Magdeburg | Otto macht Mode |
Mannequins, Mode, Promis aus Kultur und Politik auf dem Catwalk Berlin
Landesvertretung Sachsen Anhalt Berlin: In Magdeburg ist der Sänger Arnulf Wenning zu Hause und das schon seit Kindesbeinen. Man kennt den Künstler als Mitbegründer der Gruppe „Gatalula“ in der Zeit von 1977 bis 1979; von 1981 bis 1984 als Sänger der Kultband „Reggae Play“ und als Solisten. So trat der Magdeburger von 1985 bis 1989 mit so erfolgreichen Titeln wie „Eisdame“ und „Rot so Rot“ in Erscheinung und erhielt 1987 eine Goldene Schallplatte für „Rot so Rot.“ Bereits 1983 gewann Arnulf Wenning beim Unica-Filmfestival in Wien die Silbermedaille für den Kurzfilm „Die Menschwerdung“, wo er als einziger Darsteller in diesem Streifen zu sehen ist. Tourneen führten den bekannten Künstler in die Mongolei, nach Syrien, Jordanien und die ehemalige UdSSR. 2004 erschien seine Single – CD „deutsch swingt.“
Arnulf Wenning
In der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin trafen wir den beliebten Künstler anlässlich der Veranstaltung „Otto macht Mode“, die in diesem Jahr bereits zum 4. Mal in der Bundeshauptstadt stattfand. Aktuell ist jetzt sein neustes Lied auf den Markt gekommen, das einfühlsam ist und unter die Haut geht: „Die Geigenspielerin“. www.arnulfwenning.de
Margit Tietz, „Marga Fashion“ präsentierte ihre Kollektion „Nachtschwärmer Träumereien“.
„Otto macht Mode“ findet im Rahmen der Berliner Fashion Week statt und die Landeshauptstadt Magdeburg präsentiert dabei ihren kreativen Design Nachwuchs. Schirmherr ist der Magdeburger Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper.
Beim Wort Mode mag ja mancher Zeitgenosse, besonders die Zeitgenossinnen, an Paris, Mailand, Düsseldorf, München und Berlin denken und dann kommt die erstaunte Nachfrage: Magdeburg?
Ein klares JA ist da die Antwort, denn Magdeburg war schon zu DDR-Zeiten die Hochburg der Mode! Einen ganz erheblichen Anteil daran hatte der Designer Heinz Bormann, der von 1918 bis 1989 gelebt hat. In Magdeburg baute er nach dem Zweiten Weltkrieg einen Modebetrieb auf, der für edle Produktion und modernstes Design bekannt war.
Die Medien in Westdeutschland bestaunten auf Ausstellungen in Städten wie Düsseldorf und München die Produktionen aus den Fabriken von Heinz Bormann und eine große westdeutsche Zeitung scheute sich nicht, die Leistungen des Modedesigners aus Magdeburg anerkennt zu würdigen. In dem Blatt hieß es wörtlich, Heinz Bormann sei „Der rote Dior.“
Die DDR – Führung sah in den Produkten aus dem Hause Bormann einen Exportschlager, der viele Devisen einbrachte. Zwei große Versandhäuser im Westen, eines mit Sitz in Fürth, das andere in Frankfurt am Main beheimatet, ließen bei Bormann anfertigen, legten jedoch vertraglich fest, dass keinerlei Hinweise an der Kleidung auf den Verweis „Made in GDR“ zu finden war.
Die Geschichte lassen wir hier Revue passieren, denn heutzutage existieren weder die beiden Versandhäuser, noch gibt es die Kleiderproduktion Bormann. Der Magdeburger Arnulf Wenning wiederum hatte sehr gute Kontakte zur Familie Bormann, wie er uns in der Landesvertretung während der Modeschau „Otto macht Mode“ berichten konnte.
