Trondheim | Unbekanntes Norwegen |
Reise zu Lifestyle Events in Trondelag
Von Adlern und Anglern: Von Trondheims Flugplatz Vaernes im mittleren Norwegen sind es gute drei Stunden Busfahrt auf der Küstenstraße E6 bis Steinkjer und die Landschaft ist nur schön, sattes Grün, glitzernde Seen, dazwischen einige Hügel und Flüsse, die ganze Gegend strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Noch ca. ½ Stunde auf der Küstenstraße FV17 und wir erreichen die Ortschaft Lauvsnes im nördlichen Trondelag.
In den bunt angestrichenen Holzhäusern des „Zanzibar Inn“ beziehen wir Quartier und sind früh im Bett, denn am anderen Morgen geht es zeitig raus. Am Bootssteg wartet schon der „Adlermann“ Ole Martin Dahle mit seinem Schlauchboot und wir fahren in eine verwirrende Inselwelt, begleitet von kreischenden Möwen, die während der schnellen Fahrt sich geschickt Futter aus der Hand oder sogar aus einer Tasse holen. Nahe am Ufer einer Felswand verschwinden die Möwen, Ole wirft eine Makrele ins Wasser, kurz darauf löst sich ein Schatten und kommt immer näher, Europas größter Vogel, ein Seeadler, kreist kurz und holt sich den Fisch. Zu Oles Überraschung kommt ein zweiter Weißschwanzadler, schnell noch einen Fisch ins Wasser und der wird auch gleich geschnappt, Ehepaar Adler hat sein Frühstück bekommen. Das macht der Adlermann jeden Morgen, er kennt seine Vögel genau und nicht nur diese. Inzwischen ist Ole Martin Dahle weltbekannt, er betreut und bewacht auch andere Adlerpaare und kennt sich bestens in der Vogel- und Tierwelt der Gegend aus. Tierfotografen, Film- und Fernsehteams vertrauen sich ihm an, da sind gelungene Aufnahmen garantiert.
Nach dem Frühstück wechseln wir das Boot und fahren irgendwohin hinein in die verwirrende Welt aus Buchten, Inseln und Landzungen, ich würde nie wieder zurückfinden. „Hier ist ein guter Platz“, sagt der Kapitän, wir werfen die Angeln aus und hoffen auf große Fische wie Dorsch, Steinbutt, Schellfisch, Seewolf, Rotbarsch usw. Kurz darauf zuckt es schon und schnell hole ich die Schnur ein, leider aber kein Fisch dran, ich habe nur die Angel des Nachbarn gefangen. Es wird entwirrt und bald darauf beißen tatsächlich ein paar Makrelen an, aber den nächsten 120 kg schweren und zwei Meter großen Heilbutt, der hier kürzlich gefangen wurde, überlassen wir den Profianglern und fahren zurück. Vor dem Mittagessen hören wir noch von einigen deutschen „Angelsachsen“ gespannt Fanggeschichten und es ist wahrlich kein Latein, im „Fischhaus“ sehen wir die Erfolge des vergangenen Tages, die großen Fische werden hier gekonnt zerlegt und für zuhause eingefroren. Wir bekommen eine Vorstellung, welches Paradies sich hier und überall im Trondelag für Angler auftut, die Unterkünfte des „Zanzibar Inn“ sind voll belegt.
Aktivitäten und Fischergeschichte
Später wechseln wir wieder das Boot und fahren mit Tore Kristian Aune in den „Flatanger-Archipel“ eine stille Bucht, wo wir die Aktivitäten seiner Firma „Folla Aktiv“ ausprobieren können. Klettern wollte keiner, aber wer möchte, kann hier nun mit dem Kajak durch die Gegend paddeln oder sich in Neopren-Anzüge kleiden und tauchen. Das Wasser hat gute 15 Grad, also nicht mal so unangenehm. Wie überhaupt im ganzen Trondelag es nie so richtig kalt wird, selbst im Winter nicht. Schnee gibt es wenig und zufrieren tut hier auch nichts, zu verdanken ist das dem Golfstrom, der an der Küste entlang streicht.
