche San Michele Foro auf dem Platz ist aus dem 15. Jahrhundert. Ihre weiße und reich verzierte fünfstöckige Fassade, wird von einer großen Erzengelstatue gekrönt, sie sieht aus wie Zuckerbäckerei. Gleich in der Nähe können Puccini-Fans noch einen Blick auf sein Geburtshaus werfen. Puccini hat die weltberühmten Opern wie Tosca, La Bohème und Madam Butterfly komponiert. Im Museum sind Möbel, Noten und sein Pianoforte zu sehen.

Den Römern auf der Spur

Am Piazza del Anfiteatro spürt man den Hauch der Geschichte. Hier stand in römischer Zeit ein Amphitheater, das heute noch die ovale Form des Platzes zeichnet. Der Platz ist mit Wohnhäusern mit grünen Fensterläden umgeben, die im Mittelalter über den Mauern der Arena Häuser errichtet wurden. 

Ein Kreuz geht auf Reisen

Man kommt nicht umhin noch einen Blick auf den Dom San Martino zu werfen. In einem Marmortempel ist das berühmte Holzkruzifix „Volto Santo“ aus dem 11. Jahrhundert zu sehen. Eine Legende erzählt, dass das Kreuz vom heiligen Nikodemus geschnitzt wurde und im 8. Jahrhundert vom Orient auf einem unbemannten Boot nach Italien gebracht worden ist. Es wurde in der Toskana an den Strand gespült und wurde von dort auf einem führerlosen Ochsenkarren nach Lucca gebracht.

Lucca: http://www.turismo.lucca.it/ - www.luccaturismo.it

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Gabi Draeger by ReiseTravel.euUnsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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