„Mit den Kindern von Heinz Bormann habe ich einen großen Teil meiner Jugend und Freizeit verbracht, wir haben gemeinsam das getan, was man in diesem Alter so macht als Kind: Fußball gespielt und man ist oft ins Kino gegangen.“ Der Sänger ist als stets adrett gekleidet bekannt und das weckte unsere journalistische Neugier. Lachend teilte er mit: „Ja, mein Modestil gilt als extravagant. Dabei habe ich niemals Modeberater hinzugezogen. Ich habe mir meinen eigenen Stil immer zurechtgelegt und dabei habe ich bewusst darauf geachtet, dass die Kombination Mode und Musik eine Einheit bildet. Das ist ja schon dadurch gegeben, dass sowohl die Mode als auch die Musik in der Öffentlichkeit stehen. Schick auszusehen gibt mir auch immer ein sicheres Gefühl bei Auftritten. Das Publikum hört ja nicht nur den Sänger, es nimmt ihn unter Augenschein.“
Arnulf Wenning hat uns auch verraten, wie es dazu kam, dass er immer topp chic aussah und sieht, das auch schon zu DDR-Zeiten. „Glücklicherweise konnte ich meine Westverwandtschaft damals einspannen, mich mit Stoffen von sehr guter Qualität zu versorgen. Die Verwandten aus Bielefeld schickten mir die Stoffe und ein Schneider in der damaligen DDR fertigte nach meinen Entwürfen dann die für mich passende Kleidung an. Sie können es mir glauben, bei diesem Handwerker bin ich regelrecht ein Vermögen losgeworden.“ Kosten und Mühen haben sich aber gelohnt, der Sänger konnte uns auch berichten: „Meine treuen Fans haben so manches Mal mich in den Briefen auf meine Kleidung angesprochen und nachgefragt, wo man diese kaufen konnte. Ehrlich habe ich allen geantwortet, dass ein Schneider diese Kleidung für mich individuell anfertigt und ich kann mir vorstellen, dass dann so mancher Briefleser enttäuscht und traurig war. Die Antwort bedeutete, man kann diese Hosen, Hemden und Sakkos nicht im Laden erwerben und nur als teure Handarbeiten sind sie zu erhalten. Es gab sogar den Fall, ein Autogrammsammler fragte, ob ich ihm nicht meine getragenen Sachen verkaufen möchte, was ich aber verneint habe. Damals habe ich schon allein aus Kostengründen darauf geachtet, dass meine Kleidung, die ich bei Auftritten vor Publikum und in Fernsehstudios anhabe, auch von mir privat getragen werden können.“
Den guten Geschmack des Arnulf Wenning in Sachen Mode kann man jetzt noch ausgiebiger bewundern, wenn er das Publikum vielerorts mit seinem neuen Lied „Die Geigenspielerin“ bekannt macht. Dass er mit „Die Geigenspielerin“ auch den Geschmack der Musikliebhaber treffen wird, ist gewiss.
Julia Wundrack arbeitet unter den Label Be Julicious und präsentierte einen „Traummoment“.
Starker Applaus von den zahlreichen Gästen der Veranstaltung „Otto macht Mode“ in der Landesvertretung von Sachsen Anhalt, darunter Shi Mingde, Botschafter der VR China in Deutschland. Rainer Nitsche, beigeordneter für Wirtschaft und regionale Zusammenarbeit der Stadt Magdeburg, hatte das Programm, unter Moderation von Frank Wiedemann, gut inszeniert.
ReiseTravel Fact: Das gute alte Sprichwort „Kleider machen Leute“ stimmt und es gilt natürlich auch der Umkehrschluss „Leute machen Kleider“, so wie die Nachwuchs – Designer aus Sachsen – Anhalt es dem Publikum in Berlin vorgeführt haben.
LV - Landesvertretung Sachsen Anhalt beim Bund in Berlin. www.lv.sachsen-anhalt.de
Ein Beitrag für ReiseTravel von Volker-T. Neef.
Unser Autor berichtet aus der Bundeshauptstadt und ist in Berlin wohnhaft.
Sehr geehrte ReiseTravel User, bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung, senden uns Ihre Fragen oder Wünsche. Vielen Dank. Ihr ReiseTravel Team: feedback@reisetravel.eu