Etwas wackelig sind die Boote schon, aber es macht Spaß und bald ist man sicherer, bis auf Martin, der kippt um, alles nass, auch das Telefon. Inzwischen sind die Taucher zurück und bringen große Jakobsmuscheln mit, von denen man sagt, die von hier seien geschmacklich die Besten der Erde. Das testen wir gleich und tatsächlich, nie habe ich besser schmeckende pure rohe Jakobsmuscheln gegessen, mit ein wenig Zitrone und Pfeffer schmecken sie noch mal so gut. Schön, dass eine Flasche guten Weißwein den grandiosen Genuss begleitet. Wir schauen uns noch den Leuchtturm „Ellingrasa Fyr“ von 1888 an der gerade zu einer hübschen kleinen Herberge umgebaut wird, traumhafte Blicke aus den Fenstern in die Ozean-Landschaft. Hier muss Urlaub wunderbar sein, schön ruhig und ohne Nachbarn, besonders die Sauna mit Meerblick spricht an.
Wir fahren weiter zur unter Denkmalschutz stehenden Inselwelt von Sor-Gjaeslingan mit einem kleinen Fischerdorf, das früher mal zur Fischfangsaison mehr als 4000 Bewohner hatte, heute ist die ganze Landschaft ein Museum. Ein Kulturmilieu, das ausgewählt wurde, um die Geschichte der „Fiskevaere“ in Norwegen als wichtigen Teil der Küstenkultur zu erzählen. Wie hingetupft in grüner Landschaft aus Inseln, Holmen, Schären und Felsen liegen vereinzelt die roten Häuser zwischen den Trockengestängen für den Dörrfisch und den blanken Felsenklippen, wo der Klippfisch getrocknet wurde. In den winzigen Hütten mit Gras auf den Dächern lebten vor gut 100 Jahren die Fischer, die zur Winterzeit hier ihrem schweren Beruf nachgingen, die Frauen kümmerten sich um Landwirtschaft und Viehzucht, bewohnt ist die Gegend schon seit gut 4.500 Jahren. Innen ist die Zeit stehen geblieben, besonders interessant das Haus und der Laden des reichsten Bürgers, es sieht so aus, als sei er gerade mal kurz weggegangen. In den Regalen liegen noch Produkte und Gegenstände, manches kommt einem bekannt vor. Alte Fotos zeigen harte Arbeit und harte Gesichter, einfach war das Leben nicht auf den Booten, in der Salzerei und der Lebertran-Fabrik.
Lachsfarmen, Küstenkultur und ein Kochwunder
Heute ist die Arbeit wesentlich leichter und auf dem Weg nach Rorvik besuchen wir nahe der Insel Bondoya die moderne Lachsfarm Salmo Nor. Die ist riesig, produziert im Jahr 10.000 Tonnen Lachs, das entspricht ca. 2.5 Millionen Mahlzeiten, kommt aber mit 25 Mitarbeitern aus. In kleinen Plastikkisten wachsen die Lachseier heran, danach kommen die kleinen Fische in große Bottiche, wo weiterwachsen, Fütterung und Aufzucht regelt der Computer, aber ohne den Fachverstand der Mitarbeiter geht es nicht. Sind sie groß genug, werden sie in ein spezielles Schiff umgeladen und in riesige runde Freigehege draußen im Meer umgesiedelt, wo sie weiter wachsen, um später „geerntet“ zu werden. Kaum zu glauben, aber wahr, jeder einzelne Fisch wird vorher gescannt und fotografiert, man weiß also genau, wie viele Fische raus gehen. Auf schwankenden Stegen schauen wir auf die Millionen schon großer und dicker Lachse, wie sie durch das Wasser schnellen, hin und wieder raus springen und ein paar Meter auf der Wasseroberfläche gleiten. Wegen des regen Wasseraustausches ist die Gegend für die Fischfarm gut geeignet. Umweltprobleme hat man, nach Misserfolgen und zu viel Antibiotikaverbrauch in der Mitte der 80er Jahre, nun wohl besser im Griff. Und was gibt es zu essen am Abend? Richtig! In Rorvik beziehen wir Quartier im „Kysthotellet“, endlich wieder festen Boden unter den Füßen, 5 verschiedene Boote an einem Tag hatte ich auch noch nicht.
