Dudelange

Edward Steichen im Wasserturm

Der Wasserturm in Dudelange ist ein optisch gut sichtbares Zeichen: Jetzt erhält das stillgelegte Wasserkraftwerk eine neue Nutzung. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Pumpenhauses und der Wasserturm werden in Zukunft für Ausstellungen genutzt. Die Außenanlagen werden von einer weitgehend barrierefreien Infrastruktur durchzogen, die den Zugang für alle Besucher ermöglicht. Der neue „Wasserturm“ wird integriert in das bereits vorhandene Museum CNA – Centre national de audiovisuell, ein Haus für Film und Videokunst.  

Edward Steichen Dudelange

Der besondere Anspruch: Die zu den oberen Stockwerken des Wasserturmes führende steile Treppe zu integrieren

Als Opening zur Eröffnung geplant: Eine Ausstellung der Sammlung „The Bitter Years“ über Edward Steichen. Edward Jean Steichen wurde am 27. März 1879 in Luxemburg geboren und starb am 25. März 1973. Er machte 1895 seine ersten Fotoaufnahmen, hatte bereits 1905 in New York seine erste Ausstellung, später arbeitete er für Modezeitschriften, fotografierte Prominente, war Leiter der Fotografieabteilung der US-Marine und in den Jahren 1947 bis 1962 Direktor der Fotoabteilung des New Yorker Museum of Modern Art – MOMA.

Steichen ging als einer der größten Fotografen aller Zeiten in die Kunstgeschichte ein und gilt als „Patriarch der Fotografie“.

Die größte Fotoausstellung aller Zeiten: Edward Steichen sammelte für die Ausstellung im Museum of Modern Art in New York (MOMA) 503 Fotografien von 273 Fotografen aus 68 Ländern. Die Ausstellung war erstmals 1955 zu sehen und ist als ein Manifest für den Frieden und die Einheit der Menschheit.

Streichen kooperierte mit den Fotografen Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, Dorothea Lange, Robert Doisneau, August Sander, Ansel Adams, etc. Die Fotografien werden in einer spektakulären Ausstellungsgestaltung gezeigt, die durch Ideen der Moderne geprägt ist.

The Family of Man geht als legendäre Ausstellung in die Geschichte der Fotografie ein. Niemals zuvor hatte ein Kurator eine solche Menge an Fotografien für eine Ausstellung zusammen gebracht, die unzählige Menschen berührt und beeinflusst hat und über die so viel geschrieben wurde.  

Historischer Überblick: 1955 bis 1962, die Wanderausstellung wird in mehr als 150 Orten weltweit gezeigt und zieht 10 Millionen Besucher an. 1964 bis 1966, Edward Steichen bereist sein Heimatland und äußert den Wunsch, die Family of Man als Dauerausstellung im Schloss Clervaux zu sehen. Die amerikanische Regierung schenkt dem luxemburgischen Staat die letzte vollständige Kopie der Ausstellung. 1974 bis 1989, einige Fotografien der Sammlung werden im Schloss Clervaux ausgestellt. 2003 erfolgt die Aufnahme in das UNESCO-Register des Weltgedächtniserbes und nun soll 2013 eine Wiedereröffnung nach Renovierung der Ausstellungsräume und Restaurierung der fotografischen Werke in Dudelange erfolgen.

Das Renovierungsprojekt der Ausstellungsräume ist geprägt von aktuellen Überlegungen zur räumlichen Gestaltung und der Vermittlung der historischen Ausstellung. Der historische rote Faden der Sammlung bleibt erhalten und wird durch den Einsatz von modernem Design und z. B. didaktischem Material vervollständigt. Die Renovierung der Räume wird unter der baulichen Leitung vom nationalen Denkmalschutzamt durchgeführt. Diese zielt darauf ab, die Sicherheit der Räume zu verstärken und das Konservierungsumfeld der Werke zu verbessern. Dazu wird ebenfalls das Ausstellungsdesign den aktuellen Standards angepasst. Parallel zur Renovierung, werden die Fotografien der Sammlung restauriert um sie für die erneute Ausstellungsphase vorzubereiten. Die neue Gestaltung der Ausstellung wird durch dokumentarische Recherchen begleitet. Diese werden dem Publikum auf verschiedene Weisen zugänglich gemacht, wie z. B. in einem Multimediaführer oder auf Tablet-Computern, um die Sammlung in ihrem Kontext zu erklären und ihren Besuch zu einer reichen Erfahrung werden zu lassen.

„Besuchen Sie uns!“

Edward Steichen Dudelange

Direktor Jean Back und sein Team

In Luxemburg geboren und in Amerika aufgewachsen, zog Steichen mit 21 Jahren nach Paris, um dort Malerei zu studieren, und lernte den Bildhauer Auguste Rodin kennen, den er porträtierte. Er fotografierte prominente Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich und Greta Garbo, Thomas Mann, Theodore Roosevelt, Karl Liebknecht, Winston Churchill und Gerhart Hauptmann. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Steichen Direktor der Fotoabteilung des Museum of Modern Art (MoMa) in New York. Die Abteilung ist heute noch nach ihm benannt. Steichens Meisterwerk ist die legendäre Fotoausstellung "Family of Man", die er sieben Jahre lang für das MoMa zusammenstellte, und die 1955 startete.

Tipp: Im hauseigenem Restaurant „amarcord“ kann man gut Speisen. Ob vor oder nach dem Besuch der Ausstellungen, empfehlenswert.

Centre national de l'audiovisuel (CNA) 1b rue du Centenaire, L-3475 Dudelange, www.cna.lu - www.visitluxembourg.lu

Anreise: Luxemburg ist von allen Richtungen aus sehr gut erreichbar. Per Flugzeug mit LUXAIR www.luxair.lu bis Luxemburg Stadt oder via Airport Saarbrücken. Per Bahn, beispielsweise aus Koblenz, bis Luxemburg Hauptbahnhof, von hier verkehren Linienbusse. Mit dem Auto via Bitburg, einfach über die „Grenze“ fahren.

ReiseTravel Fact: Das relativ Luxemburg ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Ein Bummel durch die Altstadt in den „Grund“ oder auf den „Kirchberg“. Besuchenswert ist der „Wasserturm“ mit seinem „CNA“ Museum in Dudelange. Die Echternacher Springprozession findet jährlich am Dienstag nach Pfingsten statt. Hotels und Restaurants aller Couleur und für jeden Geldbeutel locken mit Offerten. Köstlich mundet ein Schoppen Moselwein und natürlich Konfekt von „Oberweiß“. Kunst und Kultur sind weitere Themen für eine Reise.

Von Anne-Laure Letellier und Gerald H. Ueberscher  

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