Potsdam | Auf einer Welle durch Potsdam |
Im letzten Jahr haben sich ein Fünftel der Deutschen bei inländischen Urlaubsreisen am, im und auf dem Wasser aufgehalten: Potsdam ist umgeben von Wasser
Das „Potsdamer Wassertaxi“ fährt als Schiff mit festem Fahrplan im Linienverkehr. Dieser Linienverkehr mit dem Schiff ist eine luftige Alternative zu Bus und Tram und verbindet zeitsparend die Havelufer auf dem Wasserweg. Fahrgäste können zwischen Potsdam und Sacrow an 7 Stationen ein - und aussteigen und auch ihre Fahrräder mitnehmen.
Ab ans Wasser, ab aufs Wasser, ab ins Wasser
Auf einer Welle durch Potsdam
Auch die Kanäle, eigentlich für die Berufsschifffahrt gegraben, haben sich zu attraktiven Reisezielen für Bootsurlauber entwickelt.
Dr. Volker Punzel ist Stadtführer in Potsdam, ein profunder Kenner der Stadt und ein umsichtiger Guide: „Geplant ist eine 12 km lange Fahrradtour, mit den thematischen Schwerpunkten „Radfahren durch das kulturelle Erbe der Stadt“, „Potsdamer Konferenz“ und „60 Jahre Mauerbau“. Die Tour führt uns durch den Park Babelsberg, über die Glienicker Brücke, zum Schloss Cecilienhof, Russische Kolonie Alexandrowka, zum Holländischen Viertel und endet am Alten Markt. Am zweiten Tag ist eine Bootsfahrt nach Sacrow zur Heilandskirche geplant. Diese Kirche zählt zu den beliebtesten Fotomotiven Potsdams, damals war sie Teil des Sperrgebiets der Berliner Mauer“.
Blick auf Schloss Babelsberg
Brücken gelten in der Architektur als verbindendes Element. Als Kalter Krieg und Mauer Potsdam und Berlin teilten, waren Brücken zwischen Ost und West besonders neuralgische Punkte.
Glienicker Brücke - Brücke der Einheit – Agentenbrücke – Filmkulisse
Die Brücke erlangte weltweite Berühmtheit
Quer über die Brückenmitte verläuft die Grenze. Sie wurde Schauplatz legendärer Agentenaustausche. Gleich mehrfach wurde dieser Grenzübergang während des Kalten Krieges genutzt, um Spione, der sich gegenüberstehenden Machtblöcke, auszutauschen. Der sowjetische Top-Spion Rudolf Iwanowitsch Abel, einer der bekanntesten und brillantesten Spione wurde an einem kalten Februarmorgen im Jahr 1962 gegen den amerikanischen Piloten Francis Gary Powers ausgetauscht. Abel spionierte seit dem Ende der 1940er Jahre die Atomgeheimnisse der USA aus, wurde 1957 in den USA enttarnt und zu 45 Jahren Haft verurteilt. Powers wurde bei einem Spionageflug über der Sowjetunion abgeschossen, gefangen genommen und verurteilt.
In den 1980er Jahren folgten weitere Austausch-Aktionen, bei denen mehrere Agenten die Fronten wechselten. Mit dem Mauerfall wurde die Brücke geöffnet und die Grenzanlagen vollständig abgebaut.
Medienspektakel Agentenaustausch
Als im Herbst 2014 Steven Spielberg auf der Glienicker Brücke die entscheidenden Szenen für seinen Hollywoodfilm „Bridge of Spies“ drehte, erstrahlte der Potsdamer Himmel über dem Filmset im hellen Schein der Scheinwerfer. Für einen Moment machte die Brücke eine Zeitreise in die Vergangenheit von 1962: Bridge of Spies – Der Unterhändler. Der Name des Films wurde in Anlehnung an die „Agentenbrücke“ gewählt. Die erste dieser Austauschaktionen bildet die reale Grundlage für die Filmhandlung. Regie Steven Spielberg.