Ein weiteres Museum „Nationales Museum für Küstenkultur Norveg“ steht am nächsten Tag auf dem Plan, das beschäftigt sich mit der 10.000 Jahre alten Geschichte der norwegischen Küste. Ein preisgekröntes hochmodernes Gebäude des isländischen Architekten Gudmundur Jonsson auf Stelzen im Meer, direkt am Hafen. Hier gibt es eine liebevoll und interessant zusammengestellte Dauerausstellung „Das Land am großen Meer“ über die Geschichte und die Bedeutung der Fischzucht als Wirtschaftszweig und das Leben der Menschen damit durch die Jahrhunderte. Zwei Damen vom Museum begleiten uns freundlich und kompetent die nächsten Tage bei weiteren Besichtigungen. Ein ganz besonderes Erlebnis aber ist das kleine Restaurant im Museum und dort der grandiose Koch Andreas Holmboe. Ein noch junger Spitzenkönner auf seinem Gebiet, bei dem man in den raffinierten und fantastisch gut schmeckenden Kompositionen die Liebe zu Lebensmitteln und zu den Gästen deutlich spürt. Unter seinen Händen, zusammen mit seiner kleinen Mannschaft, werden aus glitschigem Meeresgetier wahre Köstlichkeiten, perfekt im Geschmack und Aussehen, selten habe ich so gut gegessen. Er wird uns in den nächsten Tagen zum Glück noch einige Male mit seiner Genialität erfreuen. Ich glaube, er hat eine große Zukunft vor sich. Wir gehen noch mal in die Vergangenheit, besichtigen die alte Handelsstation „Berggarden“ mit angeschlossenen Funktionshäuser und lassen uns von „Sara“, einer Frau aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, anschaulich Geschichte und Geschichten aus dem täglichen Leben damals erzählen.
Die besondere Insel Leka
Dann geht es wieder aufs Boot und wir fahren hinaus zu den mehr als 6.000 Inseln bis hin zur größeren hoch aufragenden felsigen Insel Leka, die 4 bis 5 Millionen Jahre alt ist, gebildet hat sich das Gestein aber schon vor gut 500 Millionen Jahre. Dort holt uns der örtliche Schulbus ab und bringt uns zu den ganz besonderen Attraktionen des „Geologischen Nationalmonuments“. Leka ist bekannt für seine speziellen geologischen Strukturen, weil sie einst Teil des mittelatlantischen Rückens war und total anders ist als ganz Norwegen. Dementsprechend gibt es interessante Felsformationen in meist roten Farben, zerrissene Felsspitzen, Teile des uralten Meeresbodens und die 1912 entdeckte Höhle „Solsemhula“ mit Höhlenzeichnungen aus der Bronzezeit. Die Malereien müssen aber erst erarbeitet werden und so quälen wir uns auf kaum erkennbarem Pfad den steilen Berg hinauf bis auf 70 Meter Höhe. In der relativ kleinen und nur 40 m langen Höhle stehen wir dann gebannt vor den manchmal kaum erkennbaren Zeichnungen, von denen man bis heute nicht genau weiß, was sie eigentlich genau darstellen. Auf zwei Seiten erkennen wir ein Sonnenkreuz und 12 verschieden gestaltete menschliche Figuren, männlich und weiblich, zum Teil durch Striche miteinander verbunden. Ausgeführt in roter Farbe, von der man auch nicht weis, aus was sie gemacht ist und warum sie sich im feuchten Klima mehr als 4.000 Jahre gehalten hat. Besuchen kann man die Kultstätte nur nach Voranmeldung und mit Führer. Tief beeindruckt verlassen wir die Höhle, schauen uns auf dem Rückweg noch im „Steinzentrum“ eine geologische Sammlung aus aller Welt an, besichtigen zwei sehr schön gelegene Unterkunftsmöglichkeiten „Leka Motell und Camping“ und „Leka Brygge“ an. In beiden Einrichtungen möchte man gerne Urlaub machen, in den gemütlichen Zimmern, den großen Appartements oder den urigen Steinhütten, sehr schön eingerichtet mit allem Komfort lässt es sich gut aushalten. Mit direktem Zugang zum Meer, dort liegen verschiedene Boote bereit, nicht nur für passionierte Angler, die hier schon riesige Fische gefangen haben, wie ausgestellte Bilder beweisen. Beim Mittagessen, hervorragend vorbereitet und interessant als Picknick zelebriert von Andreas Holmboe, bekommen wir Geschichten erzählt, die es reichhaltig auf Leka gibt, vom Kleinkind, das vom Adler geraubt wurde, von lüsternen Trollen, überraschten Schwestern, einer fliehender Jungfrau, von König Herlaugs Grab (das es tatsächlich da gibt) und anderen Merkwürdigkeiten. Auf dem Boot zurück nach Rorvik wird es bald ganz ruhig, die Anstrengungen des erlebnisreichen Tages fordern ihren Tribut. Rechtzeitig zum Abendessen erreichen wir wieder das Norveg-Museum und freuen uns auf ein Abendessen vom Spitzenkoch, als Vorspeise feine Nudeln mit frischem Gemüse und einem gewürztem Schaum in Fischsuppe, Hauptgang ist ein bei Niedrigtemperatur gedünsteter Heilbutt mit Kartoffelpüree und einer roten Beete-Soße, sowie als Nachtisch Eis, kleine Krapfen und Moltebeeren (die es im Übrigen nur wild gibt), wieder eine richtige Gourmet-Erfahrung. Wir verlassen am Abend das freundlichste und gastronomische Museum in dem ich je wahr und begeben uns zum Hafen, denn dort werden wir um 21.00 Uhr auf einem ganz großen Schiff einchecken, wir fahren mit den „Hurtig-Ruten“ über Nacht zurück nach Trondheim.
