Angekommen in Leiden in den Niederlanden, lockt am ersten Abend gleich ein Pfannkuchen mit Speck und Äpfeln, ein echter holländischer Klassiker, im Pannenkoekenhuysje natürlich mit einem Bier. Der Pfannkuchen ist riesengroß, hauchdünn und schmeckt wunderbar. Wenn man alles verputzt hat, dann ist auf dem Teller eine typische Windmühle zu sehen. Danach geht es noch für einen Absacker zu Freddy’s, einer Mikrobrauerei. In den fünf Kesseln werden im Winter drei und im Sommer fünf verschiedene Biere gebraut.

Nach einem Frühstücksbüffet im Intercity Hotel, das in der Nähe des Bahnhofs liegt, geht es gleich zum Tourismus Leiden. Dort gibt es eine Anleitung für einen Rundgang durch Leiden.

Praktisch daran: Man kann den Rundgang im eigenen Tempo machen und für jede Station gibt es Informationen in der Anleitung. Schnee ist im Winter kein Thema, denn es schneit nur alle paar Jahre – zur totalen Freude der Kinder. Allerdings bleibt der Schnee meistens nur eine Stunde liegen.

Das alte Stadttor Morspoort von 1611 ist der erste Punkt der Tour. In der Kuppel war früher das Gefängnis untergebracht. Durch das Tor führte auch der Weg zum Galgenfeld, hier wurden die Verurteilten gehängt. Nur ein paar Schritte weiter steht eine beeindruckende Mühle. Die Mühlen mahlten Getreide zu Mehl für die Einwohner der Stadt. Rembrandt van Rijn, der in Leiden geboren wurde, malte und zeichnete sein ganzes Leben lang viele Mühlen. Das Geburtshaus von Rembrandt ist verschwunden. Dann geht es an der Universität Leiden entlang. Hier haben berühmte Personen, wie Albert Einstein ihre Spuren hinterlassen.

Die Mitglieder der königlichen Familie studierten auch an der Universität in Leiden. In dem ältesten Denkmal von Leiden, in der Pieterskerk, gibt es erst einmal einen Kaffee im Café der Kirche, denn die Kirche wird nicht mehr als Kirche genutzt, sondern als Veranstaltungsort. Sie wurde 1121 als Familienkapelle der Grafen von Holland eingeweiht. Ab dem 13. Jahrhundert wurde eine Stadtkirche gebaut und häufig erweitert. Beim Eintritt in das Kirchenschiff ist man von der Größe überwältigt. Die Eltern von Rembrandt und seine Brüder sind im Schiff der Pieterskerk begraben.

Im Young Rembrandt Studio wird in sieben Minuten die Geschichte des jungen Rembrandts in Leiden per „3D Video Projektion“ erzählt. Er hat im Studio drei Jahre lang zeichnen gelernt. Auf der Rückseite des beeindruckend großen Rathauses gibt es viele kleine Cafés und Restaurants. Es ist herrlich, im Restaurant „De Stadthouder“ in der Sonne zu sitzen, ganz holländisch Pommes mit Mayo zu essen und ein kleines Bier dazu zu trinken, dazu dem Glockenspiel vom Rathaus und dem Geschrei der Möwen zuzuhören. 

Dann geht es noch ein paar Schritte bergauf zur „Burcht“, einer Festung. Sie ist einzigartig in den Niederlanden und steht auf einem von Menschenhand geschaffenem Hügel. Hier haben sich früher Menschen mit ihren Tieren vor Belagerern in Sicherheit gebracht. Es lohnt sich, den Hügel zu besteigen, denn der Ausblick ist beeindruckend. Jahrhundertelang fand der Handel auf dem Rhein und Grachten statt. Im Gebäude Waag wurden die Marktgüter gewogen. 

Die Gewichte waren geeicht, so konnten die Händler bei ihren Gewichtsangaben nicht schwindeln. Im Mühlenmuseum „De Valk kann man im Erdgeschoß die einzige original erhalten Stadtmüllerwohnung besichtigen. Am Abend geht es zurück zur Waag ins Restaurant. Im Kontrast zum historischen Gebäude mit dem schönen Gewölbe, ist das Restaurant modern gestylt. Es gibt Salate, Sandwiches, Burger, Steaks und natürlich Fischgerichte im gehobenen Niveau. Für den nächsten Tag steht der Markt in Leiden auf dem Programm, hier wird dann der holländische Matjes, eine traditionelle Spezialität probiert. In holländischer Erinnerung bleiben die historischen Gebäude von Leiden, die Grachten, die Windmühlen und Pfannkuchen, Matjes und Pommes mit Mayo. www.visitleiden.nl - www.leiden.nl - www.hrewards.com - www.freddysgastrobar.nl - www.waagleiden.nl

Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.

Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu

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