Was am 10. Februar 1962 noch im Geheimen ablief, wurde in den 1980er Jahren zum Medienspektakel. 1985 und 1986 kam es zu weiteren Austausch-Operation, diesmal begleitet von internationalem Medienrummel und TV-Kameras. Verhaftete Agenten, freigekaufte Häftlinge und Dissidenten – alle überquerten auf der Glienicker Brücke die Grenze zwischen Ost und West. Der Agentenaustausch, der von dem US-Anwalt James B. Donovan verhandelt und von DDR-Anwalt Wolfgang Vogel vermittelt wurde, fand unter spektakulären Sicherheitsvorkehrungen auf der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Westberlin statt.
Die imposante Stahl-Fachwerk-Konstruktion stammt aus dem Jahr 1907, zuvor hatten allerdings bereits drei andere Brücken, an der gleichen Stelle, existiert. Nach 1949 stellte sie einen Grenzübergang von Potsdam nach West-Berlin dar. Ab 1952 wurde sie für den privaten Verkehr gesperrt. Nur die in Potsdam stationierten Streitkräfte der USA, Großbritannien, Frankreich – die MVM – Militärverbindungsmissionen, durften die „Güst“ – Grenzübergangsstelle benutzen und somit die Grenze passieren. Soldaten der in Potsdam stationierten Sowjet-Armee kontrollierten.
Die Glienicker Brücke - zwischen Potsdam und Berlin – ist ein Symbol für den Kalten Krieg zwischen den West-Mächten und dem Ostblock.
Spionagenetz
Nach dem Zweiten Weltkrieg zeichnete sich ab, dass die Siegermächte nun in einen „Kalten“ Krieg untereinander eintraten. Dabei standen sich der kapitalistische Westen und der sowjetische Osten scheinbar unversöhnlich gegenüber. Der „Machtkampf der politischen Systeme“ wurde nicht mit Soldaten, sondern mit Agenten und Spionen geführt. Es war das Zeitalter von Männern wie Rudolf Abel, einem sowjetischen Geheimpolizisten.
Buchtipp: Alliierte Militärmissionen. Duncker & Humblot Berlin.
Extra Stop
Direkt neben der Glienicker Brücke die „Villa Schöningen“ besuchen. Im historischen Garten kann eine Skulpturen-Ausstellung populärer Künstler besichtigt werden. An der Café Bar gibt es lecker schmeckende Torten und Kuchen. www.villa-schoeningen.de
Top Adresse für eine Übernachtung:
NH Voltaire Potsdam. Friedrich Ebert Straße 88, D-14467 Potsdam. www.nh-hotels.de Ein 4-Sterne-Hotel in der Potsdamer Innenstadt.
Nauener Tor - Mitten im Zentrum – City von Potsdam
Das Nauener Tor ist eines der drei erhaltenen Stadttore. Es wurde 1754-1755 erbaut und gilt als erstes Bauwerk neugotischen Stils in Europa.
Holländisches Viertel
Buya Ramen – ist eine angesagte Top Adresse im Holländischen Viertel der Landeshauptstadt. Ein Ort, um Geselligkeit in einer entspannten und temperamentvollen Umgebung zu erleben. Eine Atmosphäre, die anregt, Leute kennenzulernen und „das Leben mit hausgemachten Getränken und köstlichen Speisen "offline" zu nehmen“. Das Restaurant im Holländischen Viertel in Potsdam serviert japanische Suppen und „Sake Tonic“. Zum Wohle!
Buya Ramen Benkertstraße 19, hat sonntags bis donnerstags von 11 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 23 Uhr geöffnet. www.buyaramen.com
Wer aufhört, besser zu werden, hört auf, gut zu sein
„Das Wohlbefinden unserer Gäste liegt uns am Herzen. Deshalb haben wir uns mit dem Qualitätssiegel Service Qualität Deutschland in Brandenburg zertifizieren lassen. So stellen wir sicher, dass wir auch zukünftig optimalen Service bieten können“, informiert Raimund Jennert, Geschäftsführer Potsdam Marketing, im Gespräch. Jennert ist quasi der „oberste“ Tourismuschef der Landeshauptstadt.