Auf einem Schiff der Hurtig-Ruten
Dort liegen gleich zwei Schiffe der weltbekannten Linie, wir nehmen die „MS Richard With“, benannt nach dem Gründer der Linie. Ein Blasorchester schickt uns mit flotter Marschmusik auf den Weg, unter der hohen Brücke von Rorvik passen wir gerade durch, ein bisschen feeling wie San Franzisco unter der Golden Gate Bridge. Die Kabine ist schnell gefunden, klein, aber fein, die immer heftiger werden Wellen klatschen an das Bullauge. Draußen auf dem Oberdeck wird es bald ungemütlich, wir gehen lieber rein und nehmen noch einen Schlummertrunk in der Panorama-Lounge. Das ist allerdings preislich gesehen kein Vergnügen, ein Bier und ein Aquavit kosten locker mal mehr als 20 Euro, für Freunde alkoholischer Getränke ist Norwegen kein Paradies. Also zurück in die schwankende Kabine, trotz der Schaukelei und vieler unbekannter Geräusche schlafe ich dann doch gut. Genau um 06.00 Uhr werde ich wach, wir laufen in den Hafen der Stadt Trondheim ein. Nach einem ausgezeichneten Frühstück an Bord verlassen wir leider das Schiff, ich wäre gerne noch weiter damit gefahren.
Trondheim entdecken und erleben
Bei einem Stadtrundgang unter kundiger Führung entdecken wir die Stadt, die ist mit gerade mal 170.000 Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes und bietet sehr viele schöne Besichtigungsmöglichkeiten und Attraktionen. Besonders das auf einer Halbinsel gelegene Stadtzentrum, alles ist aber ruhig und unaufgeregt, keine Spur von Hektik, Charme einer Kleinstadt. Auf dem Bauernmarkt gibt es seltene Sorten von norwegischem Käse, Elchwurst und andere Spezialitäten zu kaufen, gerne hätte ich auch den tollen frischen Fisch mitgenommen, geht aber leider nicht. Auch hier sind die Preise, verglichen mit Deutschland doch recht hoch. Das bestätigt sich auch bei einem Bummel durch einen großen Supermarkt, leckere Sachen werden trotzdem gekauft. Es wird Samstagmittag und plötzlich sind die Fußgängerzonen stark belebt, als hätte man irgendwo eine Tür aufgemacht. Als Wikinger verkleidet laufen einige Gruppen herum, sammeln für irgendeine karitative Angelegenheit und schreien auf Kommando die Passanten an. Als die noch das Land beherrschten, hätte ich das gar nicht gerne erlebt. Wir flüchten in das norwegische Nationalheiligtum „Nidarosdomen“, die Kirche wurde schon um das Jahr 1070 erbaut. Wenig bekannt ist, dass schon wenig später Gläubige aus aller Herren Länder dorthin pilgerten, zum Grab des Heiligen Olaf, wichtigster Heiliger des Landes. Wo aber genau sein Grab ist, weiß niemand. Die alten Pilgerwege durch das Land sind heute markiert und bestens für Wanderer vorbereitet. Jedes Jahr wird von den verschiedenen Pilgerzentren eine gemeinsame Wanderung auf den „Pilegrimsleden“ von Oslo nach Trondheim organisiert. An der Außenseite des Domes gibt es eine große Wand mit Figuren und dank der kundigen Domführerin lernen wir viel Interessantes und Witziges über die dargestellten Personen. Ganz oben steht die neuere Figur des Erzengels Michael, der hat das Gesicht von Bob Dylan, dem Künstler gefiel das. Wir wandern weiter über die historische Stadtbrücke zu den Speicherhäusern, durch Bakklandet mit den alten Holzhäusern, schauen uns in Lademoen die alternative Szene an, die vielen Museen lassen wir heute aus, bestaunen aber den weltweit einzigen Fahrrad-Lift am Fuß einer sehr steilen Straße. Benutzt wird der aber eher nicht. Etwas außerhalb der Stadt gibt es einen Hügel mit einer schönen Aussicht auf die Stadt, bis hin zur ehemaligen Gefängnisinsel Munkholmen, malerisch quert gerade wieder ein großes Schiff der Hurtig-Ruten. Im Fischrestaurant „Agot Lian“ stärken wir uns mit einer Auswahl leckerer Fischgerichte, die werden nach alten Rezepten von der Halbinsel Fosen zubereitet.
