Sterzing | Ski fahren am Rosskopf |
Überfüllte Pisten, wie in großen Skigebieten, gibt es im Skigebiet Rosskopf gar nicht: Mit Schwung in ein neues Ski-Zeitalter!
Entspannt: Das Skigebiet Rosskopf von Sterzing wird mit der neuen Telemix-Bahn, der 5-Kilometer-Talabfahrt, der zehn Kilometer langen Rodelbahn, der neuen Beschneiungsanlage und den neuen Pistenbullys in ein neues und modernes Schneezeitalter katapultiert.
Neu im Skigebiet Rosskopf ist die Telemix-Bahn von 2019, die Talabfahrt, die Beschneiungsanlage sowie die neuen Pistenbullys. Als Sahnehäubchen hat der Rosskopf mit zehn Kilometern die längste beschneite und sicherste Rodelbahn Europas. Am Rosskopf in Sterzing, der nördlichsten Skiregion in Südtirol, ist die Zukunft eingetreten.
Einen Schwung nach dem anderen setzen und dabei die Geschwindigkeit total genießen – da kommen Glücksgefühle bei der fünf Kilometer langen Talabfahrt nach Sterzing auf. „Die Pisten sind gut beieinander. Es ist sauber gegangen“, sagt ein einheimischer Skifahrer noch ganz außer Atem, beim Einstieg in der Talstation in die Gondel der Rosskopfbahn. Wieder geht es zur Bergstation und natürlich nach einer kurzen Abfahrt wieder zur neuen Telemix-Bahn. Die neue Bahn hat 6er Sesseln und 8er Kabinen. Sie bringt die Skifahrer in ein paar Minuten zur Bergstation der Seilbahn. Skifahrer schätzen die Sessel, da sie die Ski anbehalten und oben angekommen gleich losbrausen können. Die Gondeln dagegen werden von Kinderskikursen und Familien bevorzugt. Außerdem kann man im Winter in der Gondel auch stressfrei Rodel und im Sommer Mountainbikes mitnehmen. Links aussteigen aus der neuen Seilbahn und dann geht es auf der Genussabfahrt bis zum Stocklift. Die Pisten im Rosskopf-Skigebiet sind rot und blau. Und dann geht es ab ins Tal. Am Stocklift hat man noch die Qual der Wahl, den Lift zu nehmen oder weiter ins Tal zu sausen.
Lanzen statt Schneekanonen
Das Skigebiet Rosskopf ist Dank der Beschneiungsanlage schneesicher. Das Wasser dafür wird aus der Eisack entnommen, und zwar ein Prozent der Wassermenge des Flusses. Das drei bis vier Grad warme Wasser wird in zwei Kühltürmen auf ein Grad heruntergekühlt. Um künstlichen Schnee zu erzeugen, braucht man die richtige Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur des Wassers. Die Temperatur des Wasser ist der einzige Teil, den der Mensch beeinflussen kann. Die Lanzen benötigen weniger Strom als Schneekanonen. Eine Schneekanone verbraucht 15 Kilowatt, eine Lanze verbraucht nur 25 Watt, so viel wie eine Glühbirne. An der Talabfahrt am Rosskopf stehen 65 Lanzen. Das Gute ist: Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, fließt das Tauwasser zum größten Teil wieder in die Eisack zurück. Durch die Beschneiung sind die Almwiesen im Sommer grüner und es kann mehr Heu gemäht werden.
Beschneiung zum Start der Wintersaison
Anfang der Saison wird schnell eingeschneit, das heißt 50 bis 60 Stunden werden für die Talabfahrt komplett benötigt. Das sind 30 bis 40 Zentimeter Grundbeschneiung. Danach wird Qualität beschneit, nicht Masse. Der erzeugte Schnee enthält keine Chemie, ist ein trockener Schnee und wird als Kompaktschnee statt als Kunstschnee bezeichnet.
Die neue Talabfahrt
Die Talabfahrt führt im Südosten nach Sterzing. An der Südseite würde der Schnee zu schnell schmelzen. Im Südosten mussten für die Talabfahrt auch nicht so viel Bäume gefällt werden, da die Route hauptsächlich über Wiesen ins Tal führt.
Après-Ski
Nach einigen Fahrten lockt der Ross-Stadtl mit Après-Ski-Atmosphäre. Hier kann man bei einem Espresso oder Aperol Spritz abhängen und der Musik zuhören. Zum Abschluss eines Skitages ist die kleine Schirmbar an der Talstation der Rosskopfbahn ideal. Ab 15 Uhr füllt sich die Schirmbar, der coole Sound lockt die Skifahrer an, die noch fit sind für ein paar rhythmischen Bewegungen zur Musik. Ein Absacker nach einem vollen Skitag ist sowieso angesagt. Der DJ Patex legt auf und zaubert die beste Après-Ski-Stimmung. Er hat Erfahrung, denn er ist in „Südtirol 1“, dem größten privaten Radiosender von Südtirol, für die Musik zuständig.
Kleinstskigebiet
Das Skigebiet Rosskopf zählt zu den Kleinstskigebieten in Italien, aber bei den 21 Pistenkilometern kommt bestimmt keine Langweile auf. Wer Abwechslung braucht, der nutzt den gemeinsamen Skipass der Skigebiete Rosskopf, Ladurns und Ratschings. „Gemma“, die nächste Talabfahrt wartet schon.
Der Rodelritt ins Tal
Die Rodelbahn mit zehn Kilometer Länge ist ein Highlight am Rosskopf. Sie ist die längst beleuchtete und beschneite Rodelbahn Italiens und wurde vom ADAC als sehr sicher getestet. Die Rodel gibt es kostenlos zum Ausleihen in der Bergstation der Rosskopfbahn, wenn man in einem Betrieb untergebracht ist, der Mitglied des Tourismusvereins Sterzing ist, das sind fast alle in der Region. Feste Bergschuhe und einen Helm sollte man schon für den Ritt ins Tal tragen. So ist man gerüstet für die lange Abfahrt. Zwei Mal in der Woche, am Dienstag und Freitag, gibt es Nachtrodeln auf der beleuchteten Bahn. Natürlich kann man auch im Roßstodl einkehren, bevor es auf heißen Kufen ins Tal zurückgeht.
ReiseTravel Service
Der Rosskopf, der Hausberg, ist nicht nur Winter ein kleines, aber perfektes Skigebiet, sondern ist auch im Sommer ein ausgezeichnetes Wander- und Bikergebiet.
Tourismusverein Sterzing www.sterzing.com - www.sterzing-ratschings.it Südtirol www.suedtirol.info/de - www.rosskopf.com
Ein Beitrag mit Fotos für ReiseTravel von Gabi Dräger.
Unsere Autorin Gabi Dräger zeichnet bei ReiseTravel verantwortlich für die Redaktion Reise. Ihr Thema sind die Berge. Sie lebt und arbeitet in München. gabi@reisetravel.eu
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