Potsdam Marketing und Service GmbH, Babelsberger Straße 26, D-14473 Potsdam. www.potsdam-marketing.de - #deinpotsdam
Sehnsuchtsort Heilandskirche
Südlich des Dorfes Sacrow steht am Havelufer die Heilandskirche am Port von Sacrow, die auf einer Landzunge in den Fluss hineinragt. Die aufgrund ihrer Lage und ihres Stils außergewöhnliche Kirche, auch „Heilandskirche“ genannt, entstand 1844 als sakrales Gebäude im italienischen Stil. Mit freistehendem Campanile (Glockenturm) nach Zeichnungen, die der „Romantiker auf dem Thron“ Friedrich Wilhelm IV., entworfen hatte. Der „Architekt des Königs“ Ludwig Persius, erhielt den Auftrag zur Bauplanung.
Die Kirche liegt rund einhundert Meter unterhalb des kleinen Sacrower Schlosses und gehört zu dessen Schlosspark, den der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné ebenfalls in den 1840er Jahren weiträumig umgestaltete.
Heilandskirche und Schloss wurden nach der Wende in den 1990er Jahren restauriert und sind Teil der Potsdamer Havellandschaft, die von der Pfaueninsel bis nach Werder reicht und mit ihren Schlössern und Gärten als Ensemble, seit 1990 als Weltkulturerbe, unter dem Schutz der UNESCO steht.
Das malerisch zwischen Fontanes „Kulturstrom“ Havel, der sich hier zum Jungfernsee öffnet, dem Sacrower See und Wäldern eingebettete Dorf Sacrow gehört seit 1939 zum südwestlich gelegenen Potsdam. Die „Fuchsberge“ trennen es vom rund drei Kilometer nordöstlich gelegenen Kladow, einem Ortsteil von Berlin-Spandau.
Im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 wird Sacrow zum ersten Mal erwähnt. Da ist vom König und dem Wald noch keine Rede, die slawische Bezeichnung „za krowje“ deutet auf „hinter dem Gebüsch“. Der See davor gehört den Jungfern. Sie sind Benediktinerinnen aus Spandau, besitzen bis zur Reformation diverse Ländereien und neben diesem See in Sacrow auch eine Heide in Berlin.
Der Geist von Potsdam
Potsdam war und ist wohl noch immer eine Stadt mit Tradition. „Wer in alten, patriotischen Geschichts und Schulbüchern liest, der sieht sich bald eingehüllt vom Pulverdampf und Kanonendonner ruhmreicher Schlachten“, schreibt ein Kenner der Szene, Christian Graf von Krockow.
Erstmals 993 urkundlich erwähnt und Albrecht der Bär eroberte 1157 diesen Ort.
Bekannt ist der „Tag von Potsdam“. Am 21. März 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler von Deutschland erhoben. Später begann der II. Weltkrieg.
„Wir sind doch beste Freunde, jetzt hab' ich Angst dich zu verlieren. Und wenn ich dir was sage, hörst Du kaum zu“, lautet der Text im Song von Bibi & Tina, und dass Lied, könnte auch Potsdam meinen: Auf einer Welle durch Potsdam!
An den Potsdamer Seen, mit seinen Wäldern, finden sich zahlreiche versteckte Refugien, in denen man die Hektik des Alltags vergessen und in eine entschleunigte Welt eintauchen kann.
Ein Kurztrip geht schnell zu Ende.
Man sollte einfach Wiederkommen.
Bestimmt kommen wir wieder. „Es gibt noch viel zu Entdecken“, meint Dr. Volker Punzel. Ein perfekter Guide und Kenner der Stadt, von der GeschichtsManufaktur Potsdam. https://potsdam.presseclubpotsdam.com/ - https://www.geschichtsmanufaktur-potsdam.info/
Boote mieten: 7-Seen-Tour Marina am Tiefen See. Yachthafen, Bootsverleih, Restaurant, Café – Potsdam von seiner schönsten Seite. www.marina-am-tiefen-see.de – www.deinpotsdam.de
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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