Damaskus | Krak des Chevaliers |
Krak des Chevaliers oder Qalat al-Housn ist eine imposante Festung aus dem Mittelalter: Die erste Anlage wurde bereits 1031 durch den Emir von Homs errichtet
Krak des Chevaliers: Im Jahre 1099 erreichte das Heer des Ersten Kreuzzugs unter Raimund von Saint-Gilles, das sich auf dem Weg nach Jerusalem befand, Hisn al-Akrd. Die Armada besetzte die Burg und hielt sich ein paar Tage darin auf.
Nach dem Abzug der Kreuzritter gelangte die Burg wieder in muslimischen Besitz. Doch ein paar Jahre später, nach dem erfolgreichen Ende des Ersten Kreuzzugs, kehrte Raimund von Toulouse in die Gegend zurück und versuchte, sich eine eigene Herrschaft aufzubauen. Nach dessen Tod setzte sein Sohn Bertrand von Saint-Gilles die Ideen seines Vaters fort.
Krak des Chevaliers ist heute eine der beeindruckendsten und besterhaltendsten mittelalterlichen Burgen der Welt
Der Begriff Krak kommt vom syrisch-aramäischen Wort Karak, das Festung bedeutet
Diese imposante Anlage liegt 60 Km westlich der Stadt Homs und gute 40 Km vom Mittelmeer entfernt auf einer 700 Meter hohen Anhöhe.
1131 eroberte Tancred von Antiochia den Krak und übergab ihn an Raimund II. von Tripolis. Die Zitadelle wurde eine der bedeutendsten Festungen des Mittelalters im Orient.
Strategisch günstig gelegen, kontrollierte man vor hier aus die Ebene von Tripoli im Libanon bis Tartus und sie bot Schutz vor den in Homs stationierten muslimischen Truppen.
Der Höhepunkt fiel in das 13. Jahrhunderts, als die Kreuzfahrer um ihr Überleben kämpften, damals waren auf dem Krak etwa 2.000 Soldaten stationiert.
Im Jahre 1142 ging die Burg an den Johanniterorden
Durch Erdbeben in den Jahren 1169 und 1157 sowie Angriffe der Araber 1163 und 1167 wurde die Burg vor allem im Süden, dem schwächsten Teil der Anlage, stark beschädigt und musste immer wieder ausgebessert werden. 1188 belagerte Saladin kurze Zeit die Burg, zog sich aber bald wieder zurück. Schließlich gelang es 1271 dem Mamluken Baibars, den Krak endgültig einzunehmen. Die folgenden Instandsetzungen unter arabischer Herrschaft veränderten vor allem die beschädigten Bereiche im Süden und Osten der Anlage. In der Neuzeit befand sich ein Dorf in der Burg, das jedoch schließlich der seit 1927 unternommenen Restaurierung weichen musste. Die Zahl 1936 – dem Jahr der Neueröffnung – ist oft zu lesen. Touristen aus aller Welt besuchen den Krak des Chevaliers zu jeder Jahreszeit.
Historie: Als Bertrand von Saint-Gilles im April 1112 starb, folgte ihm dessen minderjähriger Sohn Pons. Noch auf dem Sterbebett arrangierte er die Verheiratung seiner Witwe Cäcilia von Frankreich mit Pons, die Hisn al-Akrd und einige weitere Burgen Tankreds mit in die Ehe brachte. Hisn al-Akrd gehörte fortan zur Grafschaft Tripolis.
Der Krak des Chevaliers war Verwaltungsmittelpunkt der Kreuzritterbesitzungen im Umland und diente der Verteidigung der Ostgrenze der Grafschaft Tripolis.
Diese Burg verdankt ihren Reichtum den Einnahmen aus den umliegenden Besitzungen, Tributzahlungen der einheimischen Moslems und Stiftungen pilgernder Kreuzfahrer.
Diese stark befestigte Bastion mit Offensivcharakter ist der Inbegriff der Kreuzritterburg und Symbol europäischer Eroberung
Eine erste Burg des Emirs von Homs wurde Anfang des 11. Jh. durch die Kreuzritter erobert. Die noch heute gut erhaltenen, gewaltigen Befestigungsanlagen sind sehenswert. Die Burg war so etwa 2,5 Hektar groß und gut organisiert, dass bis zu 5.000 Soldaten plus ihrer Pferde und Ausrüstung fünf Jahre lang einer Belagerung standhalten konnte.
Nach zahllosen Versuchen der Sarazenen die Burg einzunehmen, kapitulierte im Jahre 1271 die christliche Insel im vollständig moslemischen Umland. Die Johanniter, die die Festung im 12. Jh. auf Vordermann brachten, erhielten vom moslemischen Sieger Baibars freiem Abzug nach Tripolis.
Noch heute thront der Krak gigantisch und majestätisch auf seiner alles überragenden Anhöhe, welche langsam vom syrischen Dorf überflutet wird. Für den Besucher ist die Burg ein Labyrinth aus riesigen Hallen, langen, dunklen Gängen, in den Himmel ragenden Türmen, und aus mehreren Metern dicken Mauern.
