Saana | Land der Königin von Saba |
Der Jemen ist das Land der Königin von Saba und des Weihrauches: Hier werden Erinnerungen an vergessene Kindheitsträume wach
Es war einmal: So beginnen nicht nur die Märchen aus Tausenundeinernacht. Ob Kara Ben Nemsi aus den Karl Mai Büchern oder im aktuellen Buch „Kampf der Piraten“. Der Duft Arabiens, Gewürze, Scheichs mit Haremsdamen sind magische Visionen.
Felix Arabia. Noch bis 1962 hatte nur der Iman das „Sagen“. Er ließ keine Fremden ins Land und seine Landeskinder nicht heraus. Dennoch wurde er vom Volk gestürzt und sein ehemaliges Wohnhaus kann in der Stadt Taìzz besucht werden. Angehäuft mit Schätzen aus aller Welt, aber auch mit Foltergeräten zum Abstrafen seiner Untertanen. Hier, im Museum, kann man Geschichte und Traditionen dieses unbekannten Landes sehr gut nachvollziehen.
Das jemenitische Reich von Saba und Hadramaut liegt noch immer idyllisch verborgen.
Impressionen aus dem – alten - Jemen
In einer Welt der Männer
Die Römer prägten für dieses Land den Begriff „Arabia Felix“, und bereits früh wanden sich die Menschen dem Islam zu.
Außer exklusiven Restaurants gibt es im ganzen Land auch preiswerte Garküchen. „Selter“ – eine Art Eintopf – ist das Nationalgericht. Dazu trinkt man Tee. Jedweder Alkohohl ist verpönt. Nur in Nobelherbergen sind Getränke dieser Art zu bekommen, aber zu sündhaften Preisen.
Die Männer tragen übrigens eine Janbiya, einen Krummdolch. Keine kriegerische Waffe, eher ein Statussymbol. Prächtig verziert und mit arabischen Schriftzügen versehen, ist dieser ein prima Mitbringsel.
Dann ist da noch der Qát, der täglich nach dem Mittagessen genossen wird. Ein Strauch, dessen Blätter gekaut werden. Die darin enthaltenen Wirkstoffe erzeugen eine narkotische Wirkung. Neben Verstopfung stellt sich eine leicht schläfrige Gesprächigkeit ein. Die Jemeniten behaupten, „sie wären danach gut drauf“. Lachende Gewinner sind die Bauern, die den Qát gegen gutes Geld in der Stadt verkaufen.
Abdul Warith umsorgt seine Gäste, als Reiseleiter, Kellner sowie „als Mädchen für alles.“
Der Duft Arabiens: Gewürze des Orients und 1.001 Nacht.
Zum Einkauf von Gewürzen kann nur geraten werden. Mit dem Händler führt man beim Tee ein Gespräch über die Verwendungsvarianten. Etwa 20 unterschiedliche Sorten sollte man probieren und 50 bis 100 Gramm davon kaufen. Rund 5 bis 10 Euro sind dafür einzuplanen. Beim Zoll gibt es damit keine Probleme.
Erforderliches Einkaufsgeld, in der Landeswährung Rial, tauscht man am besten im Súg, dem Markt. Der Kurs ist hier wesentlich günstiger. Mit großen Scheinen, in Euro oder US-Dollar, erhält man außerdem einen besseren Wechselkurs. Kreditkarten werden nur in den Hotels akzeptiert. Normale Reisende tauschen pro Tag etwa 10 Euro um. Nur wer Geld für Alkohohl ausgeben möchte, tauscht wesentlich mehr.
Die Republik Jemen ist ein Staat in Vorderasien, im Süden der Arabischen Halbinsel. Er ist etwa anderthalbmal so groß wie Deutschland und grenzt im Norden an Saudi-Arabien, im Osten an Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer, im Westen an das Rote Meer.
Sanaa ist die Hauptstadt Jemens mit 2.5 Mio. Einwohnern. Sanaa ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.