Fosen und noch mal Küstenkultur
Da genau fahren wir anschließend hin, genau gegenüber von Trondheim. Dazu nehmen wir die Fähre von Flakk nach Rorvik, nicht zu verwechseln mit dem Rorvik vom Beginn der Reise. Das malerisch gelegene Küstenkulturmuseum „Kysten Arv“ erzählt die Geschichte der „letzten Wikinger“, das waren mutige Fischer, die bis ca. 1907 von hier bis rauf zu den Lofoten gut 1.000 km segelten oder sogar ruderten (!), um dort von Januar bis April den Winterkabeljau „Skrei“ zu fangen. Ein altes Boot ist ausgestellt, persönliche Habe und Arbeitsgeräte, Unterkünfte nachgebaut und gleich nebenan ist eine kleine Werft, wo diese Boote und Wikingerschiffe originalgetreu neu gebaut werden. Es ist ein wunderbar sonniger und warmer Tag, wir sitzen im Garten des Museums, um uns herum wuselt Anglerjugend und wir essen leckeres Eis. Auch ein Aquavit taucht auf und wird dankend genossen. Dann müssen wir zurück, Zeit für das Abendessen im Viertel „Solsiden“, einer ehemaligen Werftgegend, heute die Ausgehmeile der Stadt, ein Restaurant neben dem anderen, alle Bars und Cafés sind bis auf den letzten Platz gefüllt, hier pulsiert das Leben. Auf dem Weg dahin besichtigen wir noch die „ Aquavit-Bar Nr. 1“ in der Olaf Tryggvasonsgt. 24. Die bietet (fast) ausschließlich das norwegische Nationalgetränk in mehr als 50 Sorten an, gerne hätte ich die alle probiert. Ohne Meeresgetier geht kein Abendessen, also Miesmuscheln als Vorspeise, aber dann keinen Fisch mehr, sondern ein leckeres Steak, es wird ein langer Abend, diverse Getränke helfen dabei, auch Aquavit kommt wieder.
Musikalischer Abschied im Rockheim
Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen und zurück nach Deutschland fliegen, vorher aber besuchen wir noch „Rockheim“, das nationale Museum für Popularmusik. In einer Art Zeittunnel von der Musik der 50er Jahre über Pop und Rock bis heute ist Musikgeschichte sehr anschaulich dargestellt, erst da wird einem bewusst, wie viel Popmusik aus Norwegen kommt. Es gibt eine Technikabteilung mit Instrumenten, Mischpulten, Lautsprechern usw., eine Mediathek und schließlich kann man auch noch selbst spielen, ein virtueller Rockstar bewertet das dann. All das ist hochmodern elektronisch, spielerisch kann man Unmengen von Musik und Informationen abrufen und wirklich alles funktioniert ohne Probleme.
Die haben wir aber dann auf dem Flugplatz, erst mal nichts mit Abflug, kurz vorher war der Blitz eingeschlagen und hat alles lahmgelegt. Also in Norwegen bleiben? Wäre schön, aber leider haben die das dann wieder hingekriegt und wir müssen ungern zurück. Aber man kann ja jederzeit wiederkommen nach Norwegen, es gibt noch so viel zu entdecken!
Von Wolfgang Grüner, Journalist in Köln.
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