Die europäischen Kreuzfahrer zogen 200 Jahre lang in sieben Kreuzzügen zwischen dem 11. und 13. Jh. aus, um das Heilige Land mit dem Heiligen Grab von den Ungläubigen zu befreien.
Die frommen Horden führten sich überhaupt nicht christlich auf, töteten sie doch im Abendland schon Tausende von Juden. Neben dem eigentlichen Ziel, das kaum oder nur zeitlich bedingt erreicht wurde, lockten Reichtum und Landeroberung die Fürstensöhne, welche in ihrer Heimat leer ausgingen. Nahm ein zum Tode Verurteilter an einem der Kreuzzüge teil, entging er der Vollstreckung und hatte noch eine gewisse Chance, Beute zu ergattern. So war das Leben.
Nachdem die Kreuzfahrer im vorderen Orient ankamen, mussten sie das Land durch befestigte Burgen und Städte sichern. Besonders Hafenstädte, um den Kontakt zur Heimat aufrecht zu erhalten.
Höhenburgen gewährleisteten Sichtkontakt ins Feindesland und zur Nachbarsburg, um bei Bedarf mit Feuersignalen Hilferufe weiterzuleiten. Eine solche Festung brauchte Platz, Wasser und Nahrung für tausende Soldaten. Dazu mussten Magazine, Zisternen, Mühlen, Backöfen, Pressen und Küchen vorhanden sein. Die Uneinigkeit der Sarazenen gab den Kreuzfahrern leichteres Spiel, sich durch Offensivschlachten zu etablieren. Das alles, kann noch immer besichtigt werden.
Auch Richard Löwenherz, um den sich viele Legenden und Geschichten ranken, war einer der Kreuzfahrer. Auf der „Heimreise“ wurde er in der Feste Dürnstein festgehalten, in welcher ihn sein treuer Troubadour Blondel aufgespürt haben soll.
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Anreise mit dem Flugzeug via Beiruth in Libanon, ab unterschiedlichen Airports. Ab Airport Beiruth verkehren Taxis nach Damaskus. Zur Einreise nach Syrien ist ein Visum erforderlich.
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Buchtipp: Nachrichten und Bilder aus Syrien kontrastieren und zeigen zerstörte Geschichte: Syrien
Im Schatten des Krieges: Der Syrische Krieg forderte an die 180.000 Leben und trieb annähernd 8 Millionen Menschen in die Flucht. Beinahe unerkannt blieb bislang der Verlust der kulturellen Identität des syrischen Volkes. Die sechs Weltkulturerbe-Stätten, die der Zerstörung und Plünderung preisgegeben sind, werden in ihrer einstigen Schönheit und Bedeutung dokumentiert.
Geplündert, beraubt, zerstört: Syrien gilt als eine der geschichtsträchtigen Regionen des Nahen Ostens. Der Eintrag in die Liste des Welterbes der UNESCO bedeutet nicht nur die Anerkennung und Wertschätzung eines regionalen Kulturerbes durch die Weltöffentlichkeit, sondern stellt dieses auch unter den Schutz der Weltengemeinschaft. Was aber bedeutet das für das Beispiel Syrien mit seinen sechs Welterbe- Stätten und seine Bevölkerung? Wichtige archäologische Fundstätten belegen Menschheitsgeschichte seit über 10.000 Jahren und Siedlungskontinuität von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Beschädigte Infrastruktur und zerstörte Kulturstätten, Verlust des Lebens und der kulturellen Identität eines Volkes.
Mamoun Fansa, ehemaliger leitender Museumsdirektor am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, ermöglichte zahlreiche Ausstellungen über die historische Beziehung zwischen dem Orient und Europa.
ReiseTravel Fact: Das Buch ist ein Appell, die Entwicklungen in Syrien nicht aus den Augen zu verlieren. Syrien gilt als eine der geschichtsträchtigsten Regionen des Nahen Ostens: Weltkulturerbe-Stätten in den Wirren des Bürgerkriegs. Krak des Chevaliers ist (war) eine der beeindruckendsten und best erhaltenden mittelalterlichen Burgen der Welt und Palmyra ist das Symbol seiner arabischen Königin Zenobia, einer Frau, die durch Schönheit und hohem Kunstsinn glänzte. Die Schönheit und Bedeutung der Kulturlandschaft „Syrien“ versinkt in den Wirren des Krieges. Das Buch informiert über den derzeitigen Stand der Zerstörungen, Plünderungen und Raubgrabungen. Dabei rücken auch die langfristigen, katastrophalen Folgen für die syrische Wirtschaft in den Blick, als deren wichtigste Grundlage auch der Kulturtourismus galt.
Syrien – Sechs Weltkulturerbe Stätten in den Wirren des Bürgerkrieges von Mamoun Fansa, NA Verlag, 128 Seiten, 116 Abbildungen, ISBN 978-3-943904-74-1, www.na-verlag.de
Das Buch kostet im Buchhandel 29,90 Euro.
Ein Beitrag für ReiseTravel von Gerald H. Ueberscher.
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