Eine Frau mitten in der Männerwelt
Nachtleben ist ohnehin unbekannt und alle Frauen des Landes gehen in schwarz gekleidet und natürlich verschleiert. Bitte von Frauen keine Fotos fertigen, dies führt sehr schnell zu Komplikationen.
Jeden Freitag wird geheiratet, solch ein Fest der Männer ist besuchenswert. Zeit und Ort benennt der Reiseleiter.
Mohammed Ali Abu Taleb, Geschäftsführer der ATG Group, Jemens führender Reiseveranstalter, zeigt sich optimistisch: „Der Tourismus ist der wichtigste Baustein für die Zukunft des Jemens.“
Die Vielfalt ist der eigentliche Reichtum des Landes. Wer den Jemen auf der Landkarte lokalisiert, denkt in der Regel zunächst an einen reinen Wüstenstaat. Sicherlich ist ein nicht unerheblicher Teil des Landes von Wüste bedeckt, aber weit prägender ist das Hochgebirge mit seinen berühmten Terrassenfeldern, sind die fruchtbaren Täler, wo bis zu viermal im Jahr geerntet werden kann. Die Küstenebenen und endlose Kilometer von feinem Sandstrand, die Inseln im Roten Meer und im Indischen Ozean, wo zahlreiche endemische Arten beheimatet sind. Das weit verzweigte System von fruchtbaren Canyons, das sich in das hochgelegene Felsplateau des Djol eingegraben hat und das von sattem Grün überwucherte Massiv, das an der Grenze zum Oman im Osten steil zum Meer hin abbricht.
Arabia Felix: Auch auf einer langen Reise, wird das Auge die immer neuen Anblicke nicht satt. An all diese verschiedenen Landschaftstypen haben sich die Pflanzen und Tiere angepasst, sind auch durch Menschenhand kultiviert und verbreitet worden. Dass auch die Menschen sich an die Gegebenheiten angepasst haben, lässt sich von jedem Beobachter leicht belegen. Gesichter, Hautfarben, Kleidung, Schmuck und Verhaltensweisen kann man von Region zu Region oft sehr deutlich unterscheiden. Beim Markttreiben in verschiedenen Landesteilen gelingen Einsichten in Land und Kultur oft besonders gut.
Speziell die Architektur von früher und heute gibt für den Fassettenreichtum besonders eindrucksvolle Belege ab. Sie sehen afrikanisch anmutende Gralsbauten, Türkische Festungsanlagen, Hochhäuser aus gebrannten Lehmziegeln, fundamentlose Bruchsteingebäude, die hoch auf Bergspitzen thronen, Paläste aus getrockneten Lehmziegeln.
Empfehlenswert sind fest organisierte Reisen, dabei können alle geschichtsträchtige Stätten besucht werden, die sind verkehrsmäßig gut erschlossen. Eine achttägige Jeep-Tour ab Berlin kostet beispielsweise 1.200 Euro – inklusive Flug, Transfer, Hotel, HP, deutsch sprechende Reiseleitung.
Zur Einreise wird ein Visum benötigt. Im gültigen Reisepass sollte kein Vermerk von Israel sein.
Nahezu alle Einwohner des Jemen sind Muslime. Den größten Anteil stellen die Sunniten, mehrheitlich Anhänger der schafiitischen Rechtsschule. Eine große Minderheit (30–45 Prozent der Bevölkerung) gehört den schiitischen Zaiditen an.
Huthi Konflikt: Der Huthi-Konflikt ist ein Bürgerkrieg im Jemen. Er begann im Juni 2004 mit dem Aufstand der Huthi, einer politisch-militärischen Bewegung der Zaiditen, einer schiitischen Richtung, geführt von deren religiösem und politischem Führer Hussein Badreddin al-Huthi, gegen die jemenitische Regierung.
Seit 2015 tobt ein Mehrfrontenkrieg im Jemen, in den Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate interveniert haben. Eine politische Lösung ist in weite Ferne gerückt. Mit der Ausbreitung von Covid-19 droht dem Land eine weitere humanitäre Katastrophe.
