Das Salzkammergut und die chinesische Mauer sowie die Pyramiden:  Die 8.850 Kilometer lange große Mauer - das Wahrzeichen Chinas -, die Pyramiden von Memphis, Machu Picchu - die Stadt der Inkas in Peru - und Venedig - „La Serenissima“ was so viel heißt wie die Durchlauchtigste. Oder die philippinischen Reisterrassen - smaragdgrüne Plattformen für den Reisanbau -, das Mausoleum Taj Mahal in Indien - der Kronenpalast -, der Tempel von Abu Simbel – die im 13. Jahrhundert vor Christus errichteten Felsentempel des Königs Ramses II. - und die Ruinen der Felsenstadt Petra in Jordanien. Oder auch die deutsche Hansestadt Lübeck sowie der Grand Canyon und das Salzkammergut - das drei österreichische Bundesländer in sich vereinende historische Gebiet. Sie alle haben eines gemeinsam. Sie stehen in der Liste der UNESCO als  Weltkulturerbe.

Seen und Berge prägen die Landschaft im österreichischen Salzkammergut

Wegen seiner außergewöhnlichen Kulturlandschaft von Weltbedeutung wurde das Kerngebiet des Inneren Salzkammerguts mit Hallstatt, Gosau, Obertraun, Bad Goisern, Bad Aussee und weiteren Gemeinden in die elitäre Riege mit aufgenommen.

Die historische Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut wurde besonders im Mittelalter geprägt durch die Salzgewinnung und den Handel mit der wertvollen Ware. So verdankt es auch seinen Namen dem systematisch eingerichteten Salzbergbau und dem damaligen einheitlichen Wirtschaftsraum. Der historische Kern des Salzkammergutes anno 1262 das alte „Ischelen provincia“ oder anno 1500 „Ischelland“ genannt ist beinah identisch mit dem heutigen Gerichtsbezirk Bad Ischl.

Der allmähliche Abbau der Privilegien des Salzstaats im 18. Jahrhundert ging einher mit der steigenden Beliebtheit der landschaftlichen Schönheit, der Berge und der Seen. So gelangten auch Regionen ringsum, die bisher nur als Lebensmittel- und Holzlieferanten galten zu größerer Bedeutung. Heute zählen diese Gegenden wie z. B. das Attergau, das Mondsee- und Wolfganglande ebenso selbstverständlich zum Salzkammergut.

Hallstatt mit dem See und der Kirche: Hallstatt steht für das archäologische Erbe des Salzwesens, der Dachstein als Symbol für den außergewöhnlichen Naturraum und das Salzkammergut insgesamt als Symbol des kulturlandschaftlichen Erbes. Eine Kulturlandschaft ist der unter dem Einfluss der Kulturkraft des Menschen aus der Naturlandschaft geschaffene, in Wohn-  Nutzungs- und Verkehrsraum gegliederte Lebensraum, der sich ständig verändert bzw. umgestaltet wurde. So lautet die offizielle Definition. Alles wurde vom Salzabbau geprägt, die Gestaltung des Lebensraumes, die Infrastruktur und auch die Errichtung und Gestaltung der Gebäude. Eine Kulturlandschaft, die sich entwickelte durch die Art und Weise, wie das Land genutzt wurde und Einfluss auf die Bevölkerung und auf seine Strukturen genommen hat.

Der Kern des Salzkammergutes besitzt eine hohe Dichte von historischen Kulturlandschaftselementen. Der Salzabbau prägte entscheidend den Lebensraum und die typischen Eigenarten der Bewohner bis in die heutige Zeit. Zur Hochzeit des Salzabbaus beginnend im 12. Jahrhundert bestimmte die Obrigkeit, wer das Gebiet betreten und wer es verlassen durfte. Die Arbeiterschaft war zur Sesshaftigkeit verpflichtet. Der Mensch war somit in vielen seiner wichtigsten Lebensäußerungen von diesem System und seinen Begünstigungen abhängig. Als Vorzüge galten dabei die Befreiung von Steuern oder auch die kostenlose medizinische Grundversorgung bis hin zur Heiratsprämie. Auch als der Tourismus im 19. Jahrhundert den Salzabbau weitgehend ablöste, stand im Salzkammergut alles immer noch im Zeichen des Salzes. Diesmal als Kurmittel, das Verwendung fand in den dort entstehenden Salzsolebädern.

So erfüllt das Kerngebiet des Salzkammergutes wegen seines außergewöhnlichen universellen Zeugniswertes als Historische Kulturlandschaft die Bedingungen für die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. In das Vermächtnis für kommende Generationen, die es zu schützen und vor Zerstörung zu bewahren gilt.

Anreise: Mit dem Auto von Salzburg her kommend über die B 158 – Bad Ischl, von Wien auf der A 1 bis Regau, dann über die B 145 nach Bad Ischl. Achtung: Bei der Benützung österreichischer Autobahnen fallen Mautgebühren an, mit der Bahn über Bad Ischl, mit dem Flugzeug nach Linz/Hörsching, Graz/Thalerhof, Salzburg oder München.

Salzkammergut Tourismus, Salinenplatz 1, A-4820 Bad Ischl, info@salzkammergut.at, www.salzkammergut.at

ReiseTravel Fact: Das Salzkammergut ist nicht nur im Hinblick auf die Tatsache, UNESCO-Weltkulturerbe zu sein ein Besuchens wertes Fleckchen Erde. Die zauberhaften Seen und die unbeschreiblich natürliche Landschaft sowie die Ursprünglichkeit der Bewohner lassen einen Aufenthalt zum Genuss werden.

Das Innere Salzkammergut, der historische Kern, wurde auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe gesetzt, zu den Gemeinden der UNESCO-Zone zählt auch Hallstatt, die der Hallstätter Kultur ihren Namen gab. Ob die Menschen damals mit der landschaftlichen Schönheit des Salzkammergutes etwas anfangen konnten, wer weiß. Die ursprüngliche Bedeutsamkeit der Region jedenfalls begründet sich auf dem weißen Gold. Auch später nahm das Salz im Salzkammergut einen hohen Stellenwert ein. Beginnend mit Bad Ischl nahm der Tourismus im Salzkammergut seinen Lauf. Künstler wie Gustav Klimt entdeckten die zauberhafte Landschaft für sich oder auch der Komponist des Weissen Rössl, der die berühmte Blumenthal-Villa in Bad Ischl erbauen ließ.

Was gibt es sonst noch zu sehen: Kaiserliches Bad Ischl, Filmstadt Gmunden, Leckeres aus dem Rauchhaus, Genussweg für GourMinis, Das neue Weiße Rössl, Das Glück finden am Fuschlsee, Droben auf der Gruberalm, Ebenau bei Fuschl und seine Mühlen, Handwerk hat goldenen Boden, Via Artis – es lohnt sich. Gute Reise. 

Ein Beitrag für ReiseTravel von Sabine Erl.

Redakteurin Sabine Erl zeichnet bei ReiseTravel für die Redaktion Lifestyle verantwortlich.

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