A A Reisewarnung: In Jemen kommt es immer wieder zu terroristischen Anschlägen durch regionale Ableger der Terrornetzwerke Al-Qaida und des sogenannten Islamischen Staates. Wiederholt wurde im Internet auch mit Entführungen nicht-muslimischer Ausländer in Jemen und auf der gesamten Arabischen Halbinsel gedroht. Westliche Ausländer – darunter nicht zuletzt deutsche Staatsangehörige – sind besonders gefährdet. Weite Teile des Landes stehen nicht unter der Kontrolle der Regierung. Regelmäßig kommt es zu terroristischen Anschlägen auf Sicherheitskräfte sowie zu Sabotageakten an Infrastruktureinrichtungen. Entführungen sind in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen und können sich im ganzen Lande ereignen.
ReiseTravel Service
Kulinarische Köstlichkeiten aus dem Jemen in Berlin: „Madfon Lamm - auf Holzkohle gebackenes Lammfleisch in Folie, ist unsere Spezialität“.
Jemenitisches Restaurant Berlin. Karl-Marx-Strasse 172, D-12043 Berlin. www.jemenrestaurant.de
ATG - Abu Taleb Group. P.O.Box 25341. Sanaá. Jemen. info@atg-world.com - www.atg-world.com - www.atg-yemen.com
Botschaft Republik Jemen, Schmidt-Ott-Straße 7, 12165 Berlin. https://yemenembassy.de
ReiseTravel Buchtipp: Kampf den Piraten – Econ Verlag
Ein Piratenjäger packt aus: Sie sind schwer bewaffnet und ständig auf der Hut. Denn sie sind vor den Küsten des Jemen unterwegs.
Ihr Auftrag: Internationale Handelsschiffe vor den Angriffen von Piraten zu schützen. George Cypriano Bühler ist einer dieser Ex-Soldaten, die bei privaten Sicherheitsfirmen angeheuert haben. Sein Insiderbericht gewährt tiefe Einblicke in ein gefährliches und umstrittenes Geschäft.
Himmelfahrtskommando: Ich mag das Wort „Söldner“ nicht, und ich sage daher lieber: Ich fahre unter fremder Flagge, oder: Ich bin ein Contractor, oder noch lieber: Operator schreibt der Autor. „Ich war ziemlich euphorisch, dachte aber auch: Oh Gott, jetzt wird es ernst“, so der Anfang aller Dinge. Bühler erzählt von lebensgefährlichen Feuergefechten und brisanten Waffendeals. Packend schildert er Überraschungsangriffe im Morgengrauen, Kompetenzgerangel mit anderen Teams und spart auch die politischen Dimensionen seiner heiklen Mission nicht aus. Ein spannender und politisch aktueller Bericht aus einer verschwiegenen Branche.
ReiseTravel Fact: „Wir mussten halt ran, wenn es sonst niemanden gab, der seinen Kopf hinhalten wollte“, sagt der Autor. Hervorzuheben ist der Anhang: Das sagt der Jurist. Und gerade hier wird schnell klar: Kritiker und Journalisten, somit der Normalverbraucher, hat oft keine konkreten Vorstellungen über das Geschehen. Hier berichtet ein Insider über eine verschwiegene Branche, nicht unbedingt geheimnisvoll, aber spannend geschrieben. Unbedingt lesenswert.
Kampf den Piraten Mein Einsatz unter fremder Flagge von George Cypriano Bühler, Econ Verlag, ISBN 978-3-430-20150-6, www.econ.de
Das Buch kostet im Buchhandel 18 Euro.
Der Film zum Buch: „Captain Phillips“ im Kino. Jetzt kommt die Verfilmung der Ereignisse mit Tom Hanks als „Captain Phillips“ in die deutschen Kinos.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
Unser Autor bereiste mehrfach den Jemen: Land der Königin